Archiv der Kategorie: Dankbarkeit

Ermutigungen von Franziskus

Papst Franziskus bringt in seiner Enzyklika Laudato Si acht Grundeinstellungen für ein geglücktes Leben angesichts der großen Krisen der Menschheit.

Dankbarkeit als Wertschätzung des Geschenkten
Demut als Freiwerden in Begrenzungen
Ehrfurcht als Zurücktreten vor dem Geheimnis
Gerechtigkeit und Geschwisterlichkeit

Maßhalten und Genügsamkeit als Zusammenklingen mit der Schöpfung
Genussfähigkeit und Freude als Geschmack am Leben.
Gelassenheit als Freisein von sich selbst.
Hingabe und Großzügigkeit als Bereitschaft sich zu verschenken.

Laudato Si
Michael Rosenberger: Rufer in der Wüste

Dankbarkeit erfreut die Seele

Dieser Oktober ist jetzt schon der zweit wärmste in diesem Jahrtausend (gleichauf mit 2006) und könnte die Spitze von 2001 noch erreichen, vielleicht sogar toppen.“ Das schreibt Marcus Wadsak, der Leiter der ORF Wetter Abteilung. Ich freue mich gerade über die Sonne, die mir ins Zimmer scheint. Ein wenig beunruhigt mich aber auch, dass es immer wärmer wird. Wie wir Christinnen und Christen darauf reagieren können, schreibt Papst Franziskus in seinem Brief Laudato Si‘. Er geht davon aus, dass es einerseits eine gemeinschaftliche Aufgabe ist, andererseits es aber auch eine neue Grundeinstellung braucht. Viele in unserer Gemeinde haben diese. Franziskus erinnert vor allem an die Dankbarkeit, die das Herz erfreut.

Ich sitze in der Sonne und denke an einen Bekannten, der jetzt sehr dankbar ist. Er hatte große Schmerzen in seinem Knie, die jeden Tag ärger wurden. Er konnte schon nicht mehr schlafen. Da erinnerte er sich, dass Jesus heilte. Er bat Jesus, ihm die Schmerzen zu nehmen. Da ließen sie wirklich nach und er konnte schlafen. Seitdem hat er keine Schmerzen mehr. Jetzt sagte er mir, dass er dumm war, dass er das nicht schon früher gemacht habe.
Übrigens: Wer die Rede von Michael Rosenberger über Schöpfungsspiritualität noch nicht gehört hat, hier ist seine berührende Rede zur Umkehr der Herzen, zu Laudato Si‘ und zum Klimawandel.

Umkehr der Herzen und neuer Lebensstil

Der Priester und Moraltheologe Michael Rosenberger, Professor für Moraltheologie an der Katholischen Privatuniversität Linz, forscht intensiv auf dem Gebiet Schöpfungsspiritualität. In seinem Vortrag am „Inspirationstag Laudato Si’“ (St. Florian, Wien) sprach er über die notwendig gewordene Umkehr unseres ökonomischen und ökologischen Lebensstiles. Hier ist seine berührende Rede zum Umkehr unserer Herzen: https://www.youtube.com/watch?v=BYJ-x63jbpQ

Er nennt neun zwei wissenschaftsbasierte planetarische Grenzen und Herausforderungen:
1. Eine Grenze, die Aerosole sind noch unklar.
2.-4. Bei drei Grenzen sind wir NOCH im grünen Bereich: die Süßwassernutzung, das Ozon in der Stratosphäre und die Versauerung der Ozeane.
5.-6. Zwei Grenzen sind schon bedrohlich überschritten: Die Klimaerwärmung und die Land-Nutzungsveränderung. Das letzte sind das Roden der Wälder, das Trockenlegen von Sümpfen, Mooren und Feuchtgebieten, die Versiegelung der Böden.
7.-9. Drei Grenzen, bei denen wir schon weit darüber sind: die Artenvielfalt, die Hälfte aller Arten sind bedroht vom Aussterben; die biogeochemikalischen Stoffflüsse, Phosphor und Stickstoff; die Novel Entities, Plastik (Plastic Planet), Microplastik.

Rosenberger bringt zwei wissenschaftsbasierte Schlüssel, den Bereich der Biodiversität und den Bereich des Klimaschutzes. Wenn wir den bewältigen, dann können wir den Wandel schaffen.

Biodiversität und Klimaschutz: Was tun?

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Kann ich Gott vertrauen?

Ich staune über jenen Menschen, der so stark in Gott verwurzelt war, dass er sagen konnte: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“ (Psalm 18,30b). Ich würde diesen starken Glauben gerne selbst haben.
Im Nachhinein bin ich Gott für vieles dankbar. Dass ich noch immer lebe, dass wir in der Familie gesund sind, dass wir uns verstehen, dass wir genug zum Leben haben, dass ich Freunde habe, dass ich in einer Gottesdienstgemeinde bin. Ich glaube, dass Gott mich immer wieder beschenkt hat und durch Schwierigkeiten hindurchgeführt hat. Ich vertraue ihm, dass er seine beschützende Hand über uns weiter hält. Ich vertraue ihm.

Dankbarkeit und Freude

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Ich bin dankbar, dass ich gestern ehemalige Mitschülerinnen getroffen habe. Da ist mir bewusst geworden, dass ich so vieles schon erlebt habe und heute frage ich mich, warum ich noch immer lebe und was der Auftrag Gottes für mich ist. Wie alle Menschen sehe ich mich in meiner Eigenart von Gott berufen. Ich bin kein Fischer Petrus, kein Prophet Jesaja, kein Missionar Paulus. Ich habe keine großen Gotteserfahrungen gemacht, eher nur kleine Zeichen am Lebensweg erlebt. Ich stehe da mit leeren Händen und kann nur mit Worten und Gesten etwas geben. Meine drei Themen sind in diesen Tagen der Frieden in der Ukraine, die Heizung mit Erdwärme und die Erneuerung der Kirche. Die Erdwärme wegen der Reduzierung des CO2-Ausstoßes und die Erneuerung der Kirche hat für mich den Zweck, dass die Liebe Gottes zu den Menschen sichtbarer und erfahrbarer wird.

Dazu trägt auch der Synodale Weg der katholischen Diözesen Deutschlands bei. Es wurden Beschlüsse zur Aufhebung des Pflichtzölibats, der Bischofsbestellung, der Machtaufteilung und der Weihe von Diakonissinen getroffen.

Die Kirche reicht bis ins Jenseits

Himmlische LiturgieWarum gehe ich am Sonntag in die Kirche? Ich liebe Gott. Ich fühle mich hingezogen. Aber ich habe mich auch dafür entschieden. Es gibt für mich gute Gründe, am Sonntag in die Kirche zu gehen. Ich nenne einmal drei.
1. Es ist wahr: Gott erschuf das Universum, gab der Natur Ziele und beschenkte uns mit seinem Sohn. Mit ihm als Grund kann ich mein Lebenshaus bauen. Der Gottesdienst vermittelt mir dies.
2. Sein Sohn nahm uns in seine Familie, die Kirche auf, die in das Jenseits reicht. Nach unserem Tod werden wir am himmlischen Mahl teilnehmen, ähnlich wie wir es jeden Sonntag machen.
3. Mein persönliches Gebet vereinigt sich mit dem Gottesdienst-Gebet der Kirche. Ich stimme mich ein auf diese göttliche „Liturgie“, die meiner Seele Licht, Freiheit und seelische Gesundheit gibt und mich vor Chaos, Unfreiheit und seelischer Krankheit bewahrt.
Ich danke Gott dafür, dass er uns den Sonntag und den Gottesdienst geschenkt hat.

Sie haben den Feinden verziehen

Bunte Blumen„Ich habe erfahren, wie wichtig die christlichen Weisheiten sind.“ Das sagte ein Freund, als er von seinem Widerstand gegen den Hass erzählte. „Ich habe zu meiner Frau gesagt, dass wir lieben und verzeihen können.“ Verzeihen ist aber nicht immer leicht. Trotzdem gibt es Familien, die den Feinden verzeihen. Martin Mosebach hat die Familien in Ägypten besucht, deren 21 Söhne in Libyen vom IS umgebracht wurden. Sie wollen nicht hassen und wissen, dass ihre Söhne als Heilige im Himmel sind. Martin Mosebach gab ein Interview in der Wiener Zeitung und ich las es beim Gehen und war davon so angetan, dass ich zweimal den falschen Weg gegangen bin. Als ich das gemerkt habe, dankte ich Gott, dass ich überhaupt gehen konnte. Durch dieses unbewusste Herumgehen habe ich auch einen ehemaligen Schüler getroffen. Auch dafür dankte ich Gott. Dankbarkeit und Verzeihenkönnen ist etwas Wunderbares.

Gott ist hilfreich und extern

Übergänge

Übergänge

Ein Freund erzählte, dass ihm ein elfjähriger Junge gesagt hätte, dass Menschen ohne Religion Schwierigkeiten bekämen. Er meinte, dass es ihnen nach dem Tod schlecht gehen würde. Ich hingegen glaube, dass Gott sehr barmherzig ist, dass aber Menschen sich oft falsch entscheiden. Ich kann mich ja fragen, welchen Anteil ich daran habe, dass es mir nicht so gut geht. Ich kann mich prüfen, ob ich im Geist der Liebe lebe oder nicht. Mir hilft es, wenn ich weiß, dass ich für Gott lebe. Nicht nur Bewegung, ausgewogene Ernährung und gute soziale Beziehungen sind für mein Leben wichtig. Meine Erfahrung sagt mir, dass auch die Liebe zum dreifaltigen Gott sehr hilfreich ist.

Gott ist sehr extern. Er beleuchtet vieles in meinem Leben anders. Wenn es mir schlecht geht, versinke ich nicht im absoluten Nichts und wenn ich funktioniere schafft er mir Zeiten und Räume des Übergangs:
Einmal Stille, dann Musik,
einmal Körper, dann Geist,
einmal Nähe, dann wieder Weite,
einmal Gegenwart, dann wieder Suchen,
einmal Leere, dann wieder Fülle,
einmal Kult, dann wieder Ideen
einmal Gebet, dann wieder Schauen.
Dafür bin ich Jesus sehr dankbar. Diese Zeiten und Räume des Übergangs sind auch Einübungen in das Sterben am Ende des irdischen Lebens in die Hände Gottes.

Seele vergesse nicht – Utopios Message

Auf einem Gipfel balancierend liegt mir alleine das strahlende Firmament vor Augen. Sanft beugen sich die wenigen verbliebenen Grashalme unter meinen forsch voranschreitenden Füßen. Von oben erscheint der Grund winzig, fast unbedeutend. Siegessicher balle ich meine Hände zu Fäusten, strecke sie der Sonne entgegen, als gehörte es mir, mein Schicksal fest umgriffen, auf alles eine Antwort, überall einen Schritt voraus. Ich blicke herab auf sie, die Städte weit entrückt. …

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Was, wenn ich sterbe?

Himmel über RotDas ist ein Ding. Ich danke Gott, dass ich gesund bin. Ich habe keine Allergien, keinen Krebs, keine Herzbeschwerden. Ich weiß nicht, worüber ich klagen soll. Ich danke Gott, dass ich in diesem Land und in dieser Zeit lebe.
Ich werde sicher einmal sterben. Was ist dann? Ich möchte dann bei Gott sein. Sterben ist für mich eine Reise zu Gott. Ich sterbe zwar alleine, aber ich möchte, dass ich auch meine Familie und meine Freunde dort treffe.
Wer gibt mir Sicherheit, dass ich zu Gott komme? Jesus. Er ist als einziger nach seinem Tod wiedergekommen. Er hat eine Botschaft von Gott gebracht: „Ich bin für euch da.“ Das glaube ich.