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Allerheiligen, Allerseelen und der Himmel

Ich gehe in diesen Tagen zu zwei Gräbern. Das eine ist das von meinem Bruder, das zweite ist das von meinen Eltern. Ich hoffe, dass sie bei Gott glücklich sind.

Ich wurde einmal gefragt, ob Gott so viele Wohnungen hat, alle Milliarden Menschen bei ihm aufzunehmen. Aber von Gott kann man nicht groß genug denken. Für jeden und jede hat Gott eine wunderbare Wohnung vorbereitet. Die zwei Tage Allerheiligen und Allerseelen zeigen auf ein großartiges Fest, das nicht nur im Himmel gefeiert wird. Es ist ein Fest der großen Gemeinschaft von Verstorbenen, den Engeln und Gott.

Der Theologe Michael Böhnke lehrt mich, dass der Heilige Geist der wunderbare Verbinder ist, der alle zusammenführt. Er ist der, der uns alle zum himmlischen Fest der Freude und Fröhlichkeit führt.

Er erinnert immer an Jesus, der viele in ihrer Sehnsucht nach Heilung anspricht. Er ist überzeugt, dass den Armen, die nichts vorweisen können, das Reich Gottes geschenkt wird. Jene, die um ihre Liebsten trauern, werden von Gott getröstet. Jene, die sanftmütig sind und keine Gewalttäter sind, werden das fruchtbare Land von Gott geschenkt bekommen.

Michael Scharf schreibt: Allerheiligen ist eines der optimistischsten Feste des Kirchenjahres.
Allerheiligen feiert, voll Zuversicht, die Möglichkeit heilig zu sein, feiert die unzählbaren Scharen an Frauen und Männern deren christliche Nachfolge geglückt ist, die als Heilige vor Gott leben. (Michael Scharf, Heiligkeit für alle)

Danke sage ich, für das großartige fröhliche Fest mit den Heiligen, allen Verstorbenen, allen Engeln und Gott, der in seiner Dreifaltigkeit eine Fülle an froher Gemeinschaft ist.

Der Tanz der Dreifaltigkeit

Eine Frau wurde von einem behinderten Mädchen gefragt: „Warum hat mich Gott behindert erschaffen?“ Die Frau antwortete: „Gott ist auch behindert.“ Ich finde diese Aussage sehr passend, obwohl sie Gott in einem anderen Licht erscheinen lässt. Gott ist dem behinderten Mädchen sehr nahe. Er identifiziert sich mit ihm. Ich glaube, er wird mit dem behinderten Kind ein großes Fest feiern, mit ihm tanzen und alles neu erschaffen. Ich stelle mir vor, wie der Heilige Geist, der uns zu Pfingsten erfüllte, nicht nur dieses Mädchen beglückt, sondern alle Menschen. Der Geist tanzt mit Jesus und dem Vater und in diesem Tanz wird alles neu erschaffen. Am Ende werden wir Menschen alle diesen Tanz der Dreifaltigkeit nicht nur sehen, sondern auch mittanzen. Dieser tanzenden Dreifaltigkeit sind Kirchen geweiht: Die Pfarrkirche Pressbaum und die Georgenbergkirche in Wien Liesing. Vielleicht werden auch die Kirchengebäude mittanzen. Übrigens: Das Mädchen hat sich firmen lassen.

Bild: Dreifaltigkeit von Rudolf Kolbitsch

Vorgeschmack auf das, was kommt

Durch die Corona-Epidemie, wegen dem Leiden und Sterben frage ich mich immer wieder: Was ist der Sinn des Lebens? Auch anlässlich dreier Todesfälle fragte ich mich am Friedhof, ob alle diese Toten von Jesus auferweckt werden. Wolf Biermann singt: Das kann doch nicht alles gewesen sein, das bisschen Sonntag und Kinderschrein.

Auch bei einem Gespräch mit einem Freund ging es um die Frage, was mich nach dem Tod erwartet. Ich glaube fest, dass wir ein großes Fest mit Jesus feiern werden. Meine Gesprächspartner sagen immer: Das wissen wir nicht und das Fest soll auch vor dem Tod sein. Ja, es ist nicht ein Wissen, das bewiesen werden kann, aber für mich ist es Gewissheit und das Fest vor dem Tod ist ein Vorgeschmack des grandiosen Festes nach dem Tod. In diesem Leben haben wir eine Vorspeise, nach dem Tod bringt uns Jesus die Hauptspeise und die süße Nachspeise.

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Rettung aus der Finsternis

Jesus bringt uns ein großes Versprechen. Wir leben zwar oft in einer unangenehmen Finsternis, aber wir können darauf vertrauen, dass Jesus in Herrlichkeit kommt, uns befreit und dass jene, die die Liebe leben, eingeladen werden, ein himmlisches Fest voll des Glücks zu feiern. Diese Abfolge von göttlichen Ereignissen geschieht im Leben jedes Menschen und man kann es individuell erfahren.

Mir ist es so ergangen. Ich betete und erlebte die gottlose Finsternis. Wo bist du, Gott? Ich rief zu seinem helfenden Geist. Komm, lass mich ein neues Pfingsten erleben. Bring mir Jesus als Licht in meine Finsternis!

In dieser Erfahrung zeigte er mir, dass ich auf Menschen zugehen kann, dass ich in einer Gemeinschaft bin, die zwar brüchig ist, aber in der der Geist Gottes da ist.

So erwarte ich es auch, wenn ich sterbe. Meine Welt stürzt ein, ich bin in der Finsternis, aber nach dem Tod kommt mir Jesus mit seinem Licht entgegen und ich sehe alle, die die Liebe leben, sodass wir im himmlischen Jerusalem Wohnung finden und ein grandioses Fest feiern.