Archiv der Kategorie: Evolution

Weihnachten auf anderen Planeten: Gott wird auch dort Mensch

Vergleich einiger durch das Weltraumteleskop Kepler entdeckten Planeten in der habitablen Zone ihres Sterns (2015)

Wenn immer mehr Planeten im weiten Universum entdeckt werden, stellt sich die Frage, ob die göttliche Evolution auch auf anderen Planeten Menschen hervorbringt und ob dort auch Gott Mensch wird. Karl Rahner und Armin Kreiner haben sich mit dieser Frage beschäftigt. Heinz-Hermann Peitz schreibt eine Rezension von Armin Kreiners Buch „Jesus, UFOs, Aliens : Außerirdische Intelligenz als Herausforderung für den christlichen Glauben“. Ich bringe einen Auszug.

Karl Rahner bringt den Gedanken, dass Gott die Materie „ergreift“ indem er Mensch wird. Der Sohn Gottes ist der „Logos“, wie Johannes in der Einleitung seines Evangeliums schreibt. Die Materie ist dynamisch und „drückt den Logos selbst aus“. Dadurch bringt sie den Logos in die Gegenwart, zu uns. Sie „vergegenwärtigt“ den Sohn Gottes in der Welt.

„Dies versteht er (Rahner) als Höhepunkt der Dynamik, in der eben dieser Logos die Evolution der Welt trägt. So kann man die Schöpfung in Rahners Worten „als ein Teilmoment an jener Weltwerdung Gottes auffassen, in der … Gott sich selbst aussagt in seinem welt- und materiegewordenen Logos“, so dass – und hier stimmt Kreiner fast bis in die Wortwahl hinein überein – „Schöpfung und Menschwerdung … zwei Momente und Phasen eines einen … Vorgangs der Selbstentäußerung und Selbstäußerung Gottes“ sind (Rahner, Christologie innerhalb einer evolutiven Weltanschauung, in: Schriften 5, 1962, 183-221, hier 205).“

Weihnachten feiern also Menschen auf anderen Planeten in ähnlicher Form, als Geburt des Gotteskindes. Das ist die grenzenüberschreitende Liebe Gottes.

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Vor 13,8 Milliarden Jahren erschuf er das Universum

In der Evolution ließ er uns Menschen entstehen

Wenn ich mich auf die Suche nach dem Sinn von allem mache, dann komme ich an den Naturwissenschaften nicht vorbei. Ich erkenne dadurch besser, wie alles begann und wie Gott die Evolution vorantrieb.

Ich glaube an Gott, der kein Teil des Universums ist, sondern dem Universum gegenüber ist. Auch wenn es viele Universen gibt, wie manche behaupten, so ist er diesen ebenfalls gegenüber und hat sie aus dem Nichts erschaffen. Ich glaube an einen Gott, über den nichts Größeres gedacht werden kann, wie es Anselm von Canterbury sagte.

Ich glaube an einen Gott, der vor 13,8 Milliarden Jahren das Universum erschuf. Ich glaube an einen Gott, der vor 3,5 Milliarden Jahren Leben auf der Erde entstehen ließ. Ich glaube an einen Gott, der innerhalb der biologischen Evolution uns Menschen entstehen ließ. Ich glaube an einen Gott, der sich den Menschen immer wieder zeigte – wie dem Moses im brennenden Dornbusch.

Ich glaube an einen Gott, der vor 2000 Jahren ein Mensch wurde, damit wir ihn besser kennenlernen. Ich glaube an einen Gott, der uns nach dem Tod auffängt, sodass wir bei ihm leben können. Aber schon vor dem Tod ist er uns jetzt sehr, sehr nahe. Ich sehe mich von ihm überreich beschenkt.

Der katholische Physiker erhielt vor 90 Jahren den Nobelpreis

Louis Victor de BroglieEr war ein französischer Physiker, der vor allem durch seine Hypothese der Materiewellen bekannt wurde, nach der alle Mikroteilchen nicht nur über Korpuskel-, sondern auch über Welleneigenschaften verfügen:

Louis Victor de Broglie

Diese Anschauung erweiterte Einsteins Auffassung der Lichtquanten und bildete einen wesentlichen Ausgangspunkt für die Wellenmechanik von Erwin Schrödinger.
Weitere Info:
Wikipedia
Lernhelfer
Chemgapedia
Leifiphysik
Mathematik
UNI-Kiel
* 15.08.1892 in Dieppe
† 19.03.1987 in Paris
1929 Physik-Nobelpreis
1952 Kalinga Prize
(Ein weiterer katholischer Physiker war Georges Edouard Lemaître, der die Urknalltheorie begründete)

 

Evolutionstheologie

Darwin und die Evolution wurden oft als Gegensatz zur Religion empfunden. Immerhin widerspricht die Evolutionstheorie dem Wortlaut der Schöpfungsberichte. Andererseits kommt man als Christ nicht mehr vorbei an der modernen Naturwissenschaft. Dabei zeigt diese auch interessante Details, die nahelegen, christlichen Glauben in neuer Sicht zu deuten. Manches kann man sogar besser verstehen, und bisherige Widersprüche verschwinden. Gott – und insbesondere, wie er den Menschen geschaffen hat – muss man sich meiner Ansicht nach etwas anders vorstellen als vielleicht zuvor.

Erblast statt Erbsünde

Die Genesis lastet das Böse den ersten Menschen an – und die katholische Theologie sprach daher bisher von Erbsünde. Hier wurde zwar – auch im Sinne der Evolution* – richtig erkannt, dass eine erbliche Komponente enthalten ist. Der Ausgangspunkt war jedoch nicht die Tat (oder Sünde) eines Menschen, sondern die Selektion: Sie ist Teil jener Evolution, die Gott zur Entwicklung des Lebens geschaffen hat. Bereits im Tierreich – lange vor dem Menschen – wurden Angeberei (Uhl and Voland 2002), Selbstsucht und Aggressivität* im weitesten Sinne positiv selektioniert. Konrad Lorenz nannte es das ‚sogenannte Böse‘ (Lorenz 2006). Den Proponenten brachte es Vorteile. Unser Intellekt klassifiziert es als ‚böse‘, weil es Leid bei anderen (malum morale) erzeugt.

Viele aus dem Tierreich geerbte Mechanismen sind für uns Menschen unzumutbar: Sie sind eine Erblast.

Was bedeutet das für das Christentum? Ist Gott deswegen Mensch geworden?

Weiterlesen auf „Dialog Theologie & Naturwissenschaft

Buch: Göttliches Spiel. Evolutionstheologie von Wolfgang Schreiner, mit einem Vorwort von Erhard Busek. Verlag Holzhausen
Rezension von Göttliches Spiel. Evolutionstheologie, W. Schreiner, von Andreas Losch
Artikel: Zufall als Plan, Wolfgang Schreiner
Artikel: Wolfgang Schreiner / Hubert Philipp Weber, Evolution und die Güte Gottes. Fragestellungen zur Theodizee, Theologisch-praktische Quartalschrift 158/1 (2010)

International Astronomical Union votes to recognize Belgian priest

The membership of the International Astronomical Union has voted to recommend that the name of a Belgian Catholic priest be added to the astronomical law explaining the expansion of the universe, or “Big Bang.”

Quelle: International Astronomical Union votes to recognize Belgian priest

Astronomers voted overwhelmingly to give Fr. George Lemaître the recognition many believe he deserves.


https://www.youtube.com/watch?v=C8zWZUABOgM

Die Grenzen der Naturwissenschaft

Hawkings_letzte_WorteDer Naturwissenschaftler Stephen Hawking sagte in seinem letzten Interview: „Versucht einen Sinn zu erkennen in dem, was ihr seht und fragt euch, was das Universum existieren lässt.“ Er glaubte, dass es ein Gesetz gibt, das aus der Schwerkraft das Universum entstehen lässt. Der Physiker Anton Zeilinger fragte daraufhin: „Wer hat das Gesetz erschaffen?“ Die Naturwissenschaft kann die Frage nach dem großen Sinnzusammenhang nicht beantworten. Gott kommt uns dabei entgegen. Die Menschwerdung Gottes hilft mir, in Beziehung zu dem großen Grund zu kommen und ihn mit „Du“ anzusprechen. Diese Augenblicke haben einen kleinen oder großen Vorgeschmack des Himmels in sich. Stephen Hawking wird in diesen Stunden „seinen“ Augenblick haben. Er wird vor seinem Schöpfer stehen und erkennen, wer das Universum existieren lässt und welchen Sinn das Ganze hat.
Jesus hatte vor dem Osterfest Augenblicke, in denen er sich ganz intensiv mit seinem Vater austauschte. Dies erlebte er so stark, dass es seine Seele erschütterte.

Jesus: Jetzt ist meine Seele erschüttert. Was soll ich sagen: Vater, rette mich aus dieser Stunde? Aber deshalb bin ich in diese Stunde gekommen. Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn schon verherrlicht und werde ihn wieder verherrlichen. Die Menge, die dabeistand und das hörte, sagte: Es hat gedonnert. Andere sagten: Ein Engel hat zu ihm geredet. Jesus antwortete und sagte: Nicht mir galt diese Stimme, sondern euch. Jetzt wird Gericht gehalten über diese Welt; jetzt wird der Herrscher dieser Welt hinausgeworfen werden. Und ich, wenn ich über die Erde erhöht bin, werde alle zu mir ziehen. Das sagte er, um anzudeuten, auf welche Weise er sterben werde. Joh 12,20-33

Es lohnt sich für dich zu leben

Das Himmlische JerusalemIch liebe das Universum. Es hat noch viele Geheimnisse. Aber ob es sich immer weiter und weiter ausdehnt oder sich wieder zusammenzieht ist noch unklar.
Jedenfalls dehnt es sich immer schneller aus und die dunkle Materie gibt Rätsel auf. Die Naturwissenschaft löst immer mehr Rätsel. In unserem christlichen Glauben fördert Gott die Wissenschaft.
Dadurch ändert sich das Weltbild, aber nicht der Glaube. Der Glaube sagt: Das Universum hat sein Ziel in Gott. Die Schöpfung hat sein Ziel im kosmischen Christus.
In unserer Religion ist Gott der Anfang und das Ende, das Alpha und das Omega, der Urheber des Urknalls und der Vollender des Universums. Er ist der Urgrund der biologischen Evolution und der Inspirator der kulturellen Geschichte. Jeder Mensch ist Teil der Evolution und Teil der Geschichte und wir alle haben das Ziel in Gott und im kosmischen Christus.

Die Liebe in der Evolution

Hier kommt das Evangelium zum Sonntag: Ich war krank und du hast mich besucht.
Jesus lädt jene Menschen ein, die den Hungrigen zu essen geben, die Fremden und Obdachlosen aufnehmen und die Kranken und Gefangenen besuchen. Im Armen kommt uns allen Jesus Christus entgegen.

Wenn der Menschensohn in seiner Herrlichkeit kommt und alle Engel mit ihm, dann wird er sich auf den Thron seiner Herrlichkeit setzen. Und alle Völker werden vor ihm zusammengerufen werden und er wird sie voneinander scheiden, wie der Hirt die Schafe von den Böcken scheidet. Er wird die Schafe zu seiner Rechten versammeln, die Böcke aber zur Linken. Dann wird der König denen auf der rechten Seite sagen: Kommt her, die ihr von meinem Vater gesegnet seid, nehmt das Reich in Besitz, das seit der Erschaffung der Welt für euch bestimmt ist. Denn ich war hungrig und ihr habt mir zu essen gegeben; ich war durstig und ihr habt mir zu trinken gegeben; ich war fremd und obdachlos und ihr habt mich aufgenommen; ich war nackt und ihr habt mir Kleidung gegeben; ich war krank und ihr habt mich besucht; ich war im Gefängnis und ihr seid zu mir gekommen. Dann werden ihm die Gerechten antworten: Herr, wann haben wir dich hungrig gesehen und dir zu essen gegeben, oder durstig und dir zu trinken gegeben? Und wann haben wir dich fremd und obdachlos gesehen und aufgenommen, oder nackt und dir Kleidung gegeben? Und wann haben wir dich krank oder im Gefängnis gesehen und sind zu dir gekommen? Darauf wird der König ihnen antworten: Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan. … (Evangelium nach Matthäus 25, 31-46 Link zum Bibelwerk)

Kulturelle Evolution durch Christus in Russland?

Der neue Stabschef von Putin Anton Waino kreiert ein Gebilde mit Namen Nooskop. Es erinnert mich an einen Begriff, den Teilhard de Chardin geprägt hat, die Noosphäre, ein kulturelles Zusammenwachsen der Menschheit, die sich immer mehr vernetzt. Teilhard sieht das Ziel dieses Internets im Punkt Omega. Prozessbeschleuniger ist dabei Jesus Christus. Ich vermute nicht, dass Waino das gemeint hat. Trotzdem Danke an Anton Waino, der mich an das Zusammenwachsen der Menschheit in Jesus Christus erinnert.

Putins neuer Stabschef und dein „Nooskop“

Teilhard de Chardin
Gott und die Evolution