Ich liebe die Gedanken des Mystikers Ernesto Cardenal. Sie haben mir in meinem Leben sehr geholfen, die Kälte der Welt und der Menschen zu ertragen und mir einen Blick auf das Dahinter geöffnet.
Er schreibt: Die ganze Natur ist Caritas, aber nur die Mystikerin und der Mystiker erleben diese Art von Liebe mit der eigenen Erfahrung. Die Liebe Gottes umgibt uns von allen Seiten. Seine Liebe ist das Wasser, das wir trinken, die Luft, die wir atmen und das Licht, das wir schauen. Alle natürlichen Phänomene sind nichts Anderes als verschiedene materielle Formen der Liebe Gottes. Wir bewegen uns in Seiner Liebe wie der Fisch im Wasser. Und wir sind so nahe bei Ihm, so durchtränkt von Seiner Liebe und Seinen Gaben (wir sind selbst eine Gabe Gottes), dass wir es gar nicht merken, weil uns die Perspektive fehlt. Seine Liebe hüllt uns von allen Seiten ein, darum spüren wir sie nicht, wie wir auch den Druck der Atmosphäre nicht spüren.
Die Natur ist die fühlbare, die materialisierte Liebe Gottes. Seine Vorsehung ist sichtbar in allem, was wir anschauen. Aber die Menschen hasten durch die Straßen, voller Sorgen und ohne einen Augenblick innezuhalten und an Ihn zu denken, an Ihn, der sie von allen Seiten einhüllt, der die Haare auf ihrem Haupte gezählt hat und alle ihre Zellen.
Warum sorgen wir uns dann eigentlich?
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