Archiv der Kategorie: Nächstenliebe

Ein einfaches Leben führen

Zuwenig Regen? Fachleute für das Klima sagen uns: Es gibt zu wenig Regen. Die Hitzetage nehmen zu. Nicht nur in Europa, auch in China und Nordamerika nimmt die Dürre zu. Die Flüsse trocknen aus. In den südlichen Ländern brennen immer mehr Wälder. Die Atmosphäre ist zum Treibhaus geworden. Wir Menschen sind aufgefordert, weniger CO2 zu verbrauchen, weniger mit dem Auto zu fahren, weniger Öl und Gas zu verbrennen, weniger Fleisch zu konsumieren. Es geht um die Zukunft. Was hat das mit unserer Religion zu tun? Wir haben von Gott den Auftrag, das Leben auf der Erde zu beschützen. Da hilft die Freundschaft mit Gott, die uns davon abhält, die Erde mit unserer Gier nach mehr zu zerstören. Jesus hilft uns, ein einfaches Leben zu führen: Wasser, Gemüse, Obst, einfache Kleidung, einfache Autos, einfache Computer, einfache Handys, Brot teilen. Jesus schickt uns den Geist, der uns umarmt und inspiriert.

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Nächstenliebe ist OK. Aber Feindesliebe?

Willst du glücklich sein im Leben, trage bei zu andrer Glück.
Denn die Freude, die wir geben, kommt ins eig‘ne Herz zurück. So dichtete die Frauenrechtlerin Marie Calm.
Eine Freundin erzählt, dass sie glaubt, dass Gott in uns ist. Wenn Gott in jedem Menschen ist, kann ich diese Person lieben und gleichzeitig Gott, der in dieser Person ist. Was ist aber im Kriegsfall? Wie liebe ich meine Feinde?

Ich war vor Kurzem mit einem Freund bei einem Vortrag von Gisbert Greshake, einem großen Theologen, der von der Hoffnung auf die Auferstehung aller Menschen sprach, auch der Massenmörder wie Hitler und Stalin. Jesus sagt: Betet für die, die euch verfolgen. In einem Krieg wie in der Ukraine hoffe ich, dass meine Feinde Gottes Zuwendung erleben und am Ende die Auferstehung. Diese Hoffnung sehe ich als Akt der Feindesliebe.

Was denken Sie?

Die große Liebe

Ich habe in meinem Leben erfahren, dass Jesus eine große Freiheit brachte. Augustinus bringt es für mich auf den Punkt, wenn er sagt: Wenn du liebst, kannst du alles tun. Die Liebe ist die Voraussetzung für das freie Leben. Wenn ich die Geschichte und die Kulturen erforsche, dann merke ich, dass die Liebe zu Gott und zu den Mitmenschen eine der Voraussetzungen ist, die uns in Europa die Freiheit, den Wohlstand und den Fortschritt gebracht hat.

Leider erlebe ich, dass viele die Hoffnung verlieren. Sie erleben sich ohnmächtig, ausgelaugt, leer und depressiv. Eine Frau erzählte von ihrem Exmann, der sich stark sozial engagierte, die Hoffnung aber verlor und depressiv wurde. Ihm half unter anderem die Änderung seiner Situation und kurz vor seinem Tod konnte er sich noch einen Jugendtraum erfüllen. Ich hoffe für ihn, dass er jetzt bei Gott ist und auf seine Exfrau und seine Kinder warten kann.

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Der Heilige Geist rührt uns an

Ich merke, wie schwer es mir fällt, gute Gespräche zu führen. Da brauche ich die Hilfe des pfingstlichen Geistes. Pfingsten ist das Fest der Gemeinschaft, ja der ganzen Menschheitsfamilie. Die Verbindung mit anderen wird durch den Heiligen Geist tiefer, schöner und liebevoller. Der Geist schenkt uns die große Hoffnung, dass nach dem Tod ein Leben mit Gott und allen Verstorbenen wartet. Diese große Hoffnung auf Vollendung verändert unser konkretes Leben auf der Erde. Wir brauchen keine Angst vor dem Tod haben und können locker mit anderen arbeiten, spielen, sporteln, musizieren und feiern. Wir müssen nicht gestresst von einem Termin zum anderen hetzen. Wir haben unendlich viel Zeit. Der Heilige Geist verbindet uns mit unseren Toten, die auf uns bei Gott warten. Wenn eine Mutter stirbt und voll Sorgen um ihr Kind ist, kann sie nicht vollendet glücklich sein. Nur dann, wenn alle bei Gott sind, sind wir erfüllt, glücklich und vollendet.

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Gib mir Liebe ins Herz

Eine junge Frau erlebt, dass ihre Mutter sie nur heruntermacht und alles bei ihr bekrittelt. Sie zeige überhaupt keine Liebe, die sie so nötig hat. Sie besucht ihre Mutter nicht oft. Das Herabwürdigen hält sie nicht aus.
Eine Frau um die dreißig ist traurig, dass ihr Mann immer mehr Alkohol trinkt, die Abmachungen nicht einhält, sie auch anlügt. Sie muss sich von ihm trennen, um nicht in den Teufelskreis der Co-Abhängigkeit zu kommen.
Wie können wir mit anderen umgehen, nicht in Hass verfallen und vielleicht sogar andere Menschen lieben? Ich denke, die Liebe beginnt mit dem Satz: „Ich möchte, dass es dir gut geht.“ Das wird nicht nur gesagt, sondern die Liebe wird zu einem Tätigkeitswort. Das Handeln geschieht dann im gegenseitigen Austausch. Mit einem Freund sprach ich über die Situation in den christlichen Gemeinden und wir bemerkten, dass wir mehr „Austauschgruppen“ brauchen, in denen wir uns im Glauben und im Vertrauen bestärken. In solchen Gruppen können wir uns in liebevoller Atmosphäre austauschen und einen Raum für das Handeln Gottes öffnen. Das kann wunderschön werden
Lied „Gib mit Liebe ins Herz, lass mich leuchten“ (Link)

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Ich liebe dein Geheimnis

Einige sehen sich vom Schicksal stiefmütterlich behandelt. Sie sehen, dass andere es in ihrem Leben besser haben, ihnen viel mehr zufällt. Sie vergleichen sich mit anderen, ärgern sich, empfinden Neid und Eifersucht, entwickeln einen Hass auf andere und auch auf sich selbst. „Warum passiert das gerade mir?“ Nun, was kann man dagegen tun? Es gibt viele Selbsthilfemethoden, die gut sind, aber nur Ratschläge und Tipps beinhalten wie „Nehme den Neid nur wahr.“ „Verurteile dich nicht.“ Im Christentum gibt es das auch, aber es gibt eine Lösung, die intensiver ist.

Sie geht davon aus, dass wir grundsätzlich auf andere, auf ein „Du“ schauen. Wenn wir aber auf Menschen schauen, die mehr haben oder mehr wollen, werden wir neidisch. Wenn wir hingegen auf Christus schauen, der auf dem Weg zu seinem Vater ist, dann haben wir ein „Du“ vor uns, bei dem wir nicht neidisch oder eifersüchtig werden müssen. Er nimmt uns mit in die göttliche Sphäre.

Auch sehen wir in seinem Licht in jedem Nächsten eine geheimnisvolle Anwesenheit Gottes, sodass wir den Nächsten lieben können ohne auf ihn neidisch zu werden. Der litauisch-französische Philosoph Emmanuel Levinas (1906-1995) schreibt: „Einem Menschen begegnen heißt, von einem Rätsel wachgehalten zu werden.“ Für mich ist dieses Rätsel Gott: Gott im Anderen.

Wenn du liebst, wird sich dir das Geheimnis Gottes offenbaren

Ich lese Dostojewski und die Namen sind mir schwer zugänglich. Aber eine Stelle liebe ich über alles:

„Liebet den Menschen auch in seiner Schuld, liebet die ganze Schöpfung Gottes, das ganze All und jedes Sandkörnchen, jedes Blättchen, jeden Strahl Gottes. Liebet die Tiere, liebet jegliches Gewächs, und jegliches Ding. Wenn du sie liebst, wird sich dir das Geheimnis Gottes in den Dingen offenbaren, wirst du jeden Tag mehr die Wahrheit erkennen und schließlich die Welt mit allumfassender Liebe umfangen.“

Das schrieb der Fjodor Michailowitsch Dostojewski in seinem Buch die Brüder Karamasoff, VI.Buch, III. Kapitel. Vom Gebet, von der Liebe und von der Berührung mit anderen Welten. Aus den Gesprächen mit dem Staretz Sossima.

Der dunkelste Tag für die Welt

Russland bricht mit dem Angriffskrieg alle internationalen Regeln. Putin befiehlt ohne Grund in die Ukraine einzumarschieren. Er bringt den Tod. Über Luft und Land, vom Osten, vom Norden über Belarus, vom Süden über die Schwarzmeerküste. Nichts rechtfertigt das Blutvergießen. Er hat Blut an den Händen.

Reaktion auf die Aggression

Die Reaktion von Europa und der Welt ist Fassungslosigkeit, aber auch starke Gegenmaßnahmen: Ein volles Paket massivster Sanktionen wird eingesetzt: im Bankenbereich, in der Hochtechnologie und gegen Personen, die diesen gewissenlosen Angriff beschlossen und unterstützt haben.

Humanitäre Hilfe

Genauso wichtig ist die humanitäre Hilfe. Michael Landau von der Caritas: „In der Ukraine droht eine humanitäre Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes. Hilfe wird jetzt dringend gebraucht! Das zweitgrößte Land Europas befindet sich im absoluten Ausnahmezustand! Dieser Krieg ist eine Niederlage für die Menschlichkeit! Ein Krieg, den die Menschen in der Ukraine nicht verursacht haben und den sich niemand im Land gewünscht hat, ist nun eingetreten. Die Menschen in der Ukraine benötigen nun dringend unsere Unterstützung. Und sie benötigen diese Hilfe rasch!“

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Brutalität, Hass oder Sanftmut und Liebe

Menschen sind oft so brutal zueinander, dass ich es kaum aushalte. Einer schlägt, der andere haut zurück. Der tritt ihm mit dem Fuß in den Bauch, der schlägt einen Stein auf dessen Kopf. Hass bringt Hass hervor und Brutalität bringt Brutalität. Ein Teufelskreis des Todes, der sich immer weiter in den Abgrund dreht. Diese Gewaltspirale durchbricht, wer sich auf Jesus einlässt.

Jesus liebt seine Feinde und tut denen Gutes, die ihn hassen. Als sie ihn ans Kreuz schlagen, sagt er zu seinem Vater: Vergib ihnen, sie wissen nicht, was sie tun. Mit ihm ist der stärkende Heilige Geist und vor sich hat er ein Ziel: seinen himmlischen Vater. Beides benötigen wir auch, wenn wir seine Feldpredigt bei Lukas hören: Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen! Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch beschimpfen!

Da brauchen wir den stärkenden Geist und unser himmlisches Ziel. Dann wird auch die Welt ein stückweit besser.

Die Liebe freut sich

Da hat einer eine Idee, dass die Liebe vieles zum Guten ändert, er lebt das auch und dann wird er gemobbt und hinausgeworfen. Ähnlich ist es Jesus in der Synagoge von Nazaret ergangen. Die Geschichte kann man moralisch interpretieren oder religiös. Die moralische Interpretation sagt: Jesus bringt Beispiele wie die arme Witwe und den kranken Naaman. Beiden wird von den Propheten geholfen. Beide sind Ausländer. Also sollen wir den Ausländern helfen. Moralische Interpretationen sind einfach und auffordernd.
Die andere Interpretation ist eine religiöse: Wir übernehmen die Rolle von Jesus, wenn in unserer Taufe und unserer Firmung der Geist auf uns herabkommt und dieser uns salbt. Es kann passieren, dass wir wie Jesus dann die gute Botschaft Gottes ansagen, alle das gut finden, aber, wenn wir sagen, dass der Geist auf uns ruht und uns salbt, werden wir gefragt, ob wir etwas Besseres sind. Damit wir nicht hochmütig werden, sagt Jesus, sollen wir Salz sein.
Die Funktion, die wir da übernehmen, ist Gewürz der Welt zu sein. Wenn ich Salz bin und ich werde in die Speise gestreut, dann trage ich zu einem besseren Geschmack bei. Wir Christinnen und Christen werden so zum Werkzeug des Heils, des Glücks und der Liebe.
Mir gefällt die Erfahrung: Wenn wir in Gott eintauchen, tauchen wir bei den Mitmenschen auf. Da freut sich die Liebe.
Quellen: Lukas 4,16-30, Matthäus 5,13