Archiv der Kategorie: Erlöser

Weihnacht: Das Kind versteht mich

In unserer Welt kommt alles wieder. Nach dem Winter kommt der Frühling, nach dem Frieden kommt der Krieg, nach der Elterngeneration kommt die Kindergeneration, nach der Freude kommt die Trauer.
Ich sah gestern mit meiner Frau im Theaterstück „Drei Schwestern“ von Anton Tschechow die Sinnlosigkeit des Lebens. Zum Schluss sagte eine Schwester: Irgendwann werden wir wissen, warum wir leiden. – Die Sehnsucht nach Befreiung und großer Erlösung war greifbar.

Wenn das Jesuskind zu Weihnachten nur in der Krippe liegt, dann kann es uns nicht erlösen. Aber Maria hebt es hoch und – es schaut mich an. Mich! Es spricht mich an! „Du!“

Es ist kein Erlöser wie ihn die Welt kennt.
Da würde er wie Messi ein Volk in Freudentaumel stürzen und dann sind alle wieder ernüchtert und werden allem überdrüssig. Nein, Jesus kommt von außerhalb der Welt. Er kommt von dem, der die ganze Welt in der Hand hält. Oh, ich liebe es, dass er durch den Geist ganz nahe kommt. Er schaut mich an, hört mir zu, versteht mich und spricht liebevoll zu mir: „Du“. Jeder soll dies erfahren können. Wenn wir uns treffen, hört er uns zu, versteht uns und spricht voll Zutrauen zu uns: „Ihr“. Da hebt er uns heraus aus der Welt. Da beginnt Befreiung von der Wiederkehr des Gleichen. Da beginnt Erlösung von der Öde und der Leere des Lebens.

Ich wünsche Ihnen gesegnete Weihnacht und eine Beziehung zum Jesuskind, bei dem Sie die Erfahrung machen können, dass er auf Sie freundlich schaut, dass Sie ihm alles erzählen können, dass er Sie gut versteht, Sie mit „Du“ und mit Ihrem Namen anredet, Sie aus dieser Welt für eine Weile emporhebt und zum Staunen bringt, wie wunderbar sich alles fügt.

Sex und Glauben sind tabu

Ich lebe in einer Welt mit verschiedenen Glaubensüberzeugungen. Mindestens drei meiner Nachbarn in unserer Straße haben einen Buddha im Garten stehen. Eine Bekannte glaubt an die Natur, dass diese alles heilt. Ein Bekannter ist zum Islam übergetreten, ein anderer zu den Zeugen Jehovas. Ein Freund ist Atheist, der annimmt, dass er nach dem Tod nicht mehr existiert.

Ich habe einmal gehört, dass es zwei Sachen gibt, die man anderen nicht erzählt. Das ist Sex und das ist Religion. Beide sind tabu. Bei der Religion breche ich jetzt das Tabu: Wenn ich in der Früh aufstehe, dann sage ich „Christus Jesus.“ Ich kann es nicht beweisen, dass er der Erlöser der Welt ist, aber ich vertraue fest darauf. Ich nehme an, dass er nicht nur seine Anhänger erlöst hat, sondern auch die, die Buddha oder Mohammed verehren, an die Natur oder an das Nichts nach dem Tod glauben. Er ist bei ihnen mit seinem Heiligen Geist und nach dem Tod kommen sie alle zu seinem großen Liebesfest im Jenseits.

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Sehnsucht nach Liebe und Frieden

Jesus im Tempel, Simeon und Anna freuen sich

Ich habe mir mit netten Freunden die Oper Rusalka angesehen, in der eine Wassernixe und ein Prinz sich verlieben. Beide werden unglücklich. Er stirbt durch ihren Kuss und sie wird ein Irrlicht im Wald. Erlösung ist nicht zu erkennen. Nur zuletzt bittet sie, dass der ewige Gott seiner Seele gnädig sein soll. Die Wassernixe Rusalka wird aber nicht erlöst. Sie wartet noch immer voll Sehnsucht auf ihre Befreiung.
Wie viele Menschen sind unglücklich in ihren Beziehungen, müssen sich trennen, oder können sich nicht trennen. Sie sehnen sich danach, geliebt zu werden. Aber die Liebe eines anderen Menschen allein löst nicht alle Schwierigkeiten. Es braucht auch die Erlösung von Gott.
Ich bin fasziniert von jenen zwei Menschen, die solche Sehnsucht nach Erlösung hatten und die gleichzeitig auch so verbunden mit Gott und dem Heiligen Geist waren, dass sie in ihrer Umgebung etwas erkennen konnten, das sonst keiner sah. Die beiden, der Prophet Simeon und die Prophetin Hanna erkennen im kleinen neugeborenen Jungen Jesus den erlösenden Messias. Ich frage mich, wie sie diese große Sehnsucht nach Erlösung und dieses große Vertrauen auf Gott durchhalten konnten.

Simeon war anscheinend ganz tief verbunden mit dem Heiligen Geist. Dieser gab ihm die Botschaft, dass er nicht sterben wird, bis er den Erlöser sehen kann. Er ließ sich vom diesem Gottesgeist führen und im Tempel sah er das Kind, nahm es voll Freude in seine Arme und dankte Gott: „Nun lässt du mich in Frieden sterben. Ich habe den Erlöser gesehen.“

Ähnlich erging es der 84 jährigen Witwe Hanna, die ununterbrochen liebevoll und mit Hingabe im Tempel Gott mit Fasten und Beten diente. Auch sie sah voll Freude das Kind und zeigte es allen anderen, die auch wie sie auf die Erlösung warteten. Ich bemerke viele Menschen, die verzweifelt sind und vereinsamen. Dem Propheten Elias ist es so ergangen. Da braucht es einen Engel, der zu ihnen kommt und ihnen sagt: Steh auf, iss, trink und geh zum Berg Gottes! Egal, wie alt du bist. Du hast eine Aufgabe!