Archiv der Kategorie: Konsum

Sinnliche Gottesdienste

Der Adventkranz gibt dem Raum vorweihnachtliche Atmosphäre und regt an, gemeinsam zu singen. In dieser Adventzeit merke ich, dass Gott liebevoll im Hintergrund handelt. Es fügt sich vieles, was vorher nicht möglich war. Er kommt zu uns nicht nur in unsere Herzen, wie es der Romantiker Angelus Silesius weiß, sondern auch über unsere Augen durch das Licht der Kerzen. Da strahlt auch ein fast unbemerkbares Licht vom Kind aus Betlehem zu uns.

Dieses Sinnliche kann ich auch in den Gottesdiensten wahrnehmen. Gott wird mir im Brot und im Wein sinnlich und spannend wahrnehmbar. Es ist für mich ein Privileg, in die Kirche zum Gottesdienst zu gehen und Gott zu begegnen. Dies wirkt sich merkbar im Leben aus.

Es entwickelt sich bei mir eine gewisse Distanz zu den Heiligtümern dieser Welt wie dem Konsum. Ich bekomme Lust, ein Buch zu lesen und Freunde anzurufen. Das Schöne und Gute ist ein wunderbarer Vorgeschmack des Paradieses und umgekehrt wird vieles, was wir in dieser Welt erleben und gestalten ein Teil des göttlichen Himmels. Auch das Gute. Auch das Schöne. Und auch die lieben Menschen.

3. Advent: Freude über das Kleine

Die Klima-Fachleute haben bis jetzt einen globalen Temperaturanstieg von 1,1 Grad C seit der vorindustriellen Zeit vor 1900 gemessen. Gerade in den letzten Jahren steigt die Temperatur stark an. Die Schöpfung ist gestresst. Es sind keine rosigen Aussichten für die Zukunft. Die Politik kann gute Rahmenbedingungen schaffen, wenn die Bevölkerung dahintersteht. Als einzelne Personen können wir bewusster mit den Konsumgütern umgehen. Die Botschaft und die Praxis Jesu hilft uns dabei. Wir können für vieles dankbar sein, wir können uns an den kleinen Dingen erfreuen, wir können anderen helfen, wir können staunen über Gottes Schöpfung, wir können die Nähe von Gottes Geist erfahren. Ob die Erde bewohnbar bleibt, hängt davon ab, ob wir die richtigen Rahmenbedingungen machen, bewusster mit Konsumgütern umgehen und uns gegenseitig helfen. Es liegt an uns.
Quelle: Univ Prof. Michael Rosenberger zu Papst Franziskus Laudato Si

Einfacher leben und glücklich sein?

Kann man einfacher leben und trotzdem glücklich sein? Ich kaufe mir sehr gerne Bücher. Meine Regale platzen schon und ich habe einen neuen Bücherschrank gekauft. Jetzt habe ich mich aber doch entschlossen, die Stadtbibliothek aufzusuchen und mir Bücher von dort auszuborgen. Beim Konsum habe ich die Erfahrung gemacht, dass ich nicht mehr und mehr kaufen muss um glücklich zu sein.

Ich weiß aber auch: Die Teuerung steigt und manche müssen sparen. Menschen schauen genauer, was sie wirklich brauchen. Einige gehen in Sozialmärkte und Tafeln, die billige Nahrungsmittel und Waren des täglichen Bedarfs anbieten. Wer einen Kredit mit flexiblen Zinsen hat, muss jetzt mehr an Zinsen zahlen. Die Armut kann Menschen krank, depressiv und wütend machen.

Franz von Assisi ging einen anderen Weg. Er war reich und wurde freiwillig arm. Das war für ihn ein Nachgehen in den Fußspuren von Jesus.

Armut kann freiwillig gewählt werden, kann aber ein unfreiwilliges Schicksal sein. In beiden Fällen brauchen wir Gemeinschaften und eine Beziehung zu Gott. Armut kann man in verschiedenen Gemeinschaften besser leben. Unfreiwillige Armut kann man in Gewerkschaften und Parteien bekämpfen. In beiden Bereichen ist es hilfreich, eine Beziehung zu Gott zu pflegen um die große Hoffnung und die Liebe zu bewahren.

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