Archiv der Kategorie: Glaube

Religion für die Zukunft

Ich sehe uns Christinnen und Christen in einer Transformation. Wir haben einen Anker in Christus und dem Heiligen Geist, der uns in dieser Umformung begleitet und Kraft gibt.

Es gibt Bedrohungen, gegen die wir uns wehren müssen. Die russische Aggression bedroht unsere östlichen Nachbarn. Unser Streben nach immer Mehr zerstört die Schöpfung und unsere Lebensgrundlagen.

Es gibt auch positive Entwicklungen. Die Art, wie wir in der Kirche leben, verändert sich. Vieles wird einfacher, verliert an Ballast, sodass der Glaube und das Handeln klarer wird: Der Gaube an ein Leben nach dem Tod und ein Handeln in Solidarität mit der Natur und den Mitmenschen.

Neujahr 2023: Zuversicht und Gemeinschaft

Ich bin hin und hergerissen. Einerseits höre ich, dass Jugendliche in einem ukrainischen Dorf Häuser reparieren und eine Gemeinschaft „Repair Together“, „Zusammen reparieren“ gründeten. Das gibt mir große Zuversicht. Andererseits sehe ich auch die Zerstörung von Teilen dieser Welt. Da erinnere ich mich an den Spruch: Viele kleine Leute an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern. Ich glaube, dass Gott diese kleinen Leute inspiriert.

Johannes Kaup hat in seiner Sendung „Hoffnungszeichen im Krieg. Die Kraft der Zuversicht in Krisenzeiten“ Marc Wallert vorgestellt, der in Malaysia mit seinen Eltern entführt wurde. Seine Überlebenszuversicht („Dschungelstrategie“) wurde gestärkt durch die Hilfe für seine Mutter. Er machte die Erfahrung: Wer anderen hilft, hilft sich selbst. Dahinter steht bei ihm die Überzeugung, dass der Glaube helfen kann. Sein Vater hatte das Gefühl, Gott hält seine schützende Hand über ihm. Wallert sagt: „Glaube ist eine große Kraft, die helfen kann, ein Schicksal leichter anzunehmen, aber auch damit umzugehen. Wir haben erfahren, dass Menschen Gebetskreise für uns einberufen haben. Ich glaube, dass Gebete ankommen.“


Am Sonntag wird an die Hirten bei der Geburt Jesu erinnert. Sie waren obdachlos, in Furcht und Stress. Gerade zu ihnen kam der Bote Gottes und sie kamen als Erste zum neugeborenen Kind. Jesus wird später sagen: Die letzten werden die ersten sein. Er holt die Ausgestoßenen und führt sie in die Gemeinschaft der Söhne und Töchter Gottes. Bilden wir doch 2023 diese Gemeinschaft!

Welt retten: Muss (ich) das jetzt sein?

Warum der christliche Glauben zur Bewahrung der Schöpfung verpflichtet

Dresden// ‐ Klima- und Umweltschutz sind nicht nur die zentralen Herausforderungen unserer Zeit, sondern für die Theologin Julia Enxing eine Frage des Glaubens. Sie ist überzeugt: Ernsthafte Nachfolge Christi geht nicht ohne Verantwortung für die Schöpfung. Sie schreibt:

Es ist elf Jahre her, dass Tim Bendzkos Song „Nur kurz die Welt retten“ mir zum Ohrwurm wurde. Nicht nur die 148.713 Mails, die Tim Bendzko checken muss, bevor er weitergehen, weiterreden, weiterreisen kann, kommen mir bekannt vor. Auch die Katastrophe, die Bendzko sieht, wenn er singt: „Die Zeit läuft mir davon / Zu warten wäre eine Schande für die ganze Weltbevölkerung / Ich muss jetzt los, sonst gibt’s die große Katastrophe / Merkst du nicht, dass wir in Not sind?“ benennen Fachleute aus der Klimaforschung, der Soziologie, Ethologie, Biologie – ja, immer mehr und öfter auch aus der Theologie.

Quelle: Welt retten: Muss (ich) das jetzt sein?

Vor wenigen Wochen sorgte der „Appell an die Verantwortungsträger*innen und Theolog*innen in der katholischen Kirche in Deutschland“ angesichts der Aktionen gegen die Klimakatastrophe, initiiert von der katholischen Theologin Ute Leimgruber und den Theologen Jörg Alt SJ und Jürgen Manemann für Aufsehen in der katholisch-theologischen Landschaft.

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Kann ich Gott vertrauen?

Ich staune über jenen Menschen, der so stark in Gott verwurzelt war, dass er sagen konnte: „Mit meinem Gott überspringe ich Mauern“ (Psalm 18,30b). Ich würde diesen starken Glauben gerne selbst haben.
Im Nachhinein bin ich Gott für vieles dankbar. Dass ich noch immer lebe, dass wir in der Familie gesund sind, dass wir uns verstehen, dass wir genug zum Leben haben, dass ich Freunde habe, dass ich in einer Gottesdienstgemeinde bin. Ich glaube, dass Gott mich immer wieder beschenkt hat und durch Schwierigkeiten hindurchgeführt hat. Ich vertraue ihm, dass er seine beschützende Hand über uns weiter hält. Ich vertraue ihm.

Sex und Glauben sind tabu

Ich lebe in einer Welt mit verschiedenen Glaubensüberzeugungen. Mindestens drei meiner Nachbarn in unserer Straße haben einen Buddha im Garten stehen. Eine Bekannte glaubt an die Natur, dass diese alles heilt. Ein Bekannter ist zum Islam übergetreten, ein anderer zu den Zeugen Jehovas. Ein Freund ist Atheist, der annimmt, dass er nach dem Tod nicht mehr existiert.

Ich habe einmal gehört, dass es zwei Sachen gibt, die man anderen nicht erzählt. Das ist Sex und das ist Religion. Beide sind tabu. Bei der Religion breche ich jetzt das Tabu: Wenn ich in der Früh aufstehe, dann sage ich „Christus Jesus.“ Ich kann es nicht beweisen, dass er der Erlöser der Welt ist, aber ich vertraue fest darauf. Ich nehme an, dass er nicht nur seine Anhänger erlöst hat, sondern auch die, die Buddha oder Mohammed verehren, an die Natur oder an das Nichts nach dem Tod glauben. Er ist bei ihnen mit seinem Heiligen Geist und nach dem Tod kommen sie alle zu seinem großen Liebesfest im Jenseits.

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Auf der Seite der Betroffenen. Ihren Geschichten glauben

Klaus Mertes SJ sieht in der kirchlichen Aufarbeitung in Deutschland schlimme Rollenvermischungen von Betroffenen und den Täter-Institutionen. Betroffene werden zur Kooperation herangezogen, damit die Täter-Institution in der Aufarbeitung und der Prävention dazulernt. Er tritt dagegen für eine klare Rollentrennung ein.
1. Hier die Täter-Institution,
2. dort die von der Institution unabhängige Kommission und
3. wieder an einem anderen Ort die Betroffenen, die sich selbständig in einem von der Kommission unterstützten Rahmen organisieren können.
4. Die teilnehmenden Zuhörer: Die Betroffenen haben ihre Geschichte zu erzählen, die zum Glauben herausfordert. Ihre Missbrauchsgeschichten hören ist ein existentieller Akt.

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Dreifaltigkeit: Drei Freunde

Drei Freunde treffen sich.

Gott Vater, Gott Sohn und Heiliger Geist. Sie schauen auf die Erde hinunter. Da stößt der Vater den Sohn an: „Was sagst? Da läuft doch einiges schief.“ Der Sohn zum Vater: „Ich halte das nicht aus. Ich geh.“ Darauf der Geist: „Da komm ich mit.“ Der Vater meinte dazu: „Na gut, aber passt aufeinander auf.“

Diese Szene habe ich erfunden, aber die Figuren habe ich nicht erfunden. Die Personen haben sich in der Menschheitsgeschichte gezeigt. Gott kann man nicht erfinden, jedenfalls nicht so einen Gott. Es ist der Gott, der uns erfindet. Das habe ich erfahren: Nicht ich erfinde Gott, sondern Gott erfindet mich. So ist es auch mit dem Glauben. Nicht ich glaube an Gott, sondern Gott glaubt an mich. Obwohl immer wieder Zweifel aufkommt, wie er an jemanden wie mich glauben kann.

Auch Moses hatte bei seiner Berufung Bedenken, dass er nicht gut reden konnte. Gott glaubte an ihn. Und obwohl Simon Petrus den verhafteten Jesus drei Mal verleugnete, glaubte Jesus an ihn: „Du bist der Fels, auf den ich meine Gemeinschaft baue.“

Aber der Sohn ging zum Vater und baute seine Gemeinschaft nicht auf. Da musste Gott noch einmal kommen. Aber Überraschung: Gott kommt jetzt als Heiliger Geist. Der baut seine Gemeinschaft auf. Die Vorteile liegen auf der Hand: Er kann immer anwesend sein. Er kann immer gerufen werden. Er glaubt an uns.

‚Gott ist mein Licht‘: Die Bekehrungsgeschichte einer chinesischen Teenagerin

Als Wenxuan Yuan als Kind zum ersten Mal eine katholische Kirche in Peking besuchte, war sie von deren Schönheit tief beeindruckt.

Quelle: ‚Gott ist mein Licht‘: Die Bekehrungsgeschichte einer chinesischen Teenagerin

Remembering Kobe Bryant: Formed and saved by his Catholic faith

This article was originally published in April of 2016. Sadly, Kobe Bryant, along with his 13-year-old daughter, Gianna, and the three others, passed away in a helicopter crash on January 26, 2020.…

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How a priest changed Kobe Bryant’s life

n Wednesday, April 13, 2016, Kobe Bryant, one of the greatest athletes of all time, ended his 20-year basketball career with a bang, scoring 60 points in his last game.

While Bryant’s stats can be recited by many — five-time NBA champion, two-time Olympic champion, 18-time All-Star and the third leading scorer in NBA history — few know about the role his Catholic faith played in helping him through one of his darkest hours.

Born in Philadelphia, Kobe Bryant was raised in a Catholic household and even spent some of his youth in Italy. Drafted into the NBA at the age of 17, he eventually married Vanessa Laine at St. Edward Roman Catholic Church in Dana Point, California. Two years later they had their first child. Bryant was at the top of his game and everything seemed to be heading in the direction of his dreams.

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Viel Glück und viel Segen!

Kardinal Christoph Schönborn
Kardinal Christoph Schönborn

Zwei Geburtstagskinder haben am Mittwoch, 22. Jänner ihren Ehrentag: Kardinal Schönborn und unser jüngster Sohn. Beides bewegt mich. In der Kirchenzeitung „Der Sonntag“ erzählt der Erzbischof, wie er – ähnlich wie ich –  durch das Theologiestudium verwirrt wurde. In der damaligen Bibelauslegung wurde alles in Frage gestellt, von der Gottessohnschaft Jesu, die jungfräuliche Empfängnis bis zur Auferstehung. Weil ihm erzählt wurde, dass das Gebet nichts bewirke, hatte er aufgehört zu beten. Er wurde ein Revoluzzer. Das Gegengift war die Sozialarbeit. Die Begegnung mit der Armut „war eine Tür, durch die der Herr wieder hereingekommen ist.“ Dann hat er über die Osterfeiern und die französischen Dominikaner den Zugang zu einem fundierteren Glauben gefunden. Das alles berührt mich sehr, weil ich das ähnlich erlebt habe. Ich wünsche Kardinal Schönborn zum 75. Geburtstag alles Gute, viel Gesundheit und Gottes Segen.

Sechs Tage später, am 28. Jänner hat Prälat Karl Rühringer, der mit unserer Gemeinde in der Klosterkirche Sacré Coeur Pressbaum sehr verbunden ist, seinen 80. Geburtstag. Ich freue mich, dass wir an diesem Sonntag mit ihm seinen Geburtstag feiern, und wünsche ihm alles, alles Gute, Gesundheit und Gottes Segen!