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Hoffnung keimt auf

Es kommt etwas auf uns zu. Wenn Russland jetzt beschlossen hat, 30 Prozent des Budgets für das Militär auszugeben, dann bekomme ich Angst. Was kommt da auf uns zu? Ich versuche die Angst durchzustehen. Das Paradoxe ist, dass ich glaube, dass alles gut ausgehen wird. Ich vertraue, dass Gott und sein Sohn kommt. Sie werden alle und alles zusammenführen. Unvorstellbar. Eine Freundin machte mich auf die Philosophin Corine Pelluchon aufmerksam, die auf ein kleines Mädchen verweist, bei dem sie merkt, dass die Hoffnung aufkeimt. Es ist kein ideologischer Optimismus, sondern Hoffnung.

Wir sehen in unserem Leben so kleine Hinweise, dass dieses Leben von Gott getragen wird. So kann ich ganz genau auf die Klimakrise und die Kriege schauen. Ich kann meine Verletzlichkeit und Angst durchstehen, weil mein Leben getragen wird – und die Hoffnung beginnt zu wachsen.
Quelle: Video Corine Pelluchon im Gespräch.

Vögel singen und jubilieren

Wir freuten uns sehr über eine Amsel, die sich auf die Spitze eines Baumes setzte und uns monatelang mit ihrem Gesang erfreute. Meine Frau sagte: Das ist der Kaiser. Die Vögel sind unsere Lehrer. Sie arbeiten nicht immer. Sie zwitschern, singen, tirilieren, pfeifen, piepsen, flöten, tschilpen und trällern. Es ist eine Freude, ihnen zuzuhören.

Das Bild zeigt die Geschichte vom Baum, der aus einem kleinen Samen wächst und die Vögel kommen und nisten darin. Unsere Brüder und Schwestern, die Vögel freuen sich und trällern.

Ich habe zwei Hoffnungen:
Ich hoffe, es kommt eine Zeit, wo wir wieder viele Vögel singen und jubilieren hören.
Ich hoffe, wir säen kleine Samen der Liebe und Gott lässt es wachsen, damit viele jubilieren.
Bild von Kelly Latimore.

Der Schlaf und die Ermächtigung

Unser Priester predigte letzten Sonntag über drei Tätigkeiten des Sämannes: Säen, Schlafen und Ernten. Gerade das Zweite, das Schlafen, hat mich irritiert und sicher andere auch. Aber ich verstand es dann doch. Das Reich Gottes wächst ohne dass ich etwas tun muss.

Auch im nächsten Sonntagsevangelium schläft Jesus, nachdem er mit seiner Rede Samen gesät hat. Das Reich Gottes wächst jetzt in den Herzen der Menschen von alleine. Er kann jetzt schlafen. Er vertraut darauf, dass der Heilige Geist es wachsen lässt.

Aber einige vertrauen noch nicht dem Handeln Gottes, als ein Seesturm ihre Boote mit Wasser zu füllen beginnt. So wecken sie Jesus und er gebietet dem Seesturm „Sei still!“. Wenn sie Gott vertraut hätten, hätten sie selbst sagen können: „Sei still!“. Bekommen wir nicht die Ermächtigung durch Jesus und den Heiligen Geist?

Ich hoffe und vertraue

Die Lehre Jesu ist ein Antidepressivum. Ich wusste gestern nicht, wie es weitergeht. Da lese ich, dass es mit dem Reich Gottes so ist, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät. Dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag. Der Same keimt und wächst und der Mann weiß nicht, wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre.

Mir war, wie ich das gelesen habe, plötzlich hoffnungsvoll zumute. Da wächst etwas Gutes, das ich nicht mache. Ein gutes Gefühl. Jesus erzählt, erfüllt vom Heiligen Geist, das Gleichnis vom Wachsen und ich bekomme Hoffnung, Kraft und beginne Sinnvolles zu tun.

Der Heilige Geist legt einen Garten an

Wer im Garten arbeitet, weiß: Die Nacktschnecken fressen vieles, was einem lieb ist. Unser Nachbar hat Laufenten, die sehr hilfreich sind, aber gute Betreuung brauchen. Voriges Jahr bekam ich Tigerschnegel geschenkt, die diese Nacktschnecken fressen sollen. Hoffentlich sind sie dieses Jahr noch da.
Ich danke Gott für die Blumen und die Sträucher, aber auch für die Tigerschnegel.

Ich glaube, dass der Schöpfer Geist für uns eine Atmosphäre bereitet, die ich mit einem Garten vergleichen kann, in dem wir wachsen und blühen können. In ihm können wir das Gespräch mit Jesus suchen, Gott mit seiner Schöpfung loben, preisen und unseren Mitmenschen beistehen und helfen. In seiner Atmosphäre können wir wachsen und wunderbar aufblühen.

Gib dem Kleinen eine Chance

Er lässt das Kleine wachsen

Wenn ich etwas nicht machen kann, dann tut es gut, wenn ich es vor Gott hinlege. Ich kann nicht alles ändern. Auch mit anderen zusammen kann ich nicht alles ändern. Das meiste entzieht sich meiner Kontrolle. Das ist typisch für das Leben. Dahinter wirkt Gott. Er hält alles in seiner Hand zusammen und lässt es wachsen. Paulus schreibt an die Korinther: Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber ließ es wachsen. Gott lässt auch sein Reich wachsen. Er ist ein Vorbild für mich. Er schenkt uns Talente, aber wir können sie entwickeln. Bei Jesus geht es um das Kleine, um den kleinen Samen, der wächst. Es geht ihm um die kleinen Talente, die bei den Menschen wachsen.
Es geht ihm um die kleinen Gemeinschaften, die wachsen. Auch unsere Gottesdienstgemeinde war eine kleine Gemeinde. Auch sie ist mit Gottes Hilfe gewachsen. Es gibt aber auch innerhalb der Gemeinde kleine Gemeinschaften, die wachsen. Das ist wunderbar. Es zeigt mir, dass wir wie Paulus mit Kleinem beginnen können. Wir können wie Apollos das Kleine begießen. Wir können darauf vertrauen, dass Gott das Kleine beschützt, sodass es wachsen kann – unsere kleinen Gemeinschaften und unsere kleinen Talente.