Archiv der Kategorie: Priesterinnen

Das Diakonat der Frau: Synodaler Weg ist voll dafür

Frauen sehen sich berufen

Der Handlungstext „Diakonat der Frau“ des Synodalen Weges der katholischen Kirche Deutschlands ist mit sehr großer Mehrheit angenommen worden: 184 Stimmen und 95,34 % Ja, 9 Stimmen und 4,66 % Nein, 10 Enthaltungen, Gesamt 203 Stimmen.

Die Debatte um den Zugang von Frauen zum Diakonat wird in der deutschen Ortskirche seit dem 2. Vatikanischen Konzil auf einer breiten theologischen und kirchlichen Basis geführt. Mit der Einrichtung des ständigen Diakonats als eigenständiges sakramentales Amt mit einer Weihe „zum Dienst“ (LG 29) ist das diakonische Profil der Kirche geschärft worden.

Weiterlesen

Die Geschlechtergerechtigkeit wurde im Synodalen Weg angenommen

Grundtext „Frauen in Diensten und Ämtern in der Kirche“ des Synodalen Weges der katholischen Kirche Deutschlands ist mit großer Mehrheit angenommen worden: 144 Stimmen und 77,42 % Ja, 42 Stimmen und 22,58% Nein, 18 Enthaltungen, Gesamt 204 Stimmen.
Geschlechtergerechtigkeit als Grundlage aller künftigen Handlungsweisen in der Römisch-katholischen Kirche einzufordern, ist der Leitgedanke der folgenden Ausführungen. Konkret bedeutet dies: Alle Getauften und Gefirmten erfahren unabhängig von ihrem Geschlecht Anerkennung und Wertschätzung ihrer Charismen und ihrer geistlichen Berufung; sie werden entsprechend ihrer Eignung, ihren Fähigkeiten und Kompetenzen in Diensten und Ämtern tätig, die der Verkündigung des Evangeliums in unserer Zeit dienen. Die institutionelle, amtliche Kirchengestalt ist in jeder Zeit so zu formen, dass sie der Botschaft Gottes einen weiten Raum eröffnet, in den alle Menschen gerne eintreten möchten. Dem eigenen Empfinden nach von der amtlichen Christusrepräsentation ausgeschlossen zu sein, betrachten gegenwärtig viele Frauen als skandalös – anstößig zu Initiativen im Sinne der Verkündigung des österlichen Evangeliums, zu der Jesus Christus auch Frauen von Beginn an berufen hat. Nicht die Teilhabe von Frauen an allen kirchlichen Diensten und Ämtern ist begründungspflichtig, sondern der Ausschluss von Frauen vom sakramentalen Amt. Grundlegend stellt sich die Frage: Was möchte Gott – und wer kann aufgrund welcher Kriterien beanspruchen, dies für alle Zeiten zu wissen?

Weiterlesen

Das muss diskutiert werden: Braucht das Christentum Priester? Eine Vergewisserung aus dem Neuen Testament (Teil 2) – feinschwarz.net

Alle sind Priesterinnen und Priester

Jesus hat keine Priester geweiht. Und doch ist die römisch-katholische Kirche von sazerdotalen Vorstellungen geprägt. Martin Ebner geht den Spuren des andersgearteten jesuanischen Erbes im Neuen Testament nach – eine ‚gefährliche Erinnerung‘ an die ältesten Traditionen des Christentums in zwei Teilen!

„Was Jesus den Tod gebracht hat. wurde zum Grundstein des Christusglaubens: das Selbstbewusstsein der Gemeinden, ein Personaltempel zu sein – mit Jesus als Zentrum, aber ohne Tempelinstitution“ und ohne „Riten, die allein menschlichen Priestern vorbehalten sind“.

Typisch für das Neue Testament ist, dass die priesterliche Würde entweder nur einem einzigen zuerkannt wird, nämlich Christus, oder allen gemeinsam.

Erst in der Wende vom 2. zum 3. Jh. (190-210 n. Chr) stellen sich zunächst Episkopen („Bischöfe“), dann auch Presbyter („Priester“) in Analogie zu den alttestamentlichen Priestern dem Volk gegenüber und verlangen 10% Kirchensteuer.

Quelle: Braucht das Christentum Priester? Eine Vergewisserung aus dem Neuen Testament (Teil 2) – feinschwarz.net 

Teil 1: Braucht das Christentum Priester? Eine Vergewisserung aus dem Neuen Testament (Teil 1)

Weiterlesen

Dorothee Becker setzt auf die «Heilige Geistkraft» – kath.ch

Als junge Frau durfte Dorothee Becker (57) nur in der Mädchenschule ministrieren. Als Theologin kämpft sie dafür, Priesterin zu werden. In Riehen BS ist sie Gemeindeleiterin und darf taufen und trauen

Quelle: Lieber Bischof Gmür als Kardinal Woelki: Dorothee Becker setzt auf die «Heilige Geistkraft» – kath.ch

Ehepartnerin als heiliges Medium

„Das habe ich in der Ehevorbereitung nicht gehört,“ sagte mir eine junge Frau. „Das tut mir gut, wenn ich das höre.“ Beide, Mann und Frau sind Medien, durch die Gott zur Partnerin und zum Partner kommt.

Die christliche Ehe ist nicht nur ein Bund fürs Leben. Sie ist ein heilendes Sakrament, in dem Menschen und Gott befreiend handeln.

Das christliche Handeln hat drei Bereiche. Die Nächstenliebe, das Gebet und die Sakramente. Für alle drei gibt es gute Gründe, die auf Jesus und den Heiligen Geist zurückgehen. Die Perspektive hat sich aber vor allem bei den Sakramenten geändert.

Weiterlesen

KatechetInnen statt PriesterInnen?

Es gibt weltweit schon viele KatechetInnen, die Gemeinden gründen und leiten. Papst Franziskus schafft jetzt dies zu einem neuen Amt. Im deutschsprachigen Raum sind es PastoralassistentInnen und GemeindereferentInnen, die Gemeinden leiten und die Sakramente lehren und vorbereiten. Es wird spannend, ob und wie das katechetische Amt hier eingeführt wird.

Wenn der Papst Ämter kreiert, um auf die Situation in den Gemeinden einzugehen, kann er auch das Priesteramt für Frauen und verheiratete Männer zulassen. (Diesen Satz habe ich korrigiert.)

Der Papst schreibt:
„Die persönliche Begeisterung jedes Getauften neu zu wecken und das Bewusstsein zu verlebendigen, zur Erfüllung der eigenen Sendung in der Gemeinde berufen zu sein, erfordert, auf die Stimme des Heiligen Geistes zu hören, der es nie an seiner fruchtbaren Gegenwart fehlen lässt. Der Geist beruft auch heute Männer und Frauen, damit sie sich auf den Weg machen, um den vielen entgegenzukommen, die darauf warten, das Schöne, Gute und Wahre des christlichen Glaubens kennenzulernen.“

Es wäre schön, wenn der Papst auf die Stimme des Heiligen Geistes hört.

Quelle: Apostolisches Scheiben in Form eines „Motu Proprio“ von Papst Franziskus „Antiquum ministerium“ zur Einführung des Dienstes des Katecheten. 10. Mai 2021.

Photo by Polina Sirotina on Pexels.com

Um Himmels Willen, er darf das doch!!! Priesterinnen berufen!

Ich habe mir nicht gedacht, dass die Sakramentenlehre der katholischen Kirche noch einmal so aktuell wird. Auch dass der alte Augustinus die Kirche wieder beflügeln kann wie der Heilige Geist.

Priesterinnenweihe ist nämlich in der katholischen Sakramentenlehre leicht möglich. Die göttliche Gnade wird durch die Sakramente als solche unmittelbar mitgeteilt. Der Spender oder die Spenderin sind dabei Gottes-Medien, die sich nur richtig verhalten müssen, damit der Gnadenstrom fließen kann und Gott zum Empfänger und zur Empfängerin kommen kann. Dies wird ex opere operato oder Opus Operato genannt.

Das heißt, es kommt nicht auf den Zustand des Spenders oder der Spenderin an, sondern darauf, dass der Spender sich an die Form hält und es wollen muss. Er kann auch, wie in der Taufe, auch ein Nichtgetaufter sein. Auch die Ehefrau und der Ehemann spenden sich gegenseitig das Sakrament. Sie sind alle Gottes-Medien, durch die Gott seinen heilenden Gnadenstrom fließen lässt und sich selbst im Sakrament der Empfängerin und dem Empfänger mitteilt, offenbart.

Diese Lehre entwickelte sich aus der Frage, ob die Sakramente von einem eventuell ungläubigen Priester gültig sind und ob die Empfänger und Empfängerinnen der himmlischen Geschenke sicher sein können und dass ihnen hier Gott begegnet.

Warum Papst Johannes Paul II am 22. Mai 1994 die Frauenweihe abgelehnt hat, kann ich mir nur so erklären, dass er Moraltheologe war und kein Liturgiker war. Er kannte sich nicht aus.

Das volle Schenken Gottes geschieht dadurch, dass das Sakrament als solches richtig gespendet und gut empfangen wird. Spender und Spenderinnen der Sakramente sind dadurch Gottes-Medien, durch die Gott zu den Empfängerinnen und Empfängern kommt. Seit Augustinus ist dies katholische Lehre. Lehrer dieser Sakramentenlehre sind Petrus von Poitiers, Innozenz III. und Thomas von Aquin. Festgelegt wurde diese Lehre im Konzil von Trient. ( In der 13. Sitzung ging es um die Eucharistie, in der 23. Sitzung ging es um die Priesterweihe.)

Es spricht nach gut katholischer Lehre nichts dagegen, dass Frauen zu Gottes-Medien und damit zu Sakramentenspenderinnen geweiht werden können. Denn die Weiblichkeit oder die Männlichkeit wird nicht weitergegeben, sondern Gottes Gnadenstrom. Durch die Gottesmedien fließt der dreifaltige Gott zu den Christinnen und Christen.

Bei der Eucharistie gibt es ja ein zweites Medium, das Brot, in das hinein sich Gott begibt und das von den Gläubigen als heilendes Gottes-Therapeutikum konsumiert wird. Auch das Medium Wein muss man hier erwähnen, der in vielen Gottesdiensten als Gottes-Medium getrunken wird, sodass Christus in die Herzen der Gläubigen kommen kann und sie in der Tiefe ihrer Seele heilen kann.

Der Priester und der Bischof ruft in der Eucharistie zuerst den Heiligen Geist auf Brot und Wein herab, erzählt dann die Geschehnisse des letzten Abendmahles und spricht die Worte „Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird“. Dabei ist er ein Gottes-Medium, das sich für diese Wandlung, die Gott an dem Brot vollzieht, zur Verfügung stellt.

Priester und Bischöfe stellen sich als Gottes-Medien zur Verfügung und es ist nicht einsehbar, warum nicht auch Priesterinnen und Bischöfinnen sich berufen wissen sollen, sich zur Verfügung zu stellen. Warum soll Gott keine Frauen zum Sakramentenspenden berufen? Um Himmels Willen, er darf das doch!!!

Quellen:
Wandinger Nikolaus, Ein Sakrament wirkt, was es bezeichnet (Hokuspokus oder die Leibhaftigkeit der Liebe Gottes?) in: Sakramente – Tote Riten oder Quelle der Kraft? Innsbruck 2008, 9-38.
Opus operatum – opus operantis, Neues Theologisches Wörterbuch
Gottfried Martens, Ex opere operato – Eine Klarstellung (PDF)
Christiane Florin, Silberhochzeit aus Stahlbeton, May 22, 2019
Ex opere operato, Wikipedia
Eckhard Nordhofen, Corpora, Die anarchische Kraft des Monotheismus, Das Medium der Vorenthaltung 2018