Archiv der Kategorie: Blind

Es kommt die Nacht. Was kommt danach?

Wie blind bin ich? Es gibt Wahrheiten, die ich gerne übersehe. Sie passen nicht in mein Bild, das ich von mir und von der Welt habe. Einige sind unangenehme Wahrheiten, einige sind Wahrheiten, die nicht in meine soziale Umgebung passen.

Im Bild gehen alle zur beruhigenden Lüge und vermeiden die unbequeme Wahrheit.

Jesus sagt diesen rätselhaften Satz: „Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann.“ Was bedeutet das? Kommt eine Zeit, in der wir nichts machen können und bis dorthin können wir aber sehen, hinschauen, handeln, helfen und heilen? Kommt nach der Nacht das herrliche Licht Gottes? Richtet er uns auf?

(Bild: Clay Bennett Cartoon)

Er wirft seinen Mantel weg

Blinde werden geheilt, auch der blinde Bartimäus.

Blinde werden geheilt, auch der blinde Bartimäus.

Die Leute ärgerten sich über den blinden Bartimäus. Er aber ruft unbeirrbar nach Jesus. Er sieht in ihm wie Maria Magdalena, die den Auferstandenen sieht, einen „Rabbuni“, einen übergroßen Meister. Dieses Vertrauen hilft ihm sehr:
In jener Zeit, als Jesus mit seinen Jüngern und einer großen Menschenmenge Jericho wieder verließ, saß an der Straße ein blinder Bettler, Bartimäus, der Sohn des Timäus. Sobald er hörte, dass es Jesus von Nazaret war, rief er laut: Sohn Davids, Jesus, hab Erbarmen mit mir! Viele wurden ärgerlich und befahlen ihm zu schweigen. Er aber schrie noch viel lauter: Sohn Davids, hab Erbarmen mit mir! Jesus blieb stehen und sagte: Ruft ihn her! Sie riefen den Blinden und sagten zu ihm: Hab nur Mut, steh auf, er ruft dich. Da warf er seinen Mantel weg, sprang auf und lief auf Jesus zu. Und Jesus fragte ihn: Was soll ich dir tun? Der Blinde antwortete: Rabbuni, ich möchte wieder sehen können. Da sagte Jesus zu ihm: Geh! Dein Glaube hat dir geholfen. Im gleichen Augenblick konnte er wieder sehen, und er folgte Jesus auf seinem Weg. (Markus 10,46-52)
Ich nehme an, dass im Herzen des blinden Bartimäus Gott im Spiel war. Deshalb konnte er erkennen, dass Jesus nicht irgendwer, sondern der Messias und der große Lehrer ist. Der blinde Bartimäus ist mein Bruder geworden. Durch ihn spricht der Geist Gottes. Er zeigt mir meinen Erlöser und macht mich Blinden sehend. In manchen meiner Mitmenschen ist mehr als ich vermutete.