Archiv der Kategorie: Beruf

Keine Fixierung auf die Sexualität: Synodaler Weg für Achtung und Liebe

Der Handlungstext „Grundordnung des kirchlichen Dienstes“ des Synodalen Weges der katholischen Kirche Deutschlands ist mit großer Mehrheit angenommen worden: 172 Stimmen und 94,51 % Ja, 10 Stimmen und 5,49 % Nein, 12 Enthaltungen, Gesamt 194 Stimmen.
Die Glaubwürdigkeit der Kirche hängt vor allem von der Praxis der Pfarreien sowie der kirchlichen Gemeinschaften, Einrichtungen, Organisationen und Verwaltungen ab: Welchen Dienst leisten sie den Menschen und wie gehen sie mit Menschen um? In der „Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse” wird dagegen die Frage der Glaubwürdigkeit der Kirche auf Loyalitätsobliegenheiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter enggeführt, bei denen eine Überbetonung von Fragen der privaten Lebensführung und darin eine Fixierung auf die Sexualität festzustellen ist.

Weiterlesen

KatechetInnen statt PriesterInnen?

Es gibt weltweit schon viele KatechetInnen, die Gemeinden gründen und leiten. Papst Franziskus schafft jetzt dies zu einem neuen Amt. Im deutschsprachigen Raum sind es PastoralassistentInnen und GemeindereferentInnen, die Gemeinden leiten und die Sakramente lehren und vorbereiten. Es wird spannend, ob und wie das katechetische Amt hier eingeführt wird.

Wenn der Papst Ämter kreiert, um auf die Situation in den Gemeinden einzugehen, kann er auch das Priesteramt für Frauen und verheiratete Männer zulassen. (Diesen Satz habe ich korrigiert.)

Der Papst schreibt:
„Die persönliche Begeisterung jedes Getauften neu zu wecken und das Bewusstsein zu verlebendigen, zur Erfüllung der eigenen Sendung in der Gemeinde berufen zu sein, erfordert, auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören, der es nie an seiner fruchtbaren Gegenwart fehlen lässt. Der Geist beruft auch heute Männer und Frauen, damit sie sich auf den Weg machen, um den vielen entgegenzukommen, die darauf warten, das Schöne, Gute und Wahre des christlichen Glaubens kennenzulernen.“

Es wäre schön, wenn der Papst auf die Stimme des Heiligen Geistes hört.

Quelle: Apostolisches Scheiben in Form eines „Motu Proprio“ von Papst Franziskus „Antiquum ministerium“ zur Einführung des Dienstes des Katecheten. 10. Mai 2021.

Photo by Polina Sirotina on Pexels.com

Wahrnehmen und Achtsamkeit

Florian und Gerda sind seit sieben Jahren verheiratet. Sie haben zwei kleine Buben mit 5 und 2 Jahren. Florian reitet sehr gern auf den Fehlern anderer herum. Wenn Gerda ihn aber auf einen Fehler aufmerksam macht, sieht er das zwar ein, meint aber, dass Gerda auch einen Fehler gemacht hat. Gerda ist dann verärgert, und findet es nicht richtig, dass Florian ihr etwas vorhält, das schon lange zurückliegt. Sie hofft, dass er einfach nur sagt: „Ja, tut mir leid, das war mein Fehler.“ Mehr nicht. Auch in der Beziehung mit Gott spiegelt sich das wider, denn er gibt Gott gerne die Schuld.

Gerda freut sich über ihre Leistungen. Sie war immer eine der besten Schülerinnen, bekam auch im Studium viel Bestätigung und der Beruf machte ihr Freude. Dann kam sie durch die zwei kleinen Kinder in die Krise. Die muss sich jetzt zurücknehmen und für ihre Kinder da sein. Das fällt ihr sehr schwer. Als Mutter bekommt sie nicht diese Bestätigung, die sie im Beruf bekommt. Sie arbeitet jetzt weniger und sehnt sich nach mehr Bestätigung im Beruf. Sie vergleicht sich mit anderen Frauen und mit ihrem Partner und weiß nicht, wie sie Mutter sein und trotz allem ihre Selbstwirksamkeit ausbauen kann.

Der Umschwung kommt, als sie bemerkt, dass sie mit ihrer Lebensgeschichte einzigartig ist und sie nicht neidisch sein muss. So kann sie immer besser und in Ruhe die Entwicklung ihrer Kinder verfolgen. Dieses Wahrnehmen ihrer Einzigartigkeit hilft ihr sehr. Auch die Beziehung zu Gott bekommt eine neue Qualität. Sie merkt: Er akzeptiert sie, fördert ihre Kreativität und vertieft ihre Achtsamkeit.