Archiv der Kategorie: Herz

Was bedroht den Frieden und die Zukunft?

Kriege bedrohen unser friedliches Zusammenleben. Gewalt beginnt aber im Kleinen. Jesus gibt mir dazu einen Tipp. Wenn ich jemanden einen Narr oder einen Dummkopf nenne, kränke ich einen Menschen. Aber ich mache auch meine Welt schlimmer. In der Öffentlichkeit und den sozialen Medien werden andere mit noch ärgeren Ausdrücken als Narr oder Dummkopf beschimpft. Da wird die Welt zu einer unwirtlichen. Gottes Sohn ist zu uns gekommen, um dies zu verhindern. Er sieht in allen Menschen den göttlichen Lichtfunken und sagt: „Was ihr dem Geringsten meiner Brüder und Schwestern getan habt, das habt ihr mir getan.“ Gott möchte in jedem Menschen Heimat finden. Wenn ich also über einen Menschen „Dummkopf“ oder „Narr“ sage, dann sage ich es über Jesus Christus und über Gott. Ich liebe diese Intervention des Gottessohnes. Er möchte uns eine friedliche Zukunft auf der Erde und auch nach dem Tod ermöglichen. Da ist Achtsamkeit wichtig.

Der Atem des Lebens

Ich versetze mich auf den Berg zu Jesus und höre seine Worte. Sie sind der Atem Gottes. Die Trauernden werden getröstet. Die hungern und dürsten nach Gerechtigkeit werden gesättigt. Die Verfolgten werden von Gott überreich beschenkt. In den Worten Jesu spüre ich den Atem Gottes. Er reinigt mein Herz, er stärkt meine Seele.
Ich atme aus und atme ein. Ich suche das Du. Ich werde beschenkt mit dem Atem des Lebens.

In jener Zeit, als Jesus die vielen Menschen sah, die ihm folgten, stieg er auf den Berg.
Er setzte sich und seine Jünger traten zu ihm. Und er öffnete seinen Mund, er lehrte sie und sprach:
Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig die Sanftmütigen; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden gesättigt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die rein sind im Herzen; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Kinder Gottes genannt werden.
Selig, die verfolgt werden um der Gerechtigkeit willen; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn man euch schmäht und verfolgt und alles Böse über euch redet um meinetwillen. Freut euch und jubelt: Denn euer Lohn wird groß sein im Himmel.

Der Atem Gottes und die Kraft Gottes haben eines gemeinsam: Es sind Bezeichnungen in der Bibel für den Heiligen Geist. Die Menschen der Seligpreisungen werden, so glaube ich, mit dem Atem Gottes gestärkt.
(Erklärung im Bibelwerk: Matthäus 5,1-12a).
(Bild: Jesus Pantokrator)

Schwester und Bruder. Dreikönig

Bruder Caspar, Bruder Melchior und Bruder Balthasar

Ich freue mich immer, wenn ich nette Menschen treffe. Einmal wurde ich ein wenig überschwänglich und sagte zu einer Bekannten „Schwester in Christus“. Sie war überrascht, freute sich sehr. Sie gab mir zurück: „Bruder in Christus“. Es ist eine gute Tradition in unserer Kirche, dass wir uns als Schwestern und Brüder sehen. Wir sind ja Beschenkte. Joseph Ratzinger und Karl Rahner arbeiteten heraus, dass Gott uns nicht nur einzelne Gaben gibt, sondern dass Gott sich selbst uns schenkt. So können wir davon ausgehen, dass Gott sich in unser Herz begibt. Wenn meine Mitchristinnen und Mitchristen alle Gott in ihrem Herzen tragen, dann sind sie meine Brüder und meine Schwestern. Aber Achtung. Wir besitzen Gott nicht. Gott ist vielmehr unser Partner, der durch uns in die Welt wirkt. Von Augustinus wird erzählt, dass er eine Stimme hörte: „Augustinus! Nicht für dich wirst du verwandelt. Ich verwandle dich, damit du ein liebendes Herz für andere wirst.“ Ich denke, die drei Sterndeuter aus dem Osten wurden verwandelt und sind unsere Brüder geworden. Bruder Caspar, Bruder Melchior und Bruder Balthasar.

Sinnliche Gottesdienste

Der Adventkranz gibt dem Raum vorweihnachtliche Atmosphäre und regt an, gemeinsam zu singen. In dieser Adventzeit merke ich, dass Gott liebevoll im Hintergrund handelt. Es fügt sich vieles, was vorher nicht möglich war. Er kommt zu uns nicht nur in unsere Herzen, wie es der Romantiker Angelus Silesius weiß, sondern auch über unsere Augen durch das Licht der Kerzen. Da strahlt auch ein fast unbemerkbares Licht vom Kind aus Betlehem zu uns.

Dieses Sinnliche kann ich auch in den Gottesdiensten wahrnehmen. Gott wird mir im Brot und im Wein sinnlich und spannend wahrnehmbar. Es ist für mich ein Privileg, in die Kirche zum Gottesdienst zu gehen und Gott zu begegnen. Dies wirkt sich merkbar im Leben aus.

Es entwickelt sich bei mir eine gewisse Distanz zu den Heiligtümern dieser Welt wie dem Konsum. Ich bekomme Lust, ein Buch zu lesen und Freunde anzurufen. Das Schöne und Gute ist ein wunderbarer Vorgeschmack des Paradieses und umgekehrt wird vieles, was wir in dieser Welt erleben und gestalten ein Teil des göttlichen Himmels. Auch das Gute. Auch das Schöne. Und auch die lieben Menschen.

2. Adventsonntag: Feuer im Herzen

Der Prophet Johannes der Täufer kündigt einen an, der mit dem Heiligen Geist und Feuer tauft. Das sagt einer, der mit dem Jordanwasser tauft. Er sagt, dass der, der nach ihm kommt, größer ist. Mit Feuer zu taufen klingt einerseits aggressiv, andererseits wissen wir, dass es nicht aggressiv kommt. Zu Pfingsten kommen Feuerzungen auf die Jüngerinnen und Jünger herab. Es geht um das feurige Erzählen von der Liebe Gottes. Da brauchen sie Feuer im Herzen. Sie brennen für die Liebe Gottes. Der zweite Adventsonntag ist für mich ein Tag der Liebe Gottes und er kann unsere Herzen entzünden.

Ermutigungen von Franziskus

Papst Franziskus bringt in seiner Enzyklika Laudato Si acht Grundeinstellungen für ein geglücktes Leben angesichts der großen Krisen der Menschheit.

Dankbarkeit als Wertschätzung des Geschenkten
Demut als Freiwerden in Begrenzungen
Ehrfurcht als Zurücktreten vor dem Geheimnis
Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit

Maßhalten und Genügsamkeit als Zusammenklingen mit der Schöpfung
Genussfähigkeit und Freude als Geschmack am Leben.
Gelassenheit als Freisein von sich selbst.
Hingabe und Großzügigkeit als Bereitschaft sich zu verschenken.

Laudato Si
Michael Rosenberger: Rufer in der Wüste

Umkehr der Herzen und neuer Lebensstil

Der Priester und Moraltheologe Michael Rosenberger, Professor für Moraltheologie an der Katholischen Privatuniversität Linz, forscht intensiv auf dem Gebiet Schöpfungsspiritualität. In seinem Vortrag am „Inspirationstag Laudato Si’“ (St. Florian, Wien) sprach er über die notwendig gewordene Umkehr unseres ökonomischen und ökologischen Lebensstiles. Hier ist seine berührende Rede zum Umkehr unserer Herzen: https://www.youtube.com/watch?v=BYJ-x63jbpQ

Er nennt neun zwei wissenschaftsbasierte planetarische Grenzen und Herausforderungen:
1. Eine Grenze, die Aerosole sind noch unklar.
2.-4. Bei drei Grenzen sind wir NOCH im grünen Bereich: die Süßwassernutzung, das Ozon in der Stratosphäre und die Versauerung der Ozeane.
5.-6. Zwei Grenzen sind schon bedrohlich überschritten: Die Klimaerwärmung und die Land-Nutzungsveränderung. Das letzte sind das Roden der Wälder, das Trockenlegen von Sümpfen, Mooren und Feuchtgebieten, die Versiegelung der Böden.
7.-9. Drei Grenzen, bei denen wir schon weit darüber sind: die Artenvielfalt, die Hälfte aller Arten sind bedroht vom Aussterben; die biogeochemikalischen Stoffflüsse, Phosphor und Stickstoff; die Novel Entities, Plastik (Plastic Planet), Microplastik.

Rosenberger bringt zwei wissenschaftsbasierte Schlüssel, den Bereich der Biodiversität und den Bereich des Klimaschutzes. Wenn wir den bewältigen, dann können wir den Wandel schaffen.

Biodiversität und Klimaschutz: Was tun?

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Das Herz weit machen

Es ist schon eine eigenartige Welt. Da gibt es Menschen, die Kriege führen und das Klima zerstören, aber zur gleichen Zeit gibt es Menschen, die lieben andere, pflegen Kranke, trösten Trauernde, verzeihen einander, beschützen die Natur und sehnen sich nach Gerechtigkeit und Frieden. Es gibt verschlossene Herzen und es gibt offene Herzen. .
Ich habe von einem meiner Söhne das Meditationsbuch von Bernhard von Clairvaux „Das Herz weit machen“ geschenkt bekommen. Bernhard beginnt mit dem Satz: Hört die innere Stimme; seid bestrebt, mehr von innen heraus die Stimme Gottes als von außen die Stimme eines Menschen zu vernehmen.
Bernhard erkennt, dass die Stimme Gottes ganz stark ist und es eine Anstrengung braucht, sie nicht zu hören.
Wenn ich seine Stimme in mir zulasse, ändert sich vieles. Ich kann zu seinem Willen „Ja“ sagen. Dann kann es passieren, dass sich ein Handlungsspielraum für ihn eröffnet. Wir können, so glaube ich, Gottesmedien werden, durch die Gott bemerkt oder unbemerkt wirken, lieben und handeln kann.

Umkehr der Herzen

Der Priester und Moraltheologe Michael Rosenberger, Professor für Moraltheologie an der Katholischen Privatuniversität Linz, forscht intensiv auf dem Gebiet Schöpfungsspiritualität. In seinem Vortrag am „Inspirationstag Laudato Si'“ (St. Florian, Wien) sprach er über die notwendig gewordene Umkehr unseres ökonomischen und ökologischen Lebensstiles. Hier ist seine berührende Rede zum Umkehr unserer Herzen.

(Bild: Bernhard von Clairvaux, Abtei von Fontenay)

Der Heilige Geist rührt uns an

Ich merke, wie schwer es mir fällt, gute Gespräche zu führen. Da brauche ich die Hilfe des pfingstlichen Geistes. Pfingsten ist das Fest der Gemeinschaft, ja der ganzen Menschheitsfamilie. Die Verbindung mit anderen wird durch den Heiligen Geist tiefer, schöner und liebevoller. Der Geist schenkt uns die große Hoffnung, dass nach dem Tod ein Leben mit Gott und allen Verstorbenen wartet. Diese große Hoffnung auf Vollendung verändert unser konkretes Leben auf der Erde. Wir brauchen keine Angst vor dem Tod haben und können locker mit anderen arbeiten, spielen, sporteln, musizieren und feiern. Wir müssen nicht gestresst von einem Termin zum anderen hetzen. Wir haben unendlich viel Zeit. Der Heilige Geist verbindet uns mit unseren Toten, die auf uns bei Gott warten. Wenn eine Mutter stirbt und voll Sorgen um ihr Kind ist, kann sie nicht vollendet glücklich sein. Nur dann, wenn alle bei Gott sind, sind wir erfüllt, glücklich und vollendet.

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Gib mir Liebe ins Herz

Eine junge Frau erlebt, dass ihre Mutter sie nur heruntermacht und alles bei ihr bekrittelt. Sie zeige überhaupt keine Liebe, die sie so nötig hat. Sie besucht ihre Mutter nicht oft. Das Herabwürdigen hält sie nicht aus.
Eine Frau um die dreißig ist traurig, dass ihr Mann immer mehr Alkohol trinkt, die Abmachungen nicht einhält, sie auch anlügt. Sie muss sich von ihm trennen, um nicht in den Teufelskreis der Co-Abhängigkeit zu kommen.
Wie können wir mit anderen umgehen, nicht in Hass verfallen und vielleicht sogar andere Menschen lieben? Ich denke, die Liebe beginnt mit dem Satz: „Ich möchte, dass es dir gut geht.“ Das wird nicht nur gesagt, sondern die Liebe wird zu einem Tätigkeitswort. Das Handeln geschieht dann im gegenseitigen Austausch. Mit einem Freund sprach ich über die Situation in den christlichen Gemeinden und wir bemerkten, dass wir mehr „Austauschgruppen“ brauchen, in denen wir uns im Glauben und im Vertrauen bestärken. In solchen Gruppen können wir uns in liebevoller Atmosphäre austauschen und einen Raum für das Handeln Gottes öffnen. Das kann wunderschön werden
Lied „Gib mit Liebe ins Herz, lass mich leuchten“ (Link)

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