Archiv der Kategorie: Musik

Singen und Hören mit Herz

Am Dienstag waren wir bei einem außergewöhnlichen Musikereignis. 79 Jugendliche hörten wir im Wiener Konzerthaus, die Nord- und Südamerikanische Lieder zum Besten gaben.

Im zweiten Teil sangen sie sehr bewegt mit einer lateinamerikanischen Combo die Missa Latina von Bobbi Fischer.

Dirigiert wurden sie von Christoph Wigelbeyer, der die Akteure und uns auf berührende Weise auf die musikalische Reise mitnahm.

Es war für mich ein Zeichen eines guten Geistes, der in unserer Welt möglich ist.

Neue Wiener Stimmen. Der junge Chor in Wien

(Bild: Neue Wiener Stimmen auf Facebook)

Allerheiligen: Verstorbene tanzen mit den Engeln

Liebe den Nächsten wie dich selbst. Das ist das Gebot, das mit der Liebe zu Gott verknüpft ist. Nun, Gott liebt uns, wir lieben Gott und wir lieben die Nächsten. Schon jetzt findet ein Liebesfest im Jenseits mit den Engeln, den Verstorbenen und allen Heiligen statt. Alle Verstorbenen kommen zu Gott und beim göttlichen Fest wird wohl, damit es ein großes Fest wird, gegessen, musiziert, getanzt und gelacht.

Unsere Liebe ist eine Antwort auf die große Liebe Gottes. Sie gibt uns jetzt einen Vorgeschmack des göttlichen Festes, das Heilige, Verstorbene, Engel, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist feiern. Wir, die wir jetzt auf diesem Planeten leben, werden in der Herrlichkeit mit allen feiern, musizieren, tanzen, essen und lachen.

Damit feiern wir in diesen Tagen Allerheiligen und Allerseelen mit unseren Heiligen und unseren Verstorbenen. Jede Messe kann uns einen Vorgeschmack dieses Festes der Liebe schenken. Auch einige Lieder zeigen im Verliebt sein einen Vorgeschmack dieses Festes der Liebe: Ich tanze mit dir in den Himmel hinein. In den siebenten Himmel der Liebe. Und der Himmel hängt voller Geigen. Und in der Kirche singen wir von den tanzenden Engeln: Gott ließ die ganze Welt sich dreh‘n, ihm Lob und Dank zu zeigen. Und auch im Himmel, sollt ihr sehn, da tanzen die Engel Reigen. Tanzen, ja tanzen wollen wir und springen, tanzen vor dem Herrn, denn uns, seine Kinder hat er gern. (Link zum Lied: Gl 462) (Bild: Mirjam tanzt vor dem Herrn wie es auch David tat. Gemalt von Sieger Köder)

Die Natur ist Gebet

Die ganze Natur ist voller Stimmen, alles in ihr ist Gesang, Musik und Tönen. Alle Wesen flüstern oder seufzen, gurren, trillern, pfeifen, brüllen, jaulen, ächzen, wimmern, schreien, weinen oder klagen. Der Gesang der Grillen und Zikaden, das Quaken der Frösche, der Pfiff, mit dem sich die gestreiften Eichhörnchen rufen, alle Stimmen der Natur sind Gebet.

Auch die menschliche Stimme ist ein Gebet. Aus diesem Grunde ziehen sich die kontemplativen Mönche ins Schweigen zurück. Sie haben ihre Stimme einzig dem Chorgesang geweiht, weil sie verstanden haben, dass ihre Stimme Gebet ist.

Und die Natur ist auch voller Symbole, die zu uns vor Gott sprechen. Die ganze Schöpfung ist die Schönschrift Gottes. Und in seiner Schrift gibt es nicht ein sinnloses Zeichen.

Der Schriftzug der Meteore am Himmel und die Spur der Kriechtiere im Sand, der Flug der Zugvögel in den Herbstnächten und der Weg der Sonne durch die Wendekreise, die Jahresringe im Stamm einer Zeder und die Schlangenlinien der Flüsse in einer Luftaufnahme, alles sind Zeichen die uns Botschaften übermitteln. Wir müssen nur verstehen, sie zu lesen.

Ernesto Cardenal, Gottes Ebenbild. Aus: Das Buch von der Liebe. In: Die Stunde Null. Aus dem Spanischen von Anneliese Schwarzer de Ruiz, Wuppertal, 1979, 2. Auflage, S. 281-283
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Cooler Jazz und Feindesliebe: Dave Brubeck wäre 100 geworden

Dass der amerikanische Jazzpianist Dave Brubeck Klassiker wie „Take Five“, „Unsquare Dance“ oder „Blue Rondo A La Turk“ schrieb, ist bekannt. Dass er auch viel geistliche Musik komponierte, wissen weit weniger: Viel Respekt trug ihm z.B. seit Spätwerk „To Hope – A Celebration“ ein – eine moderne Jazz-Messe, durch die Brubeck zum Katholizismus fand. Es heißt, er „träumte“ das noch fehlende „Vater unser“, schrieb den musikalischen Traum nachts nieder und trat aufgrund dieses Erlebnisses der katholischen Kirche bei. Er sagte: Ich bin nicht konvertiert, ich habe mich der katholischen Kirche angeschlossen.

In einem Interview betonte er: Love your enemies, do good to those they hate you. Liebe deine Feinde, tu Gutes denen, die dich hassen. Das ist wahrscheinlich das Wichtigste, was Jesus Christus gesagt hat. Wenn wir nur darauf hören würden. Es gibt nur einen Weg heraus aus dem Schlamassel, das ja immer schlimmer wird. Liebe deine Feinde und hilf ihnen. Am nächsten sind wir dem gekommen mit dem Marshallplan nach dem zweiten Weltkrieg. Einfach helfen und tun, was Christus gesagt hat, bevor es zu spät ist. (Übersetzt von Martin Gross in: https://radiothek.orf.at/oe1/20201206/620884 )

Seine Pange Lingua Variationen aus dem Jahr 1983, in denen er den Thomas von Aquin zugeschriebenen Hymnus zu Ehren der Eucharistie musikalisch verarbeitete, waren eine Meisterleistung. Er sagte: „Ich habe ein Stück komponiert, das hat einen langen Teil, der heißt: Verneige dich. Und immer wieder: verneige dich vor diesem großen Sakrament. Und ein Kritiker in England meinte: Wie kann man sich vor einem Sakrament verneigen? Man kann. Alleine die Vorstellung dieses Sakraments.“ (Übersetzt von Martin Gross in https://radiothek.orf.at/oe1/20201206/620884)
Am Nikolaustag, 6. Dezember 1920 wurde Dave Brubeck in Concord, Kalifornien geboren, er wäre heute 100 Jahre alt geworden. Einen Tag vor seinem 92. Geburtstag, am 5. Dezember 2012 hat ihn der gute Gott in seine Herrlichkeit aufgenommen.

Hier die deutsche Übersetzung des Pange Lingua (https://de.wikipedia.org/wiki/Pange_lingua) und einige Links zu seiner Musik:

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Wir spielen gemeinsam

Wie ein Orchester

Kinder Gottes

Die Israeliten sahen sich als Kinder Gottes. Jesus, das einzigartige Kind Gottes, gab allen Menschen, die ihn in der Kommunion aufnehmen, die Macht, Kinder Gottes zu sein.

Ein Orchester mit Jesus als Dirigenten

Als Kinder Gottes sind wir wie ein Orchester, jeder spielt ein Instrument und tönt. Im Zusammenspiel ergibt es wunderbare Musik. Gottes Geist ist wie der Wind, der uns Luft für unsere Instrumente zuweht und Jesus ist der umsichtige Dirigent, der die Einsätze gibt und den Rhythmus schlägt. Da ist es wichtig, dass alle Instrumente gut gestimmt sind. Alle, die durch körperliche oder seelische Krankheit schwach sind, eine ansteckende Krankheit wie Covid-19 haben oder einen abwertenden Geist haben, müssen Heilung erfahren können.

Das ganze Musikstück soll zur Freude aller erklingen. Deswegen gibt uns Jesus die Vollmacht, die Kranken zu heilen und uns in den Beziehungen zu Gott und zu den Mitmenschen zu öffnen. Dafür haucht er uns an und macht uns lebendig. Als er am Kreuz seinen Geist aushauchte, wurden die entschlafenen Heiligen in der Stadt Jerusalem lebendig. Der Auferstandene hauchte die Jünger mit dem Heiligen Geist an. Petrus und Johannes heilten darauf einen Gelähmten.

Heilung passiert, wenn wir den Heiligen Geist nicht als Besitz halten, sondern weitergeben. Jesus sagt zu uns in diesem Sinne: Umsonst habt ihr Heilung empfangen, umsonst gebt ihr Heilung weiter.

Covid-19: Der Heilige Geist beflügelt die Wissenschaft

Ärger, Zorn und Traurigkeit

Die Krankheit Covid-19 zeigt, wie abhängig wir von der biologischen Natur sind. Der Virus Sars-CoV-2 bewirkt, dass Mitmenschen vorzeitig sterben oder, wenn sie die Krankheit durchmachen, sich sehr schwach fühlen und lange danach körperliche Folgen davontragen. Diese Abhängigkeit von der biologischen Natur zeigt uns unsere Grenzen. Sie bewirkt Ärger, Zorn und Traurigkeit. Ich kann mich da in meine Mitmenschen einfühlen oder ich kann mich von ihnen distanzieren. Ich kann auch über dieses Weltereignis nachdenken.

Begleiter

Es gibt einen, der sich in dieser Situation einfühlt, sich uns vorstellt und uns in unserem Ärger und unserer Traurigkeit begleitet: Es ist der Grund von allem, es ist Gott. Er stellt sich in unserer Zeit von Corona so vor:

Ich bin derjenige, der da ist. Ich kann euch verstehen, wenn ihr euch ärgert, wenn ihr zornig seid, wenn ihr traurig seid. Ich bin ein Mensch geworden und habe mich auch geärgert, war zornig und sehr traurig. Ich weiß, wie tief eure Not sein kann.

Hoffnung

Jetzt ist es auch Zeit, wieder vom kalten Grab aufzustehen. Ich hauche euch mit dem heißen kreativen Geist an. Vielleicht braucht ihr wieder Hoffnung und Mut. Ich komme als Brausen und in Feuerzungen zu euch und gebe euch neue Kraft.

Covid-19 geht vorbei. Ich sende euch einen Geist, der eure Wissenschaft beflügelt, sodass ihr hilfreiche Medizin und guten Impfstoff entwickeln könnt. Ich sende euch einen Geist, der euch inspiriert, eure Kontakte und Beziehungen neu aufzubauen und tiefer zu pflegen. Ich sende euch einen Geist, der euch eine eurem Leben angepasste Technik entwickeln lässt. Ich sende euch einen Geist, der euch in der Musik und in den schönen Künsten stärkt.

Gegen Rassismus

Ich sende euch einen starken Geist, der euch für Freiheit und gegen Abwertung und Rassismus hilft.

Die nächste Zeit wird gut. Habt Vertrauen.

„Build your kingdom here“ – Dein Reich komme

Jugendliche aus der Erzdiözese Wien haben für Pfingsten zum virtuellen Chor geladen. Das Ergebnis: 62 Einsendungen, 12 Solisten, 7 Instrumentalisten im Studio und ein gemeinsames Video! Mehr auf: https://www.erzdioezese-wien.at/site/home/nachrichten/article/84278.html

62 Einsendungen aus der ganzen Diözese und darüber hinaus, zwölf Solisten quer über die ganze Erzdiözese Wien, aus allen Musikgenres, vom Domkantor über die Worshiperin dem Ordensbrider bis hin zum ausgebildeten Opernsänger und sieben Instrumentalisten im Studio.

Abenteuer mit dem Geist

Ich atme federleichte unsichtbare Aerosole aus und wenn sie nicht mit dem Coronavirus behaftet sind, dann sind sie ungefährlich. Auch Jesus atmete aus, als er die Jünger anhauchte. Er schenkte ihnen damit den Heiligen Geist. Vielleicht haucht auch uns Jesus an. Den Atem Gottes werden wir am Sonntag herbeirufen, er soll in uns atmen: Atme in uns, Heiliger Geist, brenne in uns, Heiliger Geist, wirke in uns, Heiliger Geist, Atem Gottes komm!  (Link zum Lied)
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass mir die Verbindung mit dem Geist Gottes Freiheit und große Freude bringt.
Im Gottesdienst haben wir seit Ostern ein Lied, das gerne und begeistert als Schlusslied gesungen wird. Im Lied „Tanzen, ja tanzen wollen wir“ bewegen sich die Tiere, die Sterne und die Engel vor Gott. Auch wir, die Menschen, tanzen, weil Gott uns gern hat. Ein Ensemble in St. Pölten singt und spielt das fetzige Lied (Link zum Lied). Es ist eine gute Antwort auf den Heiligen Geist. Wir müssen uns nicht fürchten, wenn wir singen: Der Geist des Herrn erfüllt das All mit Sturm und Feuersgluten (Link zum Lied). Es ist geistiges Feuer und ein Liebessturm, der inspiriert und begeistert.
Weil der Heilige Geist uns bewegt, lade ich zu einer Stunde der spirituellen Musik und der geistlichen Gedanken am Abend des Pfingstsonntages ein. Um 22:00 über Zoom kann jede und jeder etwas vorlesen, singen, mitteilen und hören. Diese eine Stunde widmen wir dem Heiligen Geist. Wir können planen, aber was dann passiert, wissen wir nicht.
Hannes

Lobet den Herrn des Kosmos

Lobet den Herrn des Kosmos,
das Weltall ist sein Heiligtum
mit einem Radius von hunderttausend Millionen Lichtjahren
Lobt ihn
den Herrn der Sterne
und der interstellaren Räume,
Lobt ihn
den Herrn der Milchstraßen
und der Räume zwischen den Milchstraßen,
Lobt ihn
den Herrn der Atome
und der Vakuen zwischen den Atomen,
Lobt ihn
mit Geigen, mit Flöten
und Saxophon,
Lobt ihn
mit Klarinetten und Englisch Horn.
mit Waldhörnern und Posaunen,
mit Flügelhörnern und Trompeten,
Lobt ihn
mit Bratschen, Violinen und Celli
mit Klavieren und Keyboards.
Lobt ihn
mit Blues und Jazz
und Sinfonieorchestern
mit den Spirituals der Schwarzen
und der Fünften von Beethoven,
Mit Gitarren und Xylophonen
Lobt ihn
mit Plattenspielern und Tonbändern
Alles was atmet
lobe den Herrn,
jede lebendige Zelle,
Halleluja!

Nah ist
und schwer zu fassen bist du, Gott.
Wo aber Gefahr ist, wächst
das Rettende auch.

Aus: Ernesto Cardenal, Zerschneide den Stacheldraht, Psalm 150. (Lateinamerikanische Psalmen, Jugenddienstverlag, 3. Auflage 1973, Übersetzung Stefan Baciu) und
Friedrich Hölderlin (Nah ist – Und schwer zu fassen der Gott. – Wo aber Gefahr ist, wächst – Das Rettende auch.) Patmos, in: Werke und Briefe, Bd 1.

Die ganze Natur steht in Flammen der Liebe

Übergänge
Die ganze Natur steht in Flammen der Liebe, geschaffen durch die Liebe, um die Liebe in uns zu entzünden.

Der Mystiker Ernesto Cardenal schreibt in der Meditation über die Natur:
Die Abende und die Nächte sind ruhig und einsam, weil Gott sie für die Kontemplation geschaffen hat. Die Wälder und die Wüsten, der Sternenhimmel und die Berge sind geschaffen, damit wir uns in sie versenken.

Die Elstern und die Chocoyos erzählen uns von Gott, und es ist Gott, der ihnen die Sprache gegeben hat. Alle Tiere, die im Morgengrauen ihre Stimme erheben, singen Gott. Die Vulkane und die Wolken und die Bäume schreien uns von Gott. Die ganze Schöpfung schreit uns durchdringend, mit einem großen Schrei, von der Existenz und der Schönheit und der Liebe Gottes. Die Musik dröhnt es uns in die Ohren, und die Landschaft ruft es uns in die Augen.

An jeder Straßenecke finde ich Briefe Gottes« sagt Whitman und „Das grüne Gras ist ein duftendes Taschentuch Gottes mit Seinen Initialen, das Er fallengelassen hat, um uns an Ihn zu erinnern“. So verstehen die Heiligen die Natur, so verstand sie Adam im Paradies. (Und auch die Dichter und Künstler verstehen sie in gewisser Weise und unter gewissen Umständen, wie Adam und die Heiligen sie verstanden haben.)

In der ganzen Natur finden wir die Initialen Gottes, und alle erschaffenen Wesen sind Liebesbriefe Gottes an uns.

Die ganze Natur steht in Flammen der Liebe, geschaffen durch die Liebe, um die Liebe in uns zu entzünden. Und es gibt keinen anderen Grund für die Existenz aller Wesen; sie haben keinen anderen Sinn und können uns keine andere Befriedigung gewähren als dies: in uns die Liebe Gottes zu entzünden. Die Natur ist wie ein Schatten Gottes, ein Widerschein und Abglanz Seiner Schönheit. Der stille blaue See ist ein Widerschein Gottes. In jedem Atom wohnt ein Bild der Dreifaltigkeit, eine Figur des dreieinigen Gottes.

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