
Roberto Busa SJ war ein italienischer Ordensgeistlicher, Theologe und Linguist. Roberto Busa gilt als Begründer der wissenschaftlichen Anwendung der EDV in den Geisteswissenschaften und Erfinder des Index
Im Herbst 1949 bekam IBM im New Yorker Stammsitz außergewöhnlichen Besuch. Ein junger italienischer Jesuitenpater bat den Büromaschinenhersteller um Unterstützung. Roberto Busa forderte Zugang zu den neuen raumgroßen Computern, die damals mit Lochkarten programmiert wurden. Er benötigte sie für ein wissenschaftliches Mammutprojekt zu den Schriften des mittelalterlichen Philosophen Thomas von Aquin.Der Plan des jungen Jesuiten ging auf und IBM stattete ein ganzes Forschungszentrum in Italien mit Rechenmaschinen aus. Busas Projekt verkürzte sich von kalkulierten 40 auf sieben Jahre. – Heute gilt der umtriebige, 2011 verstorbene Jesuitenpater als Vordenker der Digital Humanities.
Von Anna Masoner: Hypertext und Soutane, 10.10. | 7 Tage Ö1
Auch unseren E-Mail-Verkehr und das Surfen im Web verdanken wir teilweise Busa, der die noch junge Informatik auf das geschriebene Wort brachte, als Computer gerade einmal Rechenaufgaben in Banken und Versicherungen erledigten.