Archiv der Kategorie: Christliche Märtyrer

Das Blut der Märtyrer ist der Same der neuen Christen

Augustinus

Anlässlich der Ermordung der betenden Christinnen und Christen in Nizza möchte ich an den römischen christlichen Schriftsteller Tertullian erinnern. Er schrieb um 200 v. Chr. in seiner großen, rhetorisch einzigartigen Verteidigungsrede des Christentums über die Sinnlosigkeit der Morde an Christinnen und Christen:

Quält, martert, verurteilt uns, reibt uns auf. … Euch nützt nicht die ausgesuchteste Grausamkeit; sie erhöht die Anziehungskraft unserer Gemeinden. Wir werden jedesmal zahlreicher, so oft wir von euch niedergemäht werden; ein Same ist das Blut der Christen.

Aus dem letzten Satz wurde „Der Same der Märtyrer ist der Same der neuen Christen.“

Die ermordeten Kirchenbesucher in Nizza waren
Nadine Devillers, eine 60-jährige Frau,
Vincent Loquès, der Mesner bzw. Küster der Basilika Notre Dame
und Simone Barreto Silva, eine 44-jährige Brasilianerin

Gott, nimm sie in deine Herrlichkeit auf und kröne sie mit göttlicher Liebe.
Hilf ihren Familien in ihrer Trauer, steh ihnen bei in ihrem Schmerz!

Vinzenz Loquès, 54

Text des Apologeticums von Tertullian: http://www.tertullian.org/articles/kempten_bkv/bkv24_08_apologeticum.htm#C50

Heiliger Óskar Romero

BM 13221Erzbischof Óscar Romero (1917-1980) wird am Sonntag, 14. Oktober 2018 in Rom heiliggesprochen.

Romero, ein Vertreter der Befreiungstheologie, geriet durch sein Eintreten für soziale Gerechtigkeit und politische Reformen in Opposition zur damaligen Militärdiktatur in El Salvador. Am 24. März 1980 wurde er während einer Messe am Altar erschossen. Die Hintergründe sind bis heute nicht vollständig geklärt. Franziskus sprach Romero im Mai 2015 in San Salvador selig. Selig werden Christinnen und Christen gesprochen, wenn sie in ihrer Region verehrt werden. (Romero Song) Weiterlesen

Sie starben und lieferten ihre Brüder nicht den Mördern aus

Märtyrer in Buta, Burundi

Märtyrer in Buta, Burundi

Die Mission der Kirche ist die Verkündigung eines liebenden Gottes. Papst Franziskus hat diese Linie noch verstärkt: Die göttliche Barmherzigkeit und die christliche Nächstenliebe sind die treibende Kraft jeder Mission. Das wird heute überall deutlich sichtbar, wenn Christen gegen die vielfältigen Formen des religiösen Extremismus das Zeugnis der Liebe ablegen, oft bis zum Martyrium.

Ein besonders bewegendes Beispiel solcher christlicher Liebe haben zum Beispiel im Jahr 1997 vierzig junge Priesterstudenten in Buta in Burundi abgelegt. In dem jahrelangen Bürgerkrieg in Burundi wollten sie sich nicht nach Volkszugehörigkeit separieren lassen. Als die mordenden Rebellen ihr Seminar überfielen und ihnen befahlen, sich in Hutu und Tutsi aufzuteilen, blieben die Seminaristen vereint und weigerten sich, die Zugehörigkeit der anderen zu verraten. Sie wollten lieber gemeinsam sterben, als einzelne ihrer Brüder dem blinden Hass der Mörder auszuliefern. Überlebende bezeugen, dass sie von mehreren Sterbenden dasselbe Gebet gehört haben: „Herr, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Für Burundi sind diese vierzig Märtyrer heute ein Zeichen der Hoffnung und der Versöhnung, nach einem langen und unbeschreiblich grausamen Bürgerkrieg.
Quellen:
Im Oktober 2013 besuchten Paul und Rebecca Mosley Buta in Burundi
Am Missionssonntag 22.10.2017 baten die österreichischen katholischen Bischöfe ihren Hirtenbrief mit der Erinnerung an die Märtyrer von Buta in Burundi in den Gottesdiensten vorzulesen.

Hass gelernt, Liebe erfahren – Vom Islamisten zum Brückenbauer

(Yassir Eric)
Yassir Eric Von Kindesbeinen an wurde er darauf getrimmt, Ungläubige zu verachten und für Allah zu kämpfen. Stark zu sein, sich dem Clan gegenüber solidarisch zu zeigen und die Nachfolge seines Vaters anzutreten, der einer der führenden Politiker des Landes war. In einer solchen Welt ist kein Platz für Zweifel, Fragen oder gar schwache Momente. Umso bemerkenswerter ist die Geschichte von Yassir Eric. Aufgewachsen im Nordsudan, findet er beim Versuch, seinen zum Christentum konvertierten Onkel wieder auf den „rechten Pfad“ des Islam zu lenken, selbst zum Glauben an Jesus. Yassir Eric muss fliehen, wird in seiner Heimat für tot erklärt. In Deutschland beginnt er ein neues Leben. Hier lernt er Werte wie Freiheit und Gleichberechtigung schätzen, die er früher verachtete. Sein Credo: Es braucht einen längst überfälligen, kritischen Dialog der Kulturen und Religionen. „Wir müssen Konflikte offen benennen und lösen, nur so ist ein friedliches Miteinander möglich.“
Erscheint am 28.8.2017, jetzt vorbestellen!
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Aufstehen und keine Angst haben

Verklärung JesuEin Witz erzählt wie die Stasi, die Geheimpolizei in der DDR, einen Kirchgänger verhörte: „Gibst du zu, dass du gerade in der Kirche warst?“ „Ja.“
„Gibst du auch zu, dass du die Füße von Jesus Christus am Kreuz geküsst hast?“ „Ja.“
„Würdest du auch die Füße unseres Genossen Honecker küssen?“
„Sicher, wenn er dort hängen würde!“
Dieser Christ hatte keine Angst, seinen Glauben zu vertreten. So haben es auch die ersten Christinnen und Christen getan, als ihnen vorgeworfen wurde, sie hätten diese Jesusgeschichten nur erfunden. Sie sagten: „Wir waren Augenzeugen!“

Hier kommt das Evangelium zum Sonntag: Ich stehe auf und habe keine Angst.
Die Matthäusgemeinde erinnert daran, wie Gott-Vater zeigt, dass Jesus sein Sohn ist. Die Jünger sind überwältigt, haben Angst und werfen sich zu Boden. Jesus aber sagt: Steht auf, habt keine Angst!

In jener Zeit nahm Jesus Petrus, Jakobus und dessen Bruder Johannes beiseite und führte sie auf einen hohen Berg. Und er wurde vor ihren Augen verwandelt; sein Gesicht leuchtete wie die Sonne und seine Kleider wurden blendend weiß wie das Licht. Da erschienen plötzlich vor ihren Augen Mose und Elija und redeten mit Jesus.
Und Petrus sagte zu ihm: Herr, es ist gut, dass wir hier sind. Wenn du willst, werde ich hier drei Hütten bauen, eine für dich, eine für Mose und eine für Elija.
Noch während er redete, warf eine leuchtende Wolke ihren Schatten auf sie und aus der Wolke rief eine Stimme: Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe; auf ihn sollt ihr hören.
Als die Jünger das hörten, bekamen sie große Angst und warfen sich mit dem Gesicht zu Boden.
Da trat Jesus zu ihnen, fasste sie an und sagte: Steht auf, habt keine Angst!
Und als sie aufblickten, sahen sie nur noch Jesus. Während sie den Berg hinabstiegen, gebot ihnen Jesus: Erzählt niemand von dem, was ihr gesehen habt, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist. (Evangelium nach Matthäus, Erklärungen im Bibelwerk: Matthäus 17, 1-9)

Imame auf Friedensmarsch zu Kirche Hamels und zu Terrororten

60 französische Imame gingen dabei vom 8. bis 14. Juli zusammen mit Gläubigen und Vertretern anderer Religionen sowie Atheisten die Orte der letzten Anschläge ab, wie es im Bericht heißt. Die Initiative findet demnach in Berlin, Brüssel, London, Saint-Etienne-du-Rouvray, Toulouse und Nizza statt. Organisatoren der Initiative sind der französische Schriftsteller Marek Halter und der französische Imam Hassen Chalghoumi, Exekutivdirektor der Friedensinitiative „Union des Peuples pour la Paix“. (Besagter Imam gilt als Förderer der Versöhnung  zwischen Muslime, Christen und Juden. Oft wird er auch als „jüdischer Imam“ bezeichnet. Seitdem er Morddrohungen erhielt, steht er unter Polizeischutz, Anm.)

In Erinnerung an den brutal ermordeten Pater Jacques Hamel

In Saint-Etienne-du-Rouvray soll zudem im Juli vor der Kirche eine Gedenkstele als „Zeichen des Friedens und der Brüderlichkeit“ eingeweiht werden. Sie erinnert an den Mord an Abbé Jacques Hamel. Der Priester war am 26. Juli 2017 in der Kirche von Saint-Etienne-du-Rouvray auf barbarische Weise von islamistischen Terroristen umgebracht worden, als er gerade die Messe feierte. (radio vatikan/csi)
Quelle: CSI