Archiv der Kategorie: Himmel

Es wird alles gut

Im Vaterunser bitten wir Gott: Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Ohne nachzudenken beziehe ich diese Bitte auf meine Bedürfnisse.
Gott soll mir gegen Krankheit, gegen Schicksalsschläge und in meinem Alltag helfen. Aber wenn ich diese Bitte genauer ansehe, dann ist dies eine Bitte um unendlich viel mehr. Auf der Erde soll sein Wille so geschehen, wie er im Himmel passiert. Dann gibt es auf der Erde eine absolut andere Situation als jetzt. Dieses Kommen Gottes in unsere Welt ist unvorstellbar.
Da ist das, was Petrus, Johannes und Jakobus am Berg der Verklärung erlebten, eine winzige Sache dagegen. Trotz dieser winzigen Sache warfen sie sich vor Angst auf den Boden und Jesus musste ihnen erklären, dass sie sich nicht fürchten müssen.
Ich frage mich: Wenn Gott in diese unsere Welt einbricht, werden wir dann vor Angst zittern? Vielleicht brauchen wir Jesus, der uns die Angst nimmt und uns sagt: Es wird alles gut.

Um eine gute Zukunft auf der Erde geht es bei einem Vortrag mit Diskussion in Pressbaum. 14.3. im Hotel Wiental mit Prof. Sigrid Stagl. Mein Blog: https://zukunft0.blog/, Facebook: https://fb.me/e/2j5DNna2K

Sinnliche Gottesdienste

Der Adventkranz gibt dem Raum vorweihnachtliche Atmosphäre und regt an, gemeinsam zu singen. In dieser Adventzeit merke ich, dass Gott liebevoll im Hintergrund handelt. Es fügt sich vieles, was vorher nicht möglich war. Er kommt zu uns nicht nur in unsere Herzen, wie es der Romantiker Angelus Silesius weiß, sondern auch über unsere Augen durch das Licht der Kerzen. Da strahlt auch ein fast unbemerkbares Licht vom Kind aus Betlehem zu uns.

Dieses Sinnliche kann ich auch in den Gottesdiensten wahrnehmen. Gott wird mir im Brot und im Wein sinnlich und spannend wahrnehmbar. Es ist für mich ein Privileg, in die Kirche zum Gottesdienst zu gehen und Gott zu begegnen. Dies wirkt sich merkbar im Leben aus.

Es entwickelt sich bei mir eine gewisse Distanz zu den Heiligtümern dieser Welt wie dem Konsum. Ich bekomme Lust, ein Buch zu lesen und Freunde anzurufen. Das Schöne und Gute ist ein wunderbarer Vorgeschmack des Paradieses und umgekehrt wird vieles, was wir in dieser Welt erleben und gestalten ein Teil des göttlichen Himmels. Auch das Gute. Auch das Schöne. Und auch die lieben Menschen.

Der König der Liebe

Der König der Liebe zeigt uns die Menschenfreundlichkeit Gottes. Er ist das Bild des verborgenen Gottes, der seine Liebe sichtbar macht. Er selbst bleibt unsichtbar. Seine Liebe zu uns zeigt er in dem Mann aus Nazaret.

Dessen Menschenfreundlichkeit blitzte eine intensive und kurze Zeit auf, er ist getötet worden, den Menschen erschienen und ist dann zu seinem Vater gegangen. Er lässt uns aber nicht allein. Es begleitet uns sein Heiliger Geist, der uns die Freude und das Feuer der Liebe schenkt und uns zu Liebenden verwandelt.

Was in der Zukunft passiert, singen wir in einem Lied über Jesus: „Jetzt noch verhüllt, doch bald in Herrlichkeit, wenn ihn alle sehen am Ende dieser Zeit.“ Am Ende werden wir den König der Liebe sehen. Im Gottesdienst sagen wir zum anwesenden, aber unsichtbaren Jesus: „Deinen Tod, o Herr, verkünden wir und deine Auferstehung preisen wir, bis du kommst in Herrlichkeit.“ Wir warten auf dein endgültiges Kommen, du König der Liebe!

Die Impulse zum Christkönigsfest findest du auf Sonntagsevangelium

Allerheiligen, Allerseelen und der Himmel

Ich gehe in diesen Tagen zu zwei Gräbern. Das eine ist das von meinem Bruder, das zweite ist das von meinen Eltern. Ich hoffe, dass sie bei Gott glücklich sind.

Ich wurde einmal gefragt, ob Gott so viele Wohnungen hat, alle Milliarden Menschen bei ihm aufzunehmen. Aber von Gott kann man nicht groß genug denken. Für jeden und jede hat Gott eine wunderbare Wohnung vorbereitet. Die zwei Tage Allerheiligen und Allerseelen zeigen auf ein großartiges Fest, das nicht nur im Himmel gefeiert wird. Es ist ein Fest der großen Gemeinschaft von Verstorbenen, den Engeln und Gott.

Der Theologe Michael Böhnke lehrt mich, dass der Heilige Geist der wunderbare Verbinder ist, der alle zusammenführt. Er ist der, der uns alle zum himmlischen Fest der Freude und Fröhlichkeit führt.

Er erinnert immer an Jesus, der viele in ihrer Sehnsucht nach Heilung anspricht. Er ist überzeugt, dass den Armen, die nichts vorweisen können, das Reich Gottes geschenkt wird. Jene, die um ihre Liebsten trauern, werden von Gott getröstet. Jene, die sanftmütig sind und keine Gewalttäter sind, werden das fruchtbare Land von Gott geschenkt bekommen.

Michael Scharf schreibt: Allerheiligen ist eines der optimistischsten Feste des Kirchenjahres.
Allerheiligen feiert, voll Zuversicht, die Möglichkeit heilig zu sein, feiert die unzählbaren Scharen an Frauen und Männern deren christliche Nachfolge geglückt ist, die als Heilige vor Gott leben. (Michael Scharf, Heiligkeit für alle)

Danke sage ich, für das großartige fröhliche Fest mit den Heiligen, allen Verstorbenen, allen Engeln und Gott, der in seiner Dreifaltigkeit eine Fülle an froher Gemeinschaft ist.

Gott stürzt die Mächtigen vom Thron

Putin kündigt eine Generalmobilmachung in Russland an, um den Krieg in der Ukraine fortsetzen zu können. Der deutsche Kanzler spricht von russischem Imperialismus. Mir fällt dazu das Gebet einer jungen Frau ein, die betete: „Meine Seele preist die Größe des Herrn und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter. Er stürzt die Mächtigen vom Thron und erhöht die Niedrigen.“ (Lukas 1,46.52) In der Geschichte sind schon viele Diktatoren gestürzt worden und die Niedrigen wurden erhöht. Wenn nicht auf Erden, dann im Himmel, so glaube ich.
Einige sind überrascht, wenn ich von meinem Glauben erzähle, dass alle Menschen nach dem Tod zu Gott kommen. Ich habe mit jemandem gesprochen, der mich ungläubig anschaute und fragte: Auch die, die nicht an Gott glauben?
Ich habe den Eindruck, dass einige vermuten, dass nach dem Tod nur jene zu Gott kommen, die auch an ihn glauben. Die anderen existieren dann eben nicht mehr. Ich hingegen glaube, dass auch die Ungläubigen zu Gott kommen.
Einige sagen auch: „Man weiß es nicht.“ – Ja, es ist ein Glaube, ein Vertrauen.
Ich werde dann mit der Meinung konfrontiert: „Es ist ja noch niemand zurückgekommen.“ – Ja, es ist noch niemand so zurückgekommen, dass man es beweisen könnte. Aber Jesus ist nach seinem Tod zurückgekommen und den vielen Jüngerinnen und Jüngern erschienen, so glaube ich. Dieser Glaube wirkt in der Geschichte, sodass Mächtige vom Thron stürzen und Niedrige erhöht werden.

Christi Himmelfahrt: Er lässt uns nicht alleine

Der Abschied Jesu von den Jüngerinnen und Jüngern war kein Abschied für immer. Alle werden ihn erleben, wenn er am Ende in seiner großen Liebe kommt. Andererseits sendet er den freundschaftlich verbindenden Heiligen Geist, der die Gegenwart von ihm ermöglicht. In der Wandlung rufen wir den Heiligen Geist, damit er Brot und Wein in Jesu Leib und Blut verwandelt.
Erfüllt vom Heiligen Geist sagt er voraus: Wo zwei oder drei in meinem Namen zusammen sind, da bin ich mitten unter ihnen.
Wir Christinnen und Christen sind uns nicht immer bewusst, dass uns der lebensspendende Heilige Geist in der Taufe und der Firmung geschenkt wurde und uns mit seiner Liebe und Kraft begleitet. In jedem Pfingstfest kommt er auf uns herab. Jedes Pfingstfest ist für unsere Gemeinden eine Firmung, eine Bestärkung in großer Wertschätzung. Die Himmelfahrt Christi ermöglicht, dass der Heilige Geist kommen kann.

Brutalität, Hass oder Sanftmut und Liebe

Menschen sind oft so brutal zueinander, dass ich es kaum aushalte. Einer schlägt, der andere haut zurück. Der tritt ihm mit dem Fuß in den Bauch, der schlägt einen Stein auf dessen Kopf. Hass bringt Hass hervor und Brutalität bringt Brutalität. Ein Teufelskreis des Todes, der sich immer weiter in den Abgrund dreht. Diese Gewaltspirale durchbricht, wer sich auf Jesus einlässt.

Jesus liebt seine Feinde und tut denen Gutes, die ihn hassen. Als sie ihn ans Kreuz schlagen, sagt er zu seinem Vater: Vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun. Mit ihm ist der stärkende Heilige Geist und vor sich hat er ein Ziel: seinen himmlischen Vater. Beides benötigen wir auch, wenn wir seine Feldpredigt bei Lukas hören: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen!

Da brauchen wir den stärkenden Geist und unser himmlisches Ziel. Dann wird auch die Welt ein stückweit besser.

Allerheiligen: Verstorbene tanzen mit den Engeln

Liebe den Nächsten wie dich selbst. Das ist das Gebot, das mit der Liebe zu Gott verknüpft ist. Nun, Gott liebt uns, wir lieben Gott und wir lieben die Nächsten. Schon jetzt findet ein Liebesfest im Jenseits mit den Engeln, den Verstorbenen und allen Heiligen statt. Alle Verstorbenen kommen zu Gott und beim göttlichen Fest wird wohl, damit es ein großes Fest wird, gegessen, musiziert, getanzt und gelacht.

Unsere Liebe ist eine Antwort auf die große Liebe Gottes. Sie gibt uns jetzt einen Vorgeschmack des göttlichen Festes, das Heilige, Verstorbene, Engel, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist feiern. Wir, die wir jetzt auf diesem Planeten leben, werden in der Herrlichkeit mit allen feiern, musizieren, tanzen, essen und lachen.

Damit feiern wir in diesen Tagen Allerheiligen und Allerseelen mit unseren Heiligen und unseren Verstorbenen. Jede Messe kann uns einen Vorgeschmack dieses Festes der Liebe schenken. Auch einige Lieder zeigen im Verliebt sein einen Vorgeschmack dieses Festes der Liebe: Ich tanze mit dir in den Himmel hinein. In den siebenten Himmel der Liebe. Und der Himmel hängt voller Geigen. Und in der Kirche singen wir von den tanzenden Engeln: Gott ließ die ganze Welt sich dreh‘n, ihm Lob und Dank zu zeigen. Und auch im Himmel, sollt ihr sehn, da tanzen die Engel Reigen. Tanzen, ja tanzen wollen wir und springen, tanzen vor dem Herrn, denn uns, seine Kinder hat er gern. (Link zum Lied: Gl 462) (Bild: Mirjam tanzt vor dem Herrn wie es auch David tat. Gemalt von Sieger Köder)

Quelle der Gesundheit

Heute fahre ich zu einem Freund, der wieder in die Kirche eintritt. Er hat Freunde gefunden, die sehr achtsam miteinander umgehen.
Wie dünn die Wand zwischen Himmel und Erde ist, sehe ich, wenn ich im Evangelium von einer kranken Frau lese, die Jesu Gewand berührt und aufhört zu bluten. Eine Quelle tut sich bei Jesus auf, die Quelle Gottes und seines Geistes. Jesus merkt, dass aus ihm Kraft ausströmt. Dieser göttliche Lebensstrom heilt nicht nur die Frau, sondern auch uns. Wir besingen diese Quelle der Liebe und der Heilung in Liedern:

  • Herr, gieße Ströme lebendigen Wassers aus über uns. (Link1)
  • Fließ, Gnadenstrom, überflute dies Land mit Liebe! (Link2 Link3)
  • Der Geist des Herrn erfüllt das All – er lässt die Wasser fluten (Link4, GL 347).

Wir merken, wie Jesus erfüllt ist von dir, Heiliger Geist. Da bitten wir dich, dass du uns ebenfalls zum Werkzeug deiner Liebe und deiner Heilung machst.

Jesus ist weggegangen. Was nun?

Christus ist zu seinem Vater gegangen und hat die Jüngerinnen und Jünger mit der Erinnerung an seine Wunder, seine Taten, sein Leiden und seine Worte allein gelassen. Es ist kein endgültiger Abschied, denn er hat uns versprochen, dass er wiederkommt.
Wenn Jesus zu seinem Vater geht, dann sind wir aber allein.

Wir, das Volk, die Versammlung, die Kirche wird ohne Jesus arm. Die Priester, Bischöfe und der Papst in Rom können nicht so tun, als würden sie als Stellvertreter Jesu in seiner Macht handeln. Denn dann müsste er anwesend sein, was er nicht ist. Papst Franziskus hat das angedeutet: Ich will eine arme Kirche. Arm sind wir, wenn Jesus nicht mehr da ist.

Zehn Tage nach Christi Himmelfahrt kommt aber jemand zu uns, der unsere Einsamkeit aufhebt. Der Heilige Geist kommt auf uns herab. Es ist Gott, der sich als Geist offenbart. Seit 2000 Jahren leben wir Christinnen und Christen mit diesem Schöpfer Geist.

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