Archiv der Kategorie: Ortskirche

Der Kampf der Geister

Zeitgeist und der Geist Gottes

Goethe schreibt in seinem Drama Faust:
Was ihr den Geist der Zeiten heißt,
Das ist im Grund der Herren eigner Geist,
In dem die Zeiten sich bespiegeln.

Die Herren der Welt bestimmen, was geschieht. Das ist der Geist der Zeiten, der Zeitgeist. Eine ähnliche Überlegung stellt Hegel an, wenn er vom Weltgeist spricht, der sich durchsetzt und sich in den Regierungen verkörpert. In Napoleon sah er die Weltseele zu Pferde. Dies wurde dann zum Wort von dem Weltgeist zu Pferde.

Jesus reitet im Gegensatz dazu nicht mit einem Pferd, sondern auf einem Esel in Jerusalem ein. Er verkörpert weder Zeitgeist, noch Weltzeit, sondern den Heiligen Geist.

Der Kampf der Geister ist aber nicht eindeutig ein Kampf Heiliger Geist gegen Welt- und Zeitgeist. Der Heilige Geist inkulturiert sich, er schreibt sich in die jeweilige Kultur ein. Er transformiert die jeweilige Kultur und als stärkerer verändert er den Zeitgeist. Er legt gute Samen in die Kultur, die aufgehen und wachsen.
Die Ultra-Orthodox-Katholischen werfen der deutschen Kirche vor, nicht auf den Heiligen Geist zu hören, sondern auf den Zeitgeist. So schreibt mir eine Person zum Synodalen Weg in Deutschland:

Die Anrufung des Heiligen Geistes war wohl eher eine Alibiaktion, wollen die Synodalen doch selber entscheiden, wo es lang geht. … Das Zentralkomitee (der deutschen Ketzer?) wird dabei gerne auf den Zeitgeist hören, aber ganz sicher nicht auf den Heiligen Geist.

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Ultra-Orthodox-Katholische und der Heilige Geist

Pius X. führte 1910 den Antimodernisteneid ein

Es soll alles so bleiben wie es ist. Priester, Bischöfe und Papst sollen alles bestimmen. Die Priester dürfen weiter nicht heiraten, die Homosexuellen dürfen keinen Partner haben, die Frauen dürfen nicht Diakoninnen werden, die Lesben dürfen keine Partnerin haben, liebende, nicht verheiratete Paare bekommen keinen Segen. Es soll alles so bleiben wie es ist. Einige haben sich in dieser ultra-orthodox-katholischen Welt eingerichtet.

Sie sagen: „Die anderen leben eben anders.“ „Wir leben katholisch.“ „Die anderes wollen sollen zu den Evangelischen gehen.“ „Die Kirche darf sich nicht an den Zeitgeist und an die Welt anpassen.“ „Die Bischöfe, die etwas anderes wollen, spalten die Kirche.“ „Alle, die sich nicht an unsere Regeln halten, sollen gehen.“

Diese Ultra-Orthodox-Katholischen vergessen aber den Heiligen Geist und die Erinnerung an Jesus. Sie leben mit den alten katholischen Regeln wie Kinder, denen die Eltern sagen, was richtig und falsch ist. Der Geist Jesu will aber, dass wir erwachsene und reife Menschen werden.

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Der Handlungstext zur Aufhebung des Berufszölibats ist angenommen.

Handlungstext „Versprechen der Ehelosigkeit im Dienst des Priesters“ des Synodalen Weges der katholischen Kirche Deutschlands ist mit großer Mehrheit angenommen worden: 181 Stimmen und 95,26 % Ja, 9 Stimmen und 4,74% Nein, 8 Enthaltungen, Gesamt 198 Stimmen.

Die Frage nach dem priesterlichen Zölibat bewegt viele Gläubige. Wir wollen, dass nicht nur Fach-Theolog*innen unseren Ausführungen folgen können und haben uns deshalb für eine verständliche Sprache und eine klare Gliederung entschieden. Zudem möchten wir unsere Unterscheidung der Geister transparent machen und lassen deshalb alle an unserem Gedankengang teilnehmen.

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Der Grundtext Macht ist angenommen! Deutschlands Synodaler Weg

Alle sind Teil der Kirche

Der Grundtext „Macht und Gewaltenteilung in der Kirche – Gemeinsame Teilnahme und Teilhabe am Sendungsauftrag“ des Synodalen Weges der katholischen Kirche Deutschlands ist mit großer Mehrheit angenommen worden: 178 Stimmen und 88,12% Ja, 24 Stimmen und 11,88% Nein, 5 Enthaltungen, Gesamt 207 Stimmen.

Die katholische Kirche steckt in einer tiefen Krise. Sie kann aber ihren Sendungsauftrag nur erfüllen, wenn sie Charakter, Ursachen und Dimensionen dieser Krise erkennt, sich der Krise stellt und ernsthaft an Lösungen arbeitet. Das betrifft vor allem die systemischen Ursachen von Machtmissbrauch und sexualisierter wie geistlicher Gewalt.

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Ich habe die Hauskirche neu entdeckt

Für mich ist das, was wir aktuell an „Krise“ in unserer verfassten Kirche erleben wie ein Auftrag, noch einmal auf gute Modelle aus unserer Geschichte zu blicken und aus ihnen kreativ zu lernen.

Weihbischof Matthäus Karrer und Dr. Katrin Brockmöller sprechen über die Wiederentdeckung der Hauskirche in der Pandemie und eine neue Broschüre dazu.

Quelle: Die Hauskirche neu entdeckt – Neue Broschüre erschienen

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Ein neues Pfingsten: katholische Ortskirchen werden in die Synode eingebunden

Generalsekretär der Bischofssynode Kardinal Mario Grech

Die Bischofssynode gibt sich ein neues Verfahren. Papst Franziskus wird im Oktober einen synodalen Weg in drei Schritten eröffnen, der mit breiten, weltkirchlichen Konsultationen und Unterscheidungsprozessen auf die Bischofssynode zum Thema Synodalität im Herbst 2023 zuführt. Das hat der Vatikan diesen Freitag bekannt gegeben.

https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2021-05/bischofssynode-ortskirchen-synodalitaet-synodaler-weg.html

Für eine synodale Kirche: Das Dokument der Bischofssynode im Wortlaut

Die Weltkirche soll sich auf den Weg eines neuen synodalen Prozesses machen. Die Etappen sind in einem Dokument skizziert, das Papst Franziskus genehmigt hat. Wir dokumentieren hier im Wortlaut die offizielle deutsche Übersetzung.

Grech zur Synodenreform: „Unterscheidung beginnt mit Zuhören“

Sinn der Umgestaltung der Bischofssynode ist eine breitere Beteiligung der Teilkirchen und ein besserer innerkirchlicher Austausch. Entscheidungen in der Kirche begännen immer mit Zuhören, betont der Generalsekretär der Bischofssynode im Interview mit den Vatikan-Medien: „Nur so können wir verstehen, wie und wohin der Geist die Kirche führen will“, so Kardinal Mario Grech.
https://www.vaticannews.va/de/vatikan/news/2021-05/kardinal-grech-interview-synodos-episcoporum-reform-synode.html