Archiv der Kategorie: Christinnen und Christen

Heiliger Geist oder Dämonen

Heimito von Doderer

Zwei große Schriftsteller nannten ihre Romane „Die Dämonen“: Fjodor Dostojewski (1873) und Heimito von Doderer (1956. Bild). Beide beschäftigten sich mit den falschen Weltanschauungen, den Spaltungen der Gesellschaft und der individuellen und kollektiven Gewalt. Sie schauten dabei tiefer und beschrieben die geistigen Kämpfe dahinter. Bei Dostojewski endet alles mit Mord und Suizid, bei Doderer mit der Erstürmung und dem Brand des Justizpalastes in Wien. In den Szenen der Romane erkennen wir, wessen Geistes die Handlungen sind.
Im Kontrast dazu gibt es Szenen bei Jesus, die einen anderen Geist erkennen lassen. Die Jünger salben die Kranken mit Öl und heilen sie. (Markus 6,7-13) Berührungen können guttun. Die Jünger sollen nicht in Soldatenstiefel die Botschaft verkünden, sondern in Sandalen. Sie sollen kein Geld mitnehmen, sondern sich ganz auf Gott verlassen. Don Bosco wusste einmal nicht, wie er die Werkstätten für die Jugendlichen bezahlen sollte. In der Nacht kam ein Unbekannter zu ihm und gab ihm Geld. Der Geist Jesu zeigt sich in sanfter Zartheit, er heilt die Kranken und schenkt uns allen die Freiheit.

Das Blut der Märtyrer ist der Same der neuen Christen

Augustinus

Anlässlich der Ermordung der betenden Christinnen und Christen in Nizza möchte ich an den römischen christlichen Schriftsteller Tertullian erinnern. Er schrieb um 200 v. Chr. in seiner großen, rhetorisch einzigartigen Verteidigungsrede des Christentums über die Sinnlosigkeit der Morde an Christinnen und Christen:

Quält, martert, verurteilt uns, reibt uns auf. … Euch nützt nicht die ausgesuchteste Grausamkeit; sie erhöht die Anziehungskraft unserer Gemeinden. Wir werden jedesmal zahlreicher, so oft wir von euch niedergemäht werden; ein Same ist das Blut der Christen.

Aus dem letzten Satz wurde „Der Same der Märtyrer ist der Same der neuen Christen.“

Die ermordeten Kirchenbesucher in Nizza waren
Nadine Devillers, eine 60-jährige Frau,
Vincent Loquès, der Mesner bzw. Küster der Basilika Notre Dame
und Simone Barreto Silva, eine 44-jährige Brasilianerin

Gott, nimm sie in deine Herrlichkeit auf und kröne sie mit göttlicher Liebe.
Hilf ihren Familien in ihrer Trauer, steh ihnen bei in ihrem Schmerz!

Vinzenz Loquès, 54

Text des Apologeticums von Tertullian: http://www.tertullian.org/articles/kempten_bkv/bkv24_08_apologeticum.htm#C50

Gelungene Partnerschaft

Gelassenheit
In welcher Zeit lebe ich? Ich fühle mich vom Coronavirus nicht sonderlich bedroht. Ich möchte nur nicht krank werden und andere mit dem Virus anstecken. Ich gehe jetzt gerne spazieren, lese viel, werke im Haus und Garten und organisiere die Lieder und den Newsletter für die Sacré Coeur Gemeinde. Fast alle Menschen kämpfen gemeinsam gegen das Coronavirus, das Krankheit und Tod bringt. Dieser Kampf fordert Einschränkungen, zurückstellen von Unwichtigem, bringt aber auch Arbeitslosigkeit und Verarmung mit sich. Der Staat ist gefordert und wir sind persönlich herausgerufen zu helfen, wo es Not tut.

Wir Christinnen und Christen haben nicht nur das Gebot der Nächstenliebe, sondern sind auch in Verbindung mit Gott, der uns immer wieder einlädt, nachzudenken und uns inspirieren zu lassen. Wir werden – ähnlich wie er – kreativ. Durch die Verbindung mit Christus vermeiden wir, dass unser Herz verwirrt wird. Wir können realistisch abschätzen, was zu tun ist. Damit überfordern wir uns nicht in der Sorge und den Tätigkeiten. Wir können mit unseren Grenzen leben und es anderen und Gott überlassen, manche Aufgaben zu erfüllen. Diese Gelassenheit tut mir gut. Ich sehe mich als Partner von Gott.
Hannes

Die Würze des Salzes

Ich liebe den Spruch von Jesus: Ihr seid das Salz der Erde!

Studien belegen: Menschen, die ihre Speisen salzen, leben gesünder und länger. https://science.orf.at/stories/2929311/

Das Salz ist wie das Leben der Christinnen und Christen.

  • Das Salz würzt die Speisen, damit sie nicht fad schmecken. Wenn wir Christinnen und Christen das Salz der Erde sind, so würzen wir das Leben und stoppen unter anderem die Fadess und das Bore-out.
  • Das Salz ist als weißer Stoff sichtbar und wird in den Speisen unsichtbar. So werden wir, wenn wir die Welt würzen, unsichtbar. Wir geben uns der Aufgabe hin (Hingabe).
  • Wir sind Salz, weil wir in einer Beziehung zu Gott leben. Durch diese Beziehung wird die Welt genießbarer. Wir sind Mitschöpferinnen und Mitschöpfer Gottes.
  • Zum Würzen braucht es wenig Salz. So braucht es auch wenige Christinnen und Christen, um eine große Wirkung zu erzielen.
  • Das Salz weist durch den guten Geschmack auf das Gute und Schöne hin. So weisen wir Christinnen und Christen mit unserem Leben auf das große Du, auf Gott und sein Paradies hin.
  • Du bist eingeladen, zum Gewürz Gottes zu werden.

Als neuer Mensch aus dem Wasser steigen

Ich lade Sie ein, sich Folgendes vorzustellen: Wir gehen mit Jesus zum Fluss Jordan, wo Johannes die Menschen tauft. Wir hören wie Jesus mit Johannes redet. Wir steigen mit Jesus in den Jordan und tauchen ganz unter. Dann gießt Johannes Wasser über unsere Köpfe. Wir sehen den Heiligen Geist wie eine Taube auf uns herabkommen und hören die Stimme von Gott Vater: Das ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Freude. Wir steigen mit Jesus aus dem Jordan. Ich vermute, dass einige von uns sich freuen. Ich wäre ein wenig verwirrt und doch von Freude erfasst.

Er fürchtete zu ertrinken
Ähnlich erging es Christophorus. Er hieß zuerst Phorus, das heißt Träger. Er trug Menschen durch einen Fluss. Eines Nachts hörte er eine Kinderstimme rufen: „Phorus, trage mich hinüber!“ Vor seiner Hütte konnte er aber niemanden finden. Erst beim dritten Ruf sah er ein Kind, das er auf seine Schultern setzte. Im Wasser wurde ihm die Last immer schwerer, das Wasser wurde höher und höher; er fürchtete zu ertrinken und glaubte, die ganze Welt läge auf seinen Schultern. „Mehr als die Welt trägst du auf deinen Schultern“, sagte ihm das Kind, „du trägst den Herrn, der diese Welt erschaffen hat. Ich bin Jesus Christus, dem du in dieser Arbeit dienst.“ Und es drückte ihn unter Wasser und taufte ihn.

Der Stab trug Früchte     
    Er hatte jetzt den Namen Christophorus, das heißt Christusträger. Das Jesuskind befahl ihm, seinen Stab in den Boden zu stecken. Am nächsten Morgen grünte und blühte er und trug Früchte.
Ich liebe dieses Kind, das unter uns geboren wird, mächtiger als das Universum ist, unser Leben aufblühen und Früchte tragen lässt.