Franz von Assisi dichtete seinen Sonnengesang, als er schon krank und blind war. Von der Malaria bekam er Fieberschübe, seine Augen eiterten und tränten ununterbrochen, sodass er nur im Sitzen schlafen konnte. Sein Körper schmerzte und er war verzweifelt. Da begann er zu singen und dichtete eine Strophe nach der anderen. Er begann mit einem Lob auf Gott: „Höchster, allmächtiger, guter Herr, dein sind das Lob, die Herrlichkeit und Ehre und jeglicher Segen.“ Dann besingt er die Natur, durch die hindurch Gott zu uns spricht: „Gelobt seist du, mein Herr, mit allen deinen Geschöpfen, zumal dem Herrn Bruder Sonne … Gelobt seist du, mein Herr, für Schwester Mond und die Sterne. Am Himmel hast du sie geformt, klar und kostbar und schön.“ Dann lobt er Gott für Bruder Wind, für Luft und Wolken, für Schwester Wasser, für Bruder Feuer, für unsere Schwester Mutter Erde, für die Früchte, die bunten Blumen und die Kräuter. Er lobt Gott für jene, die verzeihen, die Krankheit und Not ertragen. Er preist jene selig, die ausharren in Frieden, „denn du, Höchster, wirst sie einst krönen.“ Franziskus lobt Gott für unsere Schwester, den leiblichen Tod, dem kein Mensch entrinnen kann. Er preist jene selig, „die er finden wird in deinem heiligsten Willen, denn der zweite Tod wird ihnen kein Leid antun.“ Zum Schluss singt er „Lobt und preist meinen Herrn und dankt und dient ihm mit großer Demut.“ Der Sonnengesang ließ Franziskus sein Leiden vergessen und schenkte ihm grenzenlose Freude.
Ganzer Text
Das Lied
Eines der schönsten Bilder: Sonnengesangfenster in der Caritaskapelle Mannheim, Yvelle Gabriel