Ich liebe die Gedanken des Mystikers Ernesto Cardenal. Sie haben mir in meinem Leben sehr geholfen, die Kälte der Welt und der Menschen zu ertragen und mir einen Blick auf das Dahinter geöffnet.
Er schreibt: Die ganze Natur ist Caritas, aber nur die Mystikerin und der Mystiker erleben diese Art von Liebe mit der eigenen Erfahrung. Die Liebe Gottes umgibt uns von allen Seiten. Seine Liebe ist das Wasser, das wir trinken, die Luft, die wir atmen und das Licht, das wir schauen. Alle natürlichen Phänomene sind nichts Anderes als verschiedene materielle Formen der Liebe Gottes. Wir bewegen uns in Seiner Liebe wie der Fisch im Wasser. Und wir sind so nahe bei Ihm, so durchtränkt von Seiner Liebe und Seinen Gaben (wir sind selbst eine Gabe Gottes), dass wir es gar nicht merken, weil uns die Perspektive fehlt. Seine Liebe hüllt uns von allen Seiten ein, darum spüren wir sie nicht, wie wir auch den Druck der Atmosphäre nicht spüren.
Die Natur ist die fühlbare, die materialisierte Liebe Gottes. Seine Vorsehung ist sichtbar in allem, was wir anschauen. Aber die Menschen hasten durch die Straßen, voller Sorgen und ohne einen Augenblick innezuhalten und an Ihn zu denken, an Ihn, der sie von allen Seiten einhüllt, der die Haare auf ihrem Haupte gezählt hat und alle ihre Zellen.
Corona kann mild oder tödlich verlaufen. Das „Dazwischen“ wird oft viel zu wenig gesehen, mahnt Jördis Frommhold. Die Chefärztin hat bisher knapp 3000 Long-Covid-Patienten behandelt. Im Interview erklärt sie, warum die Spätfolgen der Infektion immer noch unterschätzt werden – und was wir bisher zur Gefahr für Geimpfte wissen.
Bei Diskussionen zwischen Impfgegnern und Impfbefürwortern habe ich den Eindruck, dass Long Covid nicht sehr oft gesehen wird. Da finde ich dieses Interview mit Jördis Frommhold sehr aufschlussreich.
Wir Christinnen und Christen müssen uns für die wissenschaftliche Forschung einsetzen. Wir glauben nicht an die Natur, sondern an den Schöpfer der Natur und wir als seine Repräsentanten (biblisch gesprochen „Abbild Gottes“) haben die Aufgabe, die Natur so zu gestalten, dass man in ihr leben kann. Dazu gehört wissenschaftliche Forschung und angepasste Technik. Professor Dominique de Quervain bringt eine Übersicht über Studien zu Long Covid und Post Covid:
Die Studien zur Erforschung von Long Covid und Post Covid
Der Astrophysiker Arnold Hanslmeier ist Wissenschaftler am Institut für Physik der Universität Graz, der in seinen Büchern und Vorträgen die Faszination astronomischer Erkenntnisse allgemein verständlich kommuniziert. In seinem Buch „Dimensionen des Weltalls“ beantwortet er die 250 spannendsten Fragen der Astronomie. Ich hörte ihn in Ö1. Die meisten Astrophysiker sagen, erst im Urknall begann Raum und Zeit. Die Physik findet deshalb seit Einstein die Frage nach dem, was vor dem Urknall war, als nicht zu beantworten. Anders die Theologie. Sie befasst sich mit Gott, der das Universum erschafft und damit vor dem Urknall seine Entscheidungen trifft. Nächsten Sonntag werden zwei Erzählungen vorgelesen, die den Anfang des Universums besingen. Bekannt ist das Lied im Johannesevangelium, das mit „Im Anfang war das Wort“ beginnt. Nicht so bekannt ist das Lied des Epheserbriefes, in dem ich lese: „Gott hat uns erwählt vor der Grundlegung der Welt“.
Gemeinsam im Kampf gegen den Angriff der Killerviren
Das SARS-CoV-2 Virus greift die ganze Menschheit an. In seiner Delta-Variante frisst es sich in die Zellen der Menschen, vermehrt sich in diesen Zellen und die Viren springen aus der Zelle um in anderen Zelle ihr tödliches Fressen fortzusetzen. Die SARS-CoV-2 Viren haben keine Grenze eingebaut. Sie vermehren sich solange es für sie interessante Zellen gibt. Es ist eine Naturkatastrophe, weil es kein Krieg von Menschen, kein Krieg von Staaten, kein Bürgerkrieg, kein Atomunfall ist. Es ist ein Angriff der Natur wie ein Erdbeben, ein Tsunami oder ein Vulkanausbruch. Die Virusvarianten machen sich weltweit über die Menschen her und nehmen den Tod der Menschen in Kauf. Was hilft?
Kampf gegen unsere todbringenden Feinde.
Der menschliche Körper kann etwas, nicht viel, gegen den Angriff der Killerviren machen. Er kann Abwehrkräfte entwickeln, sodass die SARS-CoV-2 Viren nicht in die Zellen eindringen können. Aber dazu braucht der menschliche Körper ein Abwehrsystem, das funktioniert, und vor allem Zeit. Das Abwehrsystem wird stark geschwächt durch ein hohes Lebensalter, Stress (körperlicher und mentaler), ungesunde Ernährung, Mangelernährung, Adipositas, Schlafmangel, Schlafstörungen, Bewegungsmangel, Rauchen, Alkohol, bestehende Infekte, Entzündungen, Blutkrebs, Immundefekte, chronische Krankheiten (z.B. Diabetes mellitus, COPD, HIV/AIDS), Autoimmunerkrankungen (z.B. entzündliches Rheuma), abwehrunterdrückende Medikamente (Immunsuppressiva), Chemotherapie und Bestrahlung (Quelle: Netdoktor). Das alles kann das Abwehrsystem stark schwächen.
Die Verstorbenen in Österreich nach Altersgruppen vor dem 9.11.2021
Die Impfung gibt dem Körper Information
Man kann das Immunsystem stärken, indem der Kampf gegen das feindliche Virus gut vorbereitet wird. Alle werden irgendwann die Bekanntschaft mit dem Angreifer machen. Es fragt sich nur, wie man darauf vorbereitet ist. Dem Körper kann man Informationen geben, welche schlimmen Viren sich in nächster Zeit einschleichen können. Die Impfung gibt dem Körper die Information, wie das tödliche Virus ausschaut und wie es Zellen aufbricht. Mit Hilfe der Information entwickelt der Körper Waffen, um den Krieg gegen das SARS-CoV-2 führen zu können. Wenn die Viren angreifen, kann der Körper sie erkennen und die Waffen gegen den Virenangriff in Stellung bringen.
Die Natur bringt den Tod
Eine Naturkatastrophe wie so ein Virenangriff lässt uns erkennen, was die Natur auch ist: Sie gefährdet mit todbringenden Proteinen (Eiweißkörper) menschliches, tierisches und pflanzliches Leben. Natur ist nicht nur schön und gut, sondern kann den Tod bringen.
Die Antwort auf den Angriff bringt die Naturwissenschaft
Eine wichtige Möglichkeit, den Angriff der Todesviren abzuwehren, ist die Naturwissenschaft. Seit dem Ebolavirus, das 2014-2016 in Westafrika ausgebrochen ist und auch ein RNA-Virus ist, hat man vieles erforschen können und man weiß durch die vielen universitären Forschungszentren viel mehr als noch vor 18 Jahren. Die erste SARS-Pandemie trat in den Jahren 2002 und 2003 auf. Der Erreger wurde Ende März 2003 als SARS-CoV in einigen Labors identifiziert. Mitte Mai 2003 erfolgte der endgültige Beweis, dass SARS-CoV die Erkrankung auslöst. Seit dieser Zeit wird an einem Impfstoff gegen SARS-CoV geforscht. Die naturwissenschaftliche Forschung zeigt sich als eine der effektivsten Antworten des Menschen gegen den Angriff der Todesviren.
Papst Franziskus beruft zwei Entwicklerinnen der „Genschere“, die französische Genforscherin Emmanuelle Marie Charpentier und die US-amerikanische Biochemikerin Jennifer A. Doudna, an die Päpstliche Akademie der Wissenschaften. Sechs Wissenschaftlerinnen hat Papst Franziskus in diesem Jahr in die Päpstliche Akademie der Wissenschaften berufen: Diese Woche waren es die französische Genforscherin Emmanuelle Marie Charpentier (52) und die US-amerikanische Biochemikerin Jennifer A. Doudna (57). Für die Entwicklung der „Genschere“ Crispr-Cas9 erhielten sie im vergangenen Jahr den Nobelpreis für Chemie. Die Genschere ist die Grundlage schnellerer Corona-Tests und Anticorona-Medikamente.
Susan Salomon
Weiters berief er die deutsche Soziologin Jutta Allmendinger, die südafrikanische Anthropologin Mpilenhe Pearl Sithole (48), die niederländische Astronomin Ewine van Dishoeck (66), die kanadische Physik-Nobelpreisträgerin Donna Strickland (62) und die die US-amerikanische Chemikerin und Klimaforscherin Susan Solomon (65). Salomon forscht zur Veränderung der Atmosphäre und fordert ein Stopp des Verbrennens von Kohle, Erdöl und Erdgas.
Die Wissenschaft ist in meinen Augen vom Heiligen Geist durchdrungen und er treibt sie voran. Im Gottesdienst am Sonntag hören wir von zwei Frauen, die von diesem Heiligen Geist erfüllt waren.
Wenn ich mich auf die Suche nach dem Sinn von allem mache, dann komme ich an den Naturwissenschaften nicht vorbei. Ich erkenne dadurch besser, wie alles begann und wie Gott die Evolution vorantrieb.
Ich glaube an Gott, der kein Teil des Universums ist, sondern dem Universum gegenüber ist. Auch wenn es viele Universen gibt, wie manche behaupten, so ist er diesen ebenfalls gegenüber und hat sie aus dem Nichts erschaffen. Ich glaube an einen Gott, über den nichts Größeres gedacht werden kann, wie es Anselm von Canterbury sagte.
Ich glaube an einen Gott, der vor 13,8 Milliarden Jahren das Universum erschuf. Ich glaube an einen Gott, der vor 3,5 Milliarden Jahren Leben auf der Erde entstehen ließ. Ich glaube an einen Gott, der innerhalb der biologischen Evolution uns Menschen entstehen ließ. Ich glaube an einen Gott, der sich den Menschen immer wieder zeigte – wie dem Moses im brennenden Dornbusch.
Ich glaube an einen Gott, der vor 2000 Jahren ein Mensch wurde, damit wir ihn besser kennenlernen. Ich glaube an einen Gott, der uns nach dem Tod auffängt, sodass wir bei ihm leben können. Aber schon vor dem Tod ist er uns jetzt sehr, sehr nahe. Ich sehe mich von ihm überreich beschenkt.
Die Krankheit Covid-19 zeigt, wie abhängig wir von der biologischen Natur sind. Der Virus Sars-CoV-2 bewirkt, dass Mitmenschen vorzeitig sterben oder, wenn sie die Krankheit durchmachen, sich sehr schwach fühlen und lange danach körperliche Folgen davontragen. Diese Abhängigkeit von der biologischen Natur zeigt uns unsere Grenzen. Sie bewirkt Ärger, Zorn und Traurigkeit. Ich kann mich da in meine Mitmenschen einfühlen oder ich kann mich von ihnen distanzieren. Ich kann auch über dieses Weltereignis nachdenken.
Begleiter
Es gibt einen, der sich in dieser Situation einfühlt, sich uns vorstellt und uns in unserem Ärger und unserer Traurigkeit begleitet: Es ist der Grund von allem, es ist Gott. Er stellt sich in unserer Zeit von Corona so vor:
Ich bin derjenige, der da ist. Ich kann euch verstehen, wenn ihr euch ärgert, wenn ihr zornig seid, wenn ihr traurig seid. Ich bin ein Mensch geworden und habe mich auch geärgert, war zornig und sehr traurig. Ich weiß, wie tief eure Not sein kann.
Hoffnung
Jetzt ist es auch Zeit, wieder vom kalten Grab aufzustehen. Ich hauche euch mit dem heißen kreativen Geist an. Vielleicht braucht ihr wieder Hoffnung und Mut. Ich komme als Brausen und in Feuerzungen zu euch und gebe euch neue Kraft.
Covid-19 geht vorbei. Ich sende euch einen Geist, der eure Wissenschaft beflügelt, sodass ihr hilfreiche Medizin und guten Impfstoff entwickeln könnt. Ich sende euch einen Geist, der euch inspiriert, eure Kontakte und Beziehungen neu aufzubauen und tiefer zu pflegen. Ich sende euch einen Geist, der euch eine eurem Leben angepasste Technik entwickeln lässt. Ich sende euch einen Geist, der euch in der Musik und in den schönen Künsten stärkt.
Gegen Rassismus
Ich sende euch einen starken Geist, der euch für Freiheit und gegen Abwertung und Rassismus hilft.
Antikörper gegen Sars-CoV-2 können verlässlich nachgewiesen werden.
Ein neuer Bluttest macht es möglich, dass auch Virusträger ohne Symptome identifiziert werden können. Den Test hat der in New York arbeitende österreichische Virologe Florian Krammer gemeinsam mit seinem Team entwickelt. Damit lasse sich nachvollziehen, wie verbreitet das SARS-CoV-2-Virus in der Bevölkerung ist und wer schon immun dagegen ist. Das könne auch akut Erkrankten und Entscheidungsträgern helfen.
In ihrer auf dem Preprint-Server „medRxiv“ kürzlich veröffentlichten Arbeit legt das Team um den an der Icahn School of Medicine at Mount Sinai in New York (USA) tätigen Wissenschafter seine Herangehensweise an den serologischen Nachweis offen. Krammer setzt den Test bereits selbst am Mount Sinai-Krankenhaus ein. Die Forscher haben in der Publikation ihr Verfahren offen gelegt, es kann nun von anderen Laboratorien einfach aufgegriffen werden.
Die Coronakrise wird andauern. Es fehlen Impfstoffe und Tests. Ein Modell mit mehreren Wellen scheint realistisch. Hier sind die Kosten für die Gesellschaft enorm, aber es gibt Pausen von den Maßnahmen und man gewinnt mehr Immunität in der Bevölkerung. Die ersten Impfstoffe sind erst in einem Jahr einsatzbereit.
Die österreichische Regierung hat im Kampf gegen das Coronavirus weitere 22 Millionen Euro für Forschung zur Verfügung gestellt. Finanziert werden sollen damit vor allem klinische Studien zur Erprobung von Medikamenten und Wirkstoffen gegen die Covid-19-Erkrankung und Forschungsprojekte, um Spitäler keimfrei zu halten. (ORF 21.03.2020)
Täglich gibt es Meldungen über neue Impfstoffe gegen das Coronavirus. Bis sie eingesetzt werden, müssen sie sicher und wirksam sein. Wie lange dauert das?
Die neuen RNA-Impfstoffe bieten viele Vorteile. Die Wissenschaftler wollen dabei lediglich den Bauplan benutzen. Man versucht, die meisten RNA-Impfstoffe direkt nasal zu verabreichen. Die Impfung enthält so genannte virale messenger RNA (mRNA), also eine Art übersetzte Form des Virus-Erbguts, die die Informationen für das S-Protein trägt. Der menschliche Körper stellt anhand des Bauplans selber das Oberflächenprotein des Virus her und das Immunsystem kann es dann erkennen und bekämpfen. Bis zum Einsatz dauert es mindestens ein Jahr.