Archiv der Kategorie: Konsum

Die Zukunft wird wunderbar

Im Jahr 1979 haben wir geheiratet und im selben Jahr wurde die erste Klimakonferenz in Genf abgehalten, in der vor den Treibhausgasen von Erdöl, Erdgas und Kohle gewarnt wurden. Unsere Familie wurde größer, wir verzichteten in Wien auf ein Auto und im Unterricht lehrte ich den Treibhauseffekt. Mir half bei meinem Umwelt–Engagement mein Glaube: Diese Welt und diese Schöpfung ist ein Vorgeschmack auf die göttliche Welt, die uns am Ende geschenkt wird. Ich bin froh, dass Gott Mensch geworden ist und uns der Geist Gottes bis zur erfüllten Zukunft begleitet.

Übrigens: Papst Franziskus wird in nächster Zeit eine Fortsetzung seiner Umweltenzyklika herausgeben. In seiner ersten, „Laudato Si“ schreibt er: „Die Menschheit ist aufgerufen, sich der Notwendigkeit bewusst zu werden, Änderungen im Leben, in der Produktion und im Konsum vorzunehmen, um diese Erwärmung oder zumindest die menschlichen Ursachen, die sie hervorrufen und verschärfen, zu bekämpfen.“ Ein Schwerpunkt werden in seiner zweiten Enzyklika die jüngsten Extremwetterkatastrophen sein, unter denen Menschen auf allen bewohnten Kontinenten leiden.
Quellen: Enzyklika Laudato Si
Katholisch.de
Klimakonferenz 1979

Das Comeback der Schöpfungstheologie

Schöpfung im Klimawandel von Stefan Kronthaler

Konkrete Schöpfungsverantwortung: Christen glauben an Gott, den Schöpfer des Himmels und der Erde. ©iStock/MarcelC

In einer zehnteiligen Sommerserie widmet sich der SONNTAG den brennenden Fragen der Schöpfungsverantwortung angesichts des Klimawandels und der Erderwärmung. Folge 1 bietet einen kurzen Überblick über die Bedeutung des kirchlichen Schöpfungsglaubens und die Aussagen der Päpste aus jüngerer Zeit zum Thema Schöpfung und Umwelt.

Quelle zum Lesen: Artikel Comeback der Schöpfungstheologie im Sonntag, Kirchenzeitung der Erzdiözese Wien

Paul VI.: Gegen die Ausbeutung der Natur
Johannes Paul II.: Soziale Marktwirtschaft
Benedikt XVI.: Die Rede im Bundestag
Franziskus: Die „grüne“ Enzyklika

Mit der Sozial- und Umweltenzyklika „Laudato si’“ (2015) von Papst Franziskus bekam das Umweltthema seinen angemessenen Stellenwert in der Kirche, ein neues Kapitel der katholischen Soziallehre wurde damit aufgeschlagen. Diese Enzyklika versteht sich als „dringliche Einladung zu einem neuen Dialog“ (LS 14), sie zielt auf eine „ökologische Umkehr“ (LS 216–221). So beklagt „Laudato si’“ u. a. die „Vermüllung des Planeten Erde“ (LS 20–22) und verknüpft u. a. lateinamerikanische und franziskanische Spiritualität, etwa mit dem Appell zur Achtsamkeit. Papst Franziskus wünscht auch eine Erneuerung des Lebensstils und der Konsummuster (55 Mal in „Laudato si’“). Die Leitmetapher „Mutter Erde“ ist typisch für diese lateinamerikanische Theologie. Und „Laudato si’“ ist konkret: Das Problem des Klimawandels wird klar angesprochen (LS 20–26), letztlich geht es dem Papst aus Argentinien um die „Sorge für das gemeinsame Haus“, so der Untertitel der Enzyklika. Mit „Laudato si’“ ist Papst Franziskus zu einem Fürsprecher der Armen und der Natur geworden. Klimaschutz, Armutsbekämpfung und Schöpfungsverantwortung gehören bei Papst Franziskus zusammen. 

Sinnliche Gottesdienste

Der Adventkranz gibt dem Raum vorweihnachtliche Atmosphäre und regt an, gemeinsam zu singen. In dieser Adventzeit merke ich, dass Gott liebevoll im Hintergrund handelt. Es fügt sich vieles, was vorher nicht möglich war. Er kommt zu uns nicht nur in unsere Herzen, wie es der Romantiker Angelus Silesius weiß, sondern auch über unsere Augen durch das Licht der Kerzen. Da strahlt auch ein fast unbemerkbares Licht vom Kind aus Betlehem zu uns.

Dieses Sinnliche kann ich auch in den Gottesdiensten wahrnehmen. Gott wird mir im Brot und im Wein sinnlich und spannend wahrnehmbar. Es ist für mich ein Privileg, in die Kirche zum Gottesdienst zu gehen und Gott zu begegnen. Dies wirkt sich merkbar im Leben aus.

Es entwickelt sich bei mir eine gewisse Distanz zu den Heiligtümern dieser Welt wie dem Konsum. Ich bekomme Lust, ein Buch zu lesen und Freunde anzurufen. Das Schöne und Gute ist ein wunderbarer Vorgeschmack des Paradieses und umgekehrt wird vieles, was wir in dieser Welt erleben und gestalten ein Teil des göttlichen Himmels. Auch das Gute. Auch das Schöne. Und auch die lieben Menschen.

3. Advent: Freude über das Kleine

Die Klima-Fachleute haben bis jetzt einen globalen Temperaturanstieg von 1,1 Grad C seit der vorindustriellen Zeit vor 1900 gemessen. Gerade in den letzten Jahren steigt die Temperatur stark an. Die Schöpfung ist gestresst. Es sind keine rosigen Aussichten für die Zukunft. Die Politik kann gute Rahmenbedingungen schaffen, wenn die Bevölkerung dahintersteht. Als einzelne Personen können wir bewusster mit den Konsumgütern umgehen. Die Botschaft und die Praxis Jesu hilft uns dabei. Wir können für vieles dankbar sein, wir können uns an den kleinen Dingen erfreuen, wir können anderen helfen, wir können staunen über Gottes Schöpfung, wir können die Nähe von Gottes Geist erfahren. Ob die Erde bewohnbar bleibt, hängt davon ab, ob wir die richtigen Rahmenbedingungen machen, bewusster mit Konsumgütern umgehen und uns gegenseitig helfen. Es liegt an uns.
Quelle: Univ Prof. Michael Rosenberger zu Papst Franziskus Laudato Si

Einfacher leben und glücklich sein?

Kann man einfacher leben und trotzdem glücklich sein? Ich kaufe mir sehr gerne Bücher. Meine Regale platzen schon und ich habe einen neuen Bücherschrank gekauft. Jetzt habe ich mich aber doch entschlossen, die Stadtbibliothek aufzusuchen und mir Bücher von dort auszuborgen. Beim Konsum habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich nicht mehr und mehr kaufen muss um glücklich zu sein.

Ich weiß aber auch: Die Teuerung steigt und manche müssen sparen. Menschen schauen genauer, was sie wirklich brauchen. Einige gehen in Sozialmärkte und Tafeln, die billige Nahrungsmittel und Waren des täglichen Bedarfs anbieten. Wer einen Kredit mit flexiblen Zinsen hat, muss jetzt mehr an Zinsen zahlen. Die Armut kann Menschen krank, depressiv und wütend machen.

Franz von Assisi ging einen anderen Weg. Er war reich und wurde freiwillig arm. Das war für ihn ein Nachgehen in den Fußspuren von Jesus.

Armut kann freiwillig gewählt werden, kann aber ein unfreiwilliges Schicksal sein. In beiden Fällen brauchen wir Gemeinschaften und eine Beziehung zu Gott. Armut kann man in verschiedenen Gemeinschaften besser leben. Unfreiwillige Armut kann man in Gewerkschaften und Parteien bekämpfen. In beiden Bereichen ist es hilfreich, eine Beziehung zu Gott zu pflegen um die große Hoffnung und die Liebe zu bewahren.

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