Archiv der Kategorie: Gottesdienst

Wenn freudig pocht mein Herz

Wir haben einen neuen Boden im Wohnbereich. Wenn ich jetzt über den lichten Boden gehe, der nicht mehr knarrt, dann ist es, als würde ich auf Wolken gehen.
Papst Franziskus erinnert mich an den Satz von Jesus: Seht, ich mache alles neu. Auch die katholische Kirche wird neu. Es beginnt ab Sonntag eine sogenannte Synode, eine Beratung aller Katholikinnen und Katholiken. Fragen, die mir spontan einfallen: Erfahre ich im Gottesdienst Freude und glückselige Augenblicke? Kann ich das im Gottesdienst anderen mitteilen? Kann ich laut Amen sagen? Kann ich Ja im Gottesdienst sagen? Es gibt Gottesdienste in anderen Teilen der Welt, da wird nach jedem Satz des Priesters von der Gemeinde ein Ja gesprochen. Ist das in unseren Gottesdiensten möglich? Ich kann mich an eine Zeit erinnern, dass nach der Predigt die Gemeinde ein Amen sagte. Im Schubertlied singen wir: Wem künd‘ ich mein Entzücken, wenn freudig pocht mein Herz? Kann ich diese Freude im Gottesdienst Gott gegenüber ausdrücken? Auch das wird in der kommenden Synode zu bereden sein.

Papst Franziskus schränkt die Feier der alten Messe ein

APOSTOLISCHES SCHREIBEN, „MOTU PROPRIO“, VOM OBERSTEN PONTIFEX HERAUSGEGEBEN

FRANZISKUS

„TRADITIONIS CUSTODES“

Über den Gebrauch der römischen Liturgie vor der Reform von 1970

Als Hüter der Tradition bilden die Bischöfe in Gemeinschaft mit dem Bischof von Rom das sichtbare Prinzip und Fundament der Einheit ihrer Teilkirchen. [Unter der Leitung des Heiligen Geistes leiten sie durch die Verkündigung des Evangeliums und durch die Feier der Eucharistie die ihnen anvertrauten Teilkirchen. [2]

Um die Eintracht und die Einheit der Kirche zu fördern, haben meine verehrten Vorgänger, der heilige Johannes Paul II. und Benedikt XVI., in väterlicher Fürsorge gegenüber denjenigen, die in irgendeiner Region an liturgischen Formen festhalten, die der vom Zweiten Vatikanischen Konzil gewollten Reform vorausgehen, die Erlaubnis erteilt und geregelt, das von Johannes XXIII. 1962 herausgegebene Römische Messbuch zu verwenden. [3] Auf diese Weise wollten sie „die kirchliche Gemeinschaft derjenigen Katholiken erleichtern, die sich einigen früheren liturgischen Formen verbunden fühlen“ und anderen nicht. [4]

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Cooler Jazz und Feindesliebe: Dave Brubeck wäre 100 geworden

Dass der amerikanische Jazzpianist Dave Brubeck Klassiker wie „Take Five“, „Unsquare Dance“ oder „Blue Rondo A La Turk“ schrieb, ist bekannt. Dass er auch viel geistliche Musik komponierte, wissen weit weniger: Viel Respekt trug ihm z.B. seit Spätwerk „To Hope – A Celebration“ ein – eine moderne Jazz-Messe, durch die Brubeck zum Katholizismus fand. Es heißt, er „träumte“ das noch fehlende „Vater unser“, schrieb den musikalischen Traum nachts nieder und trat aufgrund dieses Erlebnisses der katholischen Kirche bei. Er sagte: Ich bin nicht konvertiert, ich habe mich der katholischen Kirche angeschlossen.

In einem Interview betonte er: Love your enemies, do good to those they hate you. Liebe deine Feinde, tu Gutes denen, die dich hassen. Das ist wahrscheinlich das Wichtigste, was Jesus Christus gesagt hat. Wenn wir nur darauf hören würden. Es gibt nur einen Weg heraus aus dem Schlamassel, das ja immer schlimmer wird. Liebe deine Feinde und hilf ihnen. Am nächsten sind wir dem gekommen mit dem Marshallplan nach dem zweiten Weltkrieg. Einfach helfen und tun, was Christus gesagt hat, bevor es zu spät ist. (Übersetzt von Martin Gross in: https://radiothek.orf.at/oe1/20201206/620884 )

Seine Pange Lingua Variationen aus dem Jahr 1983, in denen er den Thomas von Aquin zugeschriebenen Hymnus zu Ehren der Eucharistie musikalisch verarbeitete, waren eine Meisterleistung. Er sagte: „Ich habe ein Stück komponiert, das hat einen langen Teil, der heißt: Verneige dich. Und immer wieder: verneige dich vor diesem großen Sakrament. Und ein Kritiker in England meinte: Wie kann man sich vor einem Sakrament verneigen? Man kann. Alleine die Vorstellung dieses Sakraments.“ (Übersetzt von Martin Gross in https://radiothek.orf.at/oe1/20201206/620884)
Am Nikolaustag, 6. Dezember 1920 wurde Dave Brubeck in Concord, Kalifornien geboren, er wäre heute 100 Jahre alt geworden. Einen Tag vor seinem 92. Geburtstag, am 5. Dezember 2012 hat ihn der gute Gott in seine Herrlichkeit aufgenommen.

Hier die deutsche Übersetzung des Pange Lingua (https://de.wikipedia.org/wiki/Pange_lingua) und einige Links zu seiner Musik:

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Masken im Gottesdienst?

Ich empfehle sie, die Masken.

Eine Bekannte musste wegen eines Eingriffes ins Krankenhaus und wurde routinemäßig auf Covid19 getestet. Obwohl sie keine Symptome hat, war sie positiv. Jetzt kommt sie sich wie im Gefängnis vor. Eine Krankenschwester meinte, dass sie noch Glück habe. Sie betreute schon viele Patienten, denen es sehr, sehr schlecht ging, die nicht mehr gut atmen konnten und deren Organe aussetzten. Einige verstarben. Am Telefon meinte die Bekannte zu mir, dass wir in den Gottesdiensten aufpassen sollen, dass wir uns nicht anstecken. Daraufhin habe ich mich über die Übertragungsarten intensiver informiert. Die meisten medizinischen Artikel und Studien sehen die ganz leichten Schwebeteilchen, die „Aerosole“ als hauptsächliche Überträger des Virus. Sie werden durch die Atemluft ausgestoßen, fallen wie Gase kaum zu Boden und haben eine Reichweite von ca. 5 Metern. Vor allem beim Husten, Rufen oder Singen sind weite Distanzen möglich. In großen Produktionshallen, Klassenräumen und Großraumbüros kann eine ansteckender Person ohne Maske nach einer Stunde viele Aerosole in die Luft blasen.
Die erste gute Nachricht: Nicht jeder und jede Infizierte ist ansteckend.
Die zweite gute Nachricht: Je weniger Viren ich inhaliere, umso geringer sind die Symptome.

Die dritte gute Nachricht: Die normalen Masken für den Mund- und Nasenbereich können die Aerosole gut abhalten. Sie schützen meine Nächsten und ich werde geschützt, wenn meine Nächsten Masken tragen.
Aus diesen Überlegungen heraus empfehle ich, in der Kirche einen Mund- und Nasenschutz zu tragen.
Im Eingangsbereich der Kirche lege ich Masken auf. Jeder und jede kann sich einfach eine nehmen.
Liebe Grüße, Hannes

Tanzen, ja tanzen wollen wir

Im Gottesdienst haben wir seit Ostern ein Lied, das begeistert gesungen wird. Im Lied „Tanzen, ja tanzen wollen wir“ bewegen sich die Tiere, die Sterne und die Engel vor Gott. Auch wir, die Menschen, tanzen, weil Gott uns gern hat: 

Tanzen, ja tanzen wollen wir und springen, tanzen vor dem Herrn.
Tanzen, ja tanzen wollen wir und springen, denn uns, seine Kinder hat er gern. (Refrain)
1. Sterne wandern ihre Bahn, sie stehen nicht still, sie kreisen.
Und schaust du dir die Wolken an, auch sie sind stets auf Reisen.
2. Vögel ziehen durch die Luft, auch Schmetterling und Fliegen,
und Bienen suchen nach dem Duft, in dem sich die Blumen wiegen.
3. Fische tummeln sich im See und Schwäne ziehen Kreise
ein jedes Tier, ob Hund, ob Reh, das regt sich auf seine Weise.
4. Gott ließ die ganze Welt sich drehn, ihm Lob und Dank zu zeigen.
Und auch im Himmel, sollt ihr sehn, da tanzen die Engel Reigen.
Tanzen, ja tanzen wollen wir und springen, tanzen vor dem Herrn.
Tanzen, ja tanzen wollen wir und springen, denn uns, seine Kinder hat er gern.
(Text: Lothar Zenetti; Musik: Norbert Caspers, Gotteslob 462)

Musiker in St. Pölten singen und spielen das Lied: https://www.youtube.com/watch?v=hn2sIDcScaQ

Gottesdienstgemeinde Sacré Coeur Pressbaum, Niederösterreich.

Gottesdienste sind in Österreich ab Mitte Mai mit Auflagen möglich

Die österreichische Kultusministerin Susanne Raab und Kardinal Christoph Schönborn stellten am Donnerstag die Bedingungen vor, unter denen Gottesdienste nach dem Freitag, 15. Mai 2020 stattfinden können. Eine Woche später wurden Erleichterungen veröffentlicht.

  1. Zum Ersten werde es eine Beschränkung der Gesamtteilnehmerzahl je nach Größe des Gotteshauses geben. Pro Person müssen 10 Quadratmeter der Gesamtfläche des Gottesdienstraumes zur Verfügung stehen.
  2. Zweitens sei ein Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten, wenn Menschen nicht in einem gemeinsamen Haushalt leben.
  3. Kontrollen werde es beim Eingang und durch Ordnerdienste geben. Wie der Zugang geregelt wird, soll noch in den Kirchen ausgearbeitet werden.
  4. Mund-Nasen-Schutz sei ebenfalls Pflicht, mit Ausnahme von Kindern bis zum sechsten Lebensjahr.
  5. Flächen und Vorrichtungen, die oft angegriffen werden, würden desinfiziert.
  6. Diese Vereinbarung ist weder eine Verordnung, noch wird sie ein Gesetz. Die 16 anerkannten Religionsgemeinschaften und Kirchen sind für die Umsetzung selbst verantwortlich.
  7. Weihwasser wird es weiter nicht geben.
  8. Kommunion wird nicht so leicht möglich sein.
  9. Risikogruppen sollen nicht zu den Gottesdiensten kommen. Religionsausübung ist auch zu Hause mit Gebet, Singen, TV- und Radiogottesdienste und Internet möglich.
  10. Ob Priester oder Lektoren Masken tragen müssen, hänge von den Größenverhältnissen in den Kirchen ab. Bei einem Sicherheitsabstand von etwa fünf Metern eher nicht.
  11. Begräbnisse mit max. 30 Personen sind möglich.
  12. Für Hochzeiten wird man sich eventuell an diese Regelung anlehnen.
  13. Gottesdienste über Fernsehen, Radio, Streaming und interaktives Video wird es weiter geben.
  14. In manchen christlichen Gemeinden bietet sich die Möglichkeit von Freiluft-Gottesdiensten an, wenn die Regierung Versammlungen zulässt.

Quellen:
Österreichischer Rundfunk ORF.at online am 23.4.2020
Pressekonferenz ZIB13 in ORF2 am 23.4.2020
Erzdiözese Wien Nachrichtenmagazin vom 23.4.2020
Kleine Zeitung Ab 15. Mai Gottesdienste

Der Unterschied zwischen Einkäufen und Gottesdiensten

Die Bischöfe in Österreich arbeiten an einem Stufenplan, wie öffentliche Gottesdienste wieder möglich sind. Auch Freiluftgottesdienste werden angedacht. Die Bischofsvikare Stephan Turnovszky und Petrus Hübner haben zu den Unterschieden von Geschäften und Kirchen einen Brief veröffentlicht:

Kardinal Schönborn: Es braucht einen kreativen und gesundheitlich verantwortbaren Weg

„Immer wieder hören wir die verständliche Verwunderung von Gläubigen, warum Geschäfte öffnen dürfen, in der Kirche aber weiterhin keine Gottesdienste gestattet sind. Im Gespräch mit einem Arzt aus dem Krisenstab der Regierung haben wir diesbezüglich verstanden:

Die Dosis macht‘s

Der Krankheitsverlauf ist abhängig von der Dosis, mit der man infiziert wird. Wenn man sich auch nicht alle Viren vom Leib halten kann, so kann man versuchen, keiner zu großen Zahl in kurzer Zeit ausgesetzt zu werden. Dann kann das Immunsystem besser damit umgehen. Das bedeutet, dass die Zeitspanne, in der wir Viren ausgesetzt sind, bedeutend ist und wir Menschen vor zu langem Aufenthalt im Umfeld von Viren zu schützen haben.

Risiko durch Verweildauer und Singen

Der Unterschied besteht vor allem in der Verweildauer neben denselben Personen. In Geschäften bewegt man sich und entfernt sich nach Annäherung wieder. Übliche Gottesdienste sind hingegen Hochrisiko-Szenarien. Warum?

  • Sie finden in geschlossenen Räumen statt.
  • Man bleibt auf demselben Platz.
  • Die Dauer der Veranstaltung ist ausschlaggebend: 45 Minuten am selben Platz hat ein hohes Gefahrenpotential.
  • Selten gibt es in Kirchen so gute Luftumwälzsysteme wie in Geschäften.
  • Die luftige Raumhöhe der Kirchen bringt relativ wenig, weil sich die Schwebeteilchen im Umfeld der Person, die sie ausatmet, halten.
  • Ganz schlecht ist Gesang, weil man da viel Feuchtigkeit (samt Partikeln) an die Umgebungsluft abgibt, schlecht ist auch Sprechen.
  • In Gottesdiensten sind viele Menschen aus der Risikogruppe zu erwarten.

(Stephan Turnovszky, Wiener Weihbischof, Bischofsvikar des Nordvikariates und P. Petrus Hübner, Bischofsvikar der Südvikariates, in: Der Sonntag, Nr. 17, 26.4.2020, erschienen am 23. April 2020)

Did early Christians see the Eucharist as Jesus’ body and blood?

Jesus said to his apostles, “Amen, amen, I say to you, unless you eat the flesh of the Son of Man and drink his blood, you do not have life within you. Whoever eats my flesh and drinks my blood has eternal life, and I will raise him on the last day” (John 6:53).

In recent centuries much debate has surrounded those words. Here is a sampling of what various Christian leaders of the first few centuries said about this teaching.

“I have no taste for the food that perishes nor for the pleasures of this life. I want the Bread of God which is the Flesh of Christ, who was the seed of David; and for drink I desire His Blood which is love that cannot be destroyed.” (St. Ignatius of Antioch – 1st century)

“This food we call the Eucharist, of which no one is allowed to partake except one who believes that the things we teach are true, and has received the washing for forgiveness of sins and for rebirth, and who lives as Christ handed down to us. For we do not receive these things as common bread or common drink; but as Jesus Christ our Savior being incarnate by God’s Word took flesh and blood for our salvation, so also we have been taught that the food consecrated by the Word of prayer which comes from him, from which our flesh and blood are nourished by transformation, is the flesh and blood of that incarnate Jesus.” (St. Justin Martyr – 2nd century)

“[Christ] has declared the cup, a part of creation, to be his own Blood, from which he causes our blood to flow; and the bread, a part of creation, he has established as his own Body, from which he gives increase to our bodies.” (St. Irenaeus of Lyons – 2nd Century)

“Since then He says that, if anyone eats of His bread, he lives forever, as it is manifest that they live who attain to His body and receive the Eucharist by right of communion, so on the other hand we must fear and pray lest anyone, while he is cut off and separated from the body of Christ, remain apart from salvation, as He Himself threatens, saying: ‘Unless you eat the flesh of the Son of man and drink His blood, you shall not have life in you.’ And so we petition that our bread, that is Christ, be given us daily, so that we, who abide and live in Christ, may not withdraw from His sanctification and body.” (St. Cyprian of Carthage – 3rd century)

“And extending His hand, He gave them the Bread which His right hand had made holy: ‘Take, all of you eat of this; which My word has made holy. Do not now regard as bread that which I have given you; but take, eat this Bread, and do not scatter the crumbs; for what I have called My Body, that it is indeed.’” (St. Ephrem of Syria – 4th century)

Quelle: Aleteia Did early Christians see the Eucharist as Jesus’ body and blood?

Liebe, Tod und Halloween

Für uns alle ist Jesus auferstanden

Für uns alle ist Jesus auferstanden

Eines ist sicher: Das Leben hier auf Erden hat ein Ende. Aber Gott will nicht, dass es endet. Er zeigt uns ein Leben nach dem Tod, in seiner Herrlichkeit, in seinem Paradies, in seiner himmlischen Stadt, in der er uns schon Wohnungen gesichert hat.

Denn das könnte einigen so passen, dass mit dem Tod alles aus ist. Dann wären das Leid und die Ungerechtigkeit für immer fixiert. Die Auferstehung ist die Antwort Gottes gegen Leid und Ungerechtigkeit. Sie ist der Protest Gottes gegen den oberflächlichen Umgang mit dem Tod. Er möchte auch noch ein Wörtchen mitreden, das nicht nur beim Wörtchen bleibt.
Diese zwei Tage erinnern uns an die Verstorbenen. An jene, die uns sehr nahe waren und noch sind.
Sie erinnern uns aber auch an unseren eigenen Tod.
Wir halten an Jesus Christus fest und halten damit unsere Hoffnung auf die Auferstehung wach.

Jesus öffnete die Tür in die Herrlichkeit

Jesus öffnet die Tür in die Herrlichkeit

Christus ist für jeden von uns von den Toten auferstanden und hat die Toten mit in die Herrlichkeit genommen. Er schloss die Tür der Herrlichkeit für alle Menschen auf, den Toten und den Lebenden. Allerheiligen und Allerseelen ist damit ein kleines Osterfest im Herbst.
Heilige werden verehrt (nicht angebetet), weil man gesehen hat, dass sie intensiv mit Gott und Christus gelebt haben. Das Volk Gottes, die Kirche nimmt an, dass sie relativ sicher in der Herrlichkeit Gottes sind.
Man muss nicht sterben um heilig zu sein. Alle, die in der Gegenwart mit Jesus Christus und dem Hl. Geist leben und Gott und den Nächsten lieben, sind jetzt schon heilig.
Viele bitten Gott in diesen Tagen, dass er den Verstorbenen und ihnen selber einen guten Übergang in die Herrlichkeit schenken möge.
Das Fest mit Gott ist ein Gemeinschaftsfest. Gott ist in sich selber Vater, Sohn und Geist. Wenn dann noch die Heiligen, die Verstorbenen, die Engel und alle mitfeiern, die zum Gottesdienst in der Kirche kommen, ist das dann ein großes wunderbares Volksfest.

Hier kommt das Evangelium, die gute Nachricht zu Allerheiligen

Die Matthäusgemeinde erinnert daran, dass Jesus Menschen beglückwünscht, die ihr Leben aus ihrer Gottesbeziehung her gestalten und dafür von Gott beschenkt werden :
In jener Zeit als Jesus die vielen Menschen sah, stieg er auf einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger traten zu ihm. Dann begann er zu reden und lehrte sie. Er sagte: Selig, die arm sind vor Gott; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig die Trauernden; denn sie werden getröstet werden. Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben. Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden. Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden. Selig, die ein reines Herz haben; denn sie werden Gott schauen. Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden. Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich. Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein. Matthäus 5,1-12a Lesejahr A

Das Wort Halloween kommt von All Hallows‘ Eve, dem Abend vor Allerheiligen. Halloween ist ein nach seriösen historischen Studien urchristliches Fest, das mit vielen falschen Sagen fast zu einem heidnischen Fest gemacht wurde.

Wir brauchen Trauerzeiten und Trauerorte

Wir brauchen Trauerzeiten und Trauerorte

Trotz der christlichen Hoffnung, dass wir nach dem Tod in Gottes Herrlichkeit volles Leben haben, ist die Trauerzeit eine sehr wichtige Phase, in der wir einen Ort und eine Zeit brauchen, um Abschied von einer oder einem Verstorbenen zu nehmen und um uns neu in der Welt zu orientieren.

Kein Verhungern in der Sehnsucht. Fronleichnam

UngesäuertesBrotIch weiß nicht, was Jesus gedacht hat. Vielleicht war es das: Er wusste, dass die Auseinandersetzung mit den Hohenpriestern tödlich enden könnte. Als lebender Gottessohn war er die Gegenwart Gottes. Nun suchte er ein Medium, das seinen Tod überstand. Im Brot und im Wein sah er gute Speisen, in denen Gottes Geist gegenwärtig sein kann. Brot und Wein markierten im jüdischen Pessachfest und an jedem Sabbat die Gegenwart Gottes. Jüdinnen und Juden erlebten im Pessachfest jedes Jahr die Befreiung aus der Sklaverei. Befreiung wurde Gegenwart.

Brot wurde zum Gottesmedium

Brot und WeinJesus macht nun das Brot und den Wein zu Medien. Brot hat drei Bedeutungen: Es ist einerseits konkrete Nahrung. Es ist zum zweiten ein Symbol für Nahrung schlechthin. Brot ist aber in einem dritten Schritt Körper des Gottessohnes. Jesus sagt: Das ist mein Leib. Das Brot wird zum „Gefäß“ für Gott. Damit kann es in jeder Feier zum Medium für Jesus und Gott werden. Das Brot wird zum Fenster, durch das Gott in unsere Welt kommt. So passiert es auch mit dem Wein. Jesus sagt: Das ist mein Blut. Damit wird der Wein zum Medium für Gottes Gegenwart.

Wir werden Fenster für Gott

Wenn wir Christinnen und Christen dieses Brot essen und diesen Wein trinken, dann kommt Gott in unser Herz, in unsere Seele. Aber es passiert etwas mit uns. Wir werden auch Medien, Gottes Medien. So wie Jesus ein Gottesmedium geworden ist. So werden wir Gottesmedien. Wir werden trotz unserer Fehler Fenster, durch die Gott in die Welt kommt.

Quelle: Eckhard Nordhofen, Corpora, Die anarchische Kraft des Monotheismus