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Paulus: Das entleerte Subjekt

Die Revolution des Christentums

Ein Freund auf Facebook gab mir den Tipp, Alain Badious Buch über Paulus mir zu Gemüte zu führen.

Ich las die Beschreibung des Buches und war gleich begeistert:

Der Apostel Paulus ist aktueller denn je. Einige der wichtigsten Philosophen der Gegenwart, darunter Giorgio Agamben und Slavoj Žižek, haben ihm Monographien gewidmet; Alain Badiou war der Erste, der in ihm ein Gegenmodell zum politischen und geistigen Neoliberalismus unserer Zeit entdeckt hat. Als Prototyp eines Denkens des Ereignisses stellt Paulus für Badiou einen entscheidenden Zeugen seiner Philosophie dar.

Das Ereignis, von dem Paulus erschüttert wird, ist die Kreuzigung und die Auferstehung Christi. Ausgehend von dieser kommt Paulus zu einem revolutionär neuen Konzept von Subjektivität und sozialer Gemeinschaft. Während das Individuum genau definierte Eigenschaften besitzt, die es ideologisch auf das festschreiben, was immer schon ist, zeichnet sich das neue christliche Subjekt durch seine Eigenschaftslosigkeit aus. Es hat in der Bekehrung einen Prozess der Entleerung durchgemacht und steht vor einem voraussetzungslosen neuen Anfang, ist offen für eine neue, noch nicht vorhandene Identität, und genau darin liegt für Badiou der Kern der Subjektivität: Subjekt sein bedeutet, sich von einem Ereignis erschüttern zu lassen und ihm dann die Treue zu halten.

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