Archiv der Kategorie: Treue

Geschiedene gehen zur Kommunion

Wir wissen es. Scheidung ist bei einer katholischen Ehe schwierig. Scheidung gibt es nur beim Privilegium Petrinum oder beim Privilegium Paulinum. Sonst gibt es die Annullierung der Ehe. Bei einer Reform des katholischen Eherechts ist meiner Meinung nach auch zu fragen, wie das zurzeit Jesu war. Geschiedene Frauen hatten zurzeit Jesu keine soziale Absicherung. Ein Mann konnte seiner Frau wegen einer Nichtigkeit wie angebranntes Essen einen Scheidebrief ausstellen. Sie war dann auf sich gestellt, wurde versklavt oder Prostituierte. Jesus wollte nicht, dass Männer ihre Frauen in die Armut stürzen. Das ist der Grund, warum er das mosaische Ehegesetz und die männerdominierte Ehescheidung ablehnte.

Oh, wir Männer!

Auch in meinem Bekanntenkreis verlassen eher die Männer die Frauen. Ein berufstätiger Ehepartner ohne Kinder muss in Ö dem nichtberufstätigen 33% des Nettoeinkommens als Trennungsunterhalt bezahlen. Aktuell werden rund 90% der Scheidungen im Einvernehmen vollzogen, denn die meisten Ehepaare möchten auf Rosenkriege und Zank verzichten. Die Sehnsucht nach einer Zweierbeziehung bleibt groß.

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Was hält Paare zusammen?

Der Arzt und Psychotherapeut Jürg Willi schreibt über die Paarbeziehung: „Ich glaube, auch in Zukunft wird ein großer Teil der Erwachsenen das Leben in einer dauerhaften Paarbeziehung anstreben, weniger aus ethisch-moralischen Erwägungen oder wegen gesellschaftlicher Leitbilder als vielmehr wegen der Beschaffenheit des Menschen selbst. Um das sichtbar zu machen,“ wählt Jürg Willi einen psychologischen Ansatz, „der den Menschen als ökologisches Wesen, als Beziehungswesen begreift, das in der Auseinandersetzung mit Mitmenschen seine Kräfte entfaltet und strukturiert, das in Beziehungen seine Identität findet und seine Persönlichkeit entfaltet. Die tiefste und persönlichste Beziehungserfahrung im Erwachsenenleben ist die Liebesbeziehung.“ (Quelle: Jürg Willi, Was hält Paare zusammen? Der Prozess des Zusammenlebens in psycho-ökologischer Sicht. Hamburg 1991, S. 326. Link zum Buch)

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Der Glaube war stärker

Dominic Thiem gewann das große Tennisturnier US Open 2020 in New York City. Nachdem er den Deutschen Alexander Zverev in einem dramatischen Schlagabtausch niedergerungen hatte, regierte bei Thiem nach Kampf und Krampf vor allem die Erleichterung: „Irgendwie war heute der Glaube stärker als der Körper.“
Es sah am Anfang so aus, als würde Dominic Thiem den Kürzeren ziehen, doch er kämpfte sich zurück und gewann. Das ist Durchhaltevermögen, das ich bewundere. ORF

Jesus erzählt, dass es mit dem Himmelreich wie mit einem Gutsbesitzer ist, der früh am Morgen hinausging, um Arbeiter für seinen Weinberg zu holen. Es sind Tagelöhner, die keine fixe Arbeit hatten. Einige Tagelöhner sind deprimiert, sodass sie erst spät zum Marktplatz kommen. Auch denen geht der Weinbergbesitzer nach und holt sie in seinen Weinberg. Er versucht es immer wieder und lässt nicht locker. Das ist Durchhaltevermögen, das ich bewundere

Gott lässt nicht locker. Er geht mir nach, lässt mich nicht allein, holt mich in seinen Weinberg. Das ist Durchhaltevermögen, wofür ich sehr dankbar bin.