Archiv der Kategorie: Schöpfung

Religion für die Zukunft

Ich sehe uns Christinnen und Christen in einer Transformation. Wir haben einen Anker in Christus und dem Heiligen Geist, der uns in dieser Umformung begleitet und Kraft gibt.

Es gibt Bedrohungen, gegen die wir uns wehren müssen. Die russische Aggression bedroht unsere östlichen Nachbarn. Unser Streben nach immer Mehr zerstört die Schöpfung und unsere Lebensgrundlagen.

Es gibt auch positive Entwicklungen. Die Art, wie wir in der Kirche leben, verändert sich. Vieles wird einfacher, verliert an Ballast, sodass der Glaube und das Handeln klarer wird: Der Gaube an ein Leben nach dem Tod und ein Handeln in Solidarität mit der Natur und den Mitmenschen.

Bunt und lebendig

Ich kann mir nicht vorstellen, dass Gott eine fade, graue Schöpfung will. So viele Blumen, Blätter und Vögel sind voller Farben und erzählen von der Lebendigkeit der Natur und des Schöpfers. Wie oft reißen wir die Kräuter aus dem Rasen, um eine eintönige, langweilige Matte zu haben. Da ist der Tipp wichtig: Liebt eure Kräuter! – Konkret: Liebt den Löwenzahn!

Nächsten Sonntag zeigt der Fasching seine Vielfalt in unserer Kirche. Es gibt viele verschiedene Volksgruppen, Meinungen und – leider derzeit aktuell – auch Fronten. Es wäre schön, wenn wir diese Fronten überwinden. Dazu, so bin ich mir sicher, gibt es himmlische Hilfe.

Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an das Lied der STS „Großvater„, das Außergewöhnliches erzählt:
Wann Du vom Kriag erzöht host, wie du an Russen
Aug in Aug gegenüber g’standen bist
Ihr hobt’s eich gegenseitig an Tschick anboten,
Die Hand am Obzug hot zittert vor lauter Schiss.

Österreich 2022: Eines der wärmsten Jahre seit Messbeginn

Ob Hitze, Trockenheit oder Unwetter: Die Klimakrise macht auch vor Österreich nicht halt. 2022 reiht sich unter die drei wärmsten Jahre, seit es Messungen gibt, ein. Auch war es ungewöhnlich trocken. Für die Gletscher war das Jahr das schlimmste jemals. Trotz der Hiobsbotschaften ist Österreich beim Klimaschutz kein Musterschüler.

Quelle: Österreich 2022: Eines der wärmsten Jahre seit Messbeginn

Daniel Schrott von der ORF-Wetterredaktion notierte die Wettereignisse des Jahres 2022 für Österreich.

Bild: Zicksee im Burgenland trocknete im Sommer 2022 aus.

Klimakrise: 2022 Extremwetter am laufenden Band

Hitzerekorde in Frankreich und Japan, Sturzfluten in Australien und Brasilien, Dürre in den USA und China: Die Klimakrise schlägt immer größere Wellen, und ihre Auswirkungen waren 2022 weltweit zu spüren. Die verursachten Schäden sind immens. Das wohl am härtesten getroffene Land war Pakistan.

Quelle: Klimakrise: 2022 Extremwetter am laufenden Band

Daniel Schrott von der ORF-Wetterredaktion notiert die extremsten Wetterereignisse des Jahres 2022. Dies zeigt, dass es seit Jahren mit dem Klima immer katastrophaler wird. Ein Hauptgrund sind die 40,4 Milliarden Tonnen CO2, die die Menschheit 2022 ausgestoßen hat.

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Das Ende der Sucht

Verena Winiwarter las bei einem Treffen einen Essay von Kurt Vonnegut vor, der mit dem englischen Begriff für den kalten Drogenentzug „Cold Turkey“ überschrieben ist.

Vonnegut schreibt, nachdem er über seine Erfahrungen mit Drogen, vor allem mit Nikotin berichtet hat:
„Aber ich sage Ihnen eines: Ich hatte einmal ein High, das nicht einmal Crack-Kokain erreichen konnte. Da habe ich meinen ersten Führerschein gemacht! Achtung, Welt, hier kommt Kurt Vonnegut.
Und mein Auto damals, ein Studebaker, wie ich mich erinnere, wurde, wie fast alle Transportmittel und andere Maschinen heute, wie alle elektrischen Kraftwerke und Öfen, von den am meisten missbrauchten und süchtig machenden und zerstörerischen Drogen von allen angetrieben: den fossilen Brennstoffen.
Als Sie hier ankamen, auch als ich hier ankam, war die industrialisierte Welt bereits hoffnungslos abhängig von fossilen Brennstoffen, und sehr bald wird es davon keine mehr geben. Cold Tukey.
Darf ich Ihnen die Wahrheit sagen? Ich meine, das sind keine Fernsehnachrichten, oder?
Hier ist, was ich für die Wahrheit halte: Wir sind alle Süchtige nach fossilen Brennstoffen in einem Zustand der Verleugnung und stehen kurz vor dem kalten Entzug.
Und wie so viele Süchtige, die kurz vor dem kalten Entzug stehen, begehen unsere Führer jetzt Gewaltverbrechen, um das Wenige zu bekommen, das von dem übrig ist, wovon wir abhängig sind.“

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Unsere Gesundheit hängt an der Biodiversität

Biologische Vielfalt, auch Biodiversität genannt, bezeichnet ganz allgemein die Vielfalt von Leben. Alle Lebewesen, ob Tier oder Pflanze, unterscheiden sich und geben diese Einzigartigkeit auch an ihre Nachkommen weiter. Die Artenvielfalt ist die Grundlage unserer Gesundheit.

Seit 1970 hat die weltweite Artenvielfalt um 69 Prozent abgenommen, in Europa um 18 und in Lateinamerika um 94. (Quelle: Living Planet Index WWF/ZSL)

Unsere Gesundheit hängt von dieser Vielfalt an Lebewesen ab.

  1. Jeder Mensch hat in und um sich Mikroorganismen, ohne die er nicht leben könnte. Sie tragen zu unserer Ernährung bei und helfen, unser Immunsystem zu regulieren und Infektionen vorzubeugen.
  2. Auf Gemeinschaftsebene unterstützt die Biodiversität eine angepasste landwirtschaftliche Produktion und erhöht den Reichtum der Kulturen.
  3. Ökosysteme sind auf eine große Vielfalt von Organismen angewiesen, um die für das Leben notwendigen Leistungen zu erbringen: Nahrung, saubere Luft und die Menge und die Qualität von Süßwasser.

Es werden sechs Biodiversitäts- und Gesundheitsthemen identifiziert:
1. Wasser;
2. Nahrungsmittel und Ernährung;
3. Krankheiten;
4. Medikamente;
5. körperliche, geistige und kulturelle Dimensionen der Gesundheit;
6. Anpassung an den Klimawandel.

https://www.cbd.int/gbo5

Das Video zeigt einen Ausblick auf die Ziele der Artenvielfaltstrategie, damit wir auf unserem Planeten weiter in Gedundheit leben können.

Biodiversität umfasst alle komplexen Wechselwirkungen zwischen lebenden Organismen. Sie bilden perfekt ausbalancierte Ökosysteme. Diese unterstützen das Leben. Es sind
die Luft, die wir atmen,
das Wasser, das wir trinken,
die Nahrung, die wir essen.

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Die Kunst der Ausrede

Der Urlaubsflug nach Bali, das Steak im Restaurant, der Kaffee aus der Kapselmaschine: Wir würden ja gerne anders handeln, aber es klappt oft einfach nicht.

Es gibt allerhand Ausreden, wenn uns der Klimaschutz zu unbequem wird. In »Die Kunst der Ausrede« wird uns das menschliche Entscheidungsverhalten und welche psychologischen Mechanismen hinter unseren Ausreden stehen, dargebracht.

Der Autor geht auch Ausflüchten wie »Neue Technologien werden das Klima retten« oder »Es ist zu spät« nach und erklärt, wie diese überwunden werden können. Er erläutert dabei die verschiedenen psychologischen Aspekte unseres Verhaltens – denn erst wer um die Logik unserer Ausreden weiß, kann etwas ändern

Ich lese gerade das Buch und bin überrascht, wie lustig und gleichzeitig fachlich interessant das Buch ist. Die 25 Ausreden:

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Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um utopisch zu denken, Johannes Schmidl?

Ein Interview über Utopien rund um Energie, Klima und Umwelt.

Helfen uns Utopien?
Ein Gespräch mit Johannes Schmidl, dem Autor von “Energie und Utopie”.
Es geht von Thomas Morus „Utopia“ bis Ernest Callenbach „Ökotopia“. Johann Adolph Etzler sah schon sehr früh Lösungen von Hochtechnologie kombiniert mit bescheidener Lebensweise. Die Geschichte der Utopien zeigt die Schwierigkeiten und die Lösungen.

Quelle: Ist jetzt ein guter Zeitpunkt, um utopisch zu denken, Johannes Schmidl?

Nach dem Interview mit Johannes Schmidl muss ich meine utopischen Bücher genauer lesen und mir „Energie und Utopie“, 2021 von Johannes Schmidl besorgen.

3. Advent: Freude über das Kleine

Die Klima-Fachleute haben bis jetzt einen globalen Temperaturanstieg von 1,1 Grad C seit der vorindustriellen Zeit vor 1900 gemessen. Gerade in den letzten Jahren steigt die Temperatur stark an. Die Schöpfung ist gestresst. Es sind keine rosigen Aussichten für die Zukunft. Die Politik kann gute Rahmenbedingungen schaffen, wenn die Bevölkerung dahintersteht. Als einzelne Personen können wir bewusster mit den Konsumgütern umgehen. Die Botschaft und die Praxis Jesu hilft uns dabei. Wir können für vieles dankbar sein, wir können uns an den kleinen Dingen erfreuen, wir können anderen helfen, wir können staunen über Gottes Schöpfung, wir können die Nähe von Gottes Geist erfahren. Ob die Erde bewohnbar bleibt, hängt davon ab, ob wir die richtigen Rahmenbedingungen machen, bewusster mit Konsumgütern umgehen und uns gegenseitig helfen. Es liegt an uns.
Quelle: Univ Prof. Michael Rosenberger zu Papst Franziskus Laudato Si

Die Königin der Liebe

Die Liebe Gottes zeigt sich in einer Frau. Der 8. Dezember ist der große Marienfeiertag mitten im Advent.
Zum Fest Mariä Empfängnis erinnern wir uns an die Eltern von Maria, die mit Gott in guter Beziehung standen und auf ein Kind warteten.
Kinderlos und traurig waren beide, Anna und Joachim. Sie bitten Gott jahrelang inständig um ein Kind. Joachim wird sogar im Tempel wegen seiner Kinderlosigkeit verlacht. Als er mit seiner Herde an einem Bach lagert, erscheint ihm ein Engel und sagt „Geh nach Jerusalem. Dort wirst du deine Frau Anna vor dem goldenen Tor treffen. Das soll das Zeichen sein, dass ihr ein Mädchen bekommt. Ihm sollt ihr den Namen Maria geben.“ Zu dieser Zeit erschien auch ein Engel seiner Frau Anna und sagt Ähnliches: „Geh nach Jerusalem. Dort wirst du deinen Mann Joachim vor dem goldenen Tor treffen. Das soll das Zeichen sein, dass ihr ein Mädchen bekommt. Ihm sollt ihr den Namen Maria geben.“ Anna wird daraufhin schwanger und bekommt ein Mädchen. Ihm geben sie den Namen Maria.

Damit beginnt eine neue Zuwendung Gottes an alle Menschen und damit eine begründete Hoffnung auf eine gute Zukunft der Armen und der ganzen Schöpfung.
Wir feiern am 8. Dezember Mariä Empfängnis und nach neun Monaten, am 8. September Mariä Geburt. (Bild: Joachim, Anna und Maria. Quellen: P-Matthäusevangelium, Jakobusevangelium)